Sheanthee (German Edition)
dem Impuls ihm tröstend über seine Bürste zu streicheln. Mitleid konnte er gar nicht leiden.
„ Hey! Wie wärs mit einem Sprung in den Pool?“
„ Gute Idee! Wird auch Zeit, dass das jemand vorschlägt,“ meinte ihr Vater lachend.
„ Wenn jemand eine Runde Lakritze ausgeben würde, täte ich auch nicht nein sagen“, fügte Broc hoffnungsvoll hinzu.
„ Was für ein Glück, dass ich eine Tüte voll mitgebracht habe,“ grinste Niall und reichte ihm eine dicke Lakritzschnecke.
Das Sonnwendfest
Der große Tag war endlich gekommen.
Alle Schüler der ersten Klasse waren aufgekratzt und ruhelos. Schon am Morgen waren die Eltern der Prüflinge mit der Fähre übergesetzt, um den Feierlichkeiten beizuwohnen.
„ Tante Shania!“
Caya fiel ihr lachend um den Hals, als sie den Weg von der Anlegestelle herauf kam.
„ Da deine Eltern schon da sind, musste ich alleine angeschippert kommen. Um nichts in der Welt hätte ich mir das entgehen lassen!“
Sie umarmte Caya und drückte sie an sich.
„ Alles in Ordnung?“ fragte sie und musterte sie kritisch.
„ Dank deines genialen Ringes, ja. Tausend Dank noch einmal!“
„ Gern geschehen,- schließlich will ich noch etwas länger was von meiner Lieblingsnichte haben.“
Die eigentliche Zeremonie der Magie Verleihung sollte nach Einbruch der Dunkelheit im Amphitheater stattfinden.
Zuvor war ein festliches Bankett auf dem großen Platz geplant.
„ Also,- ich hab mich ja an unsere Schuluniformen gewöhnt, aber wie man damit festlich aussehen soll, ist mir ein Rätsel.“
Caya betrachtete sich kritisch im Spiegel.
„ Meine Rede! In dem Fummel sieht man immer aus wie frisch von Maos Arbeiterkolonne“, stimmte DeeDee ihr zu.
Ihre Eltern waren ebenfalls mit der Fähre gekommen und nach einer ausgiebigen Begrüßung bezogen sie ihre Baumhütte, die unweit der von Cayas Eltern war.
Es klopfte an der Tür.
„ Herein!“ rief DeeDee und beide Eltern standen in der Tür mit zwei paketen in der Hand.
„ Eure Festuniformen, damit ihr ordentlich daherkommt!“
Caya und DeeDee rissen ihnen die Pakete gespannt aus den Händen.
„ Hey! Die sind echt nicht schlecht!“ jubelte Caya.
„ Auf jedem Fall! Tausend Prozent besser, als unsere Alltagsfummel!“ stimmte DeeDee mit ein.
Cayas Uniform war mitternachtsblau mit goldenen Applikationen am Kragen und den Ärmeln. Der Schnitt war wesentlich eleganter und figurbetonter als die normale Uniform. Ein bodenlanger Umhang aus dem selben Material, der am Hals mit einer wunderschön gefertigten Schnalle in Form eines Schmetterlings befestigt wurde, vervollständigte das Outfit.
DeeDees Uniform war ähnlich, nur war sie in einem tiefdunklen Rot gehalten und hatte silberne Applikationen. Ihr Umhang hatte ebenfalls einen Schmetterling zur Befestigung.
„ Der Schmetterling symbolisiert die Metamorphose der Raupe und in eurem Fall, die Verwandlung zur Magierin“, erläuterte DeeDees Mutter, die gerührt ihre einzige Tochter und ältestes ihrer vier Kinder betrachtete.
„ Die Jungs werden euch nachher abholen und zu uns an den Tisch bringen. Wir sitzen alle zusammen. Finns Eltern haben im Moment jede Unterstützung nötig“, sagte DeeDees Vater.
Etwa eine Stunde später erschienen Finn und Eonan.
„ Wow! Ihr seht aus, wie die Prinzen im Märchen!“ rief DeeDee begeistert.
Eonans Uniform war marineblau, seiner und Finns Umhang, wurde von einer Schnalle in Form eines fliegenden Phoenix zusammengehalten.
Finns Ensemble war schwarz, was ihm ein besonders elegantes Aussehen verlieh.
„ Ihr seid aber auch nicht zu verachten! So feminin seht ihr sonst nie aus,“ meinte Finn grinsend, was ihm einen Rippenstoß von DeeDee einbrachte.
Sie schritten die gewundene Treppe des Stammes hinunter und auf den großen Platz.
Große Banner in den Farben der Magieformen hingen in den Ästen und wehten leicht im sanften Wind. Tische und Stühle waren ebenfalls in den Magiefarben gehalten. Hunderte von Lichtern beleuchteten die Szenerie.
Caya blickte sich suchend um und als sie ihre Eltern sah, stockte ihr der Atem.
Alle Eltern hatten, zur Feier des Abends, ihre Stirnbänder mit den Edelsteinen angelegt.
Ihr Vater trug ein geflochtenes Band in den Farben grün und weiß. Im grünen Band befand sich ein blauer Diamant, im weißen Band ein Smaragd. Sie hatte keine Ahnung
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