Sheanthee (German Edition)

gehabt, dass ihr Vater über zwei Magieformen verfügte!
    Was ihr aber wirklich einen Schock verpasste, war der Anblick ihrer Mutter.
    Catriona trug ein wunderschön geflochtenes Stirnband aus drei Bändern, gelb, weiß und violett. In der Mitte des gelben Bandes prangte ein gelber Diamant, die anderen beiden Bänder wurden von zwei blauen Diamanten geziert,
    Caya starrte sie an, als trüge sie zwei Köpfe.
    Ihre Mutter gehörte zu dem erlauchten Zirkel derer, die über drei Magieformen verfügten!
    Nur Logan hatte eine ähnliche Machtfülle.
     
    Sie gingen an den Tisch und Caya betrachtete ihre Mutter mit einer völlig neuen Art von Respekt.
    „ Wieso hast du mir das nie gesagt?“ fragte sie leise, als sie neben ihr Platz genommen hatte.
    „ Du hast nie gefragt,“ gab ihre Mutter zurück.
     
    Logan trat in die Mitte und gebot Ruhe.
     
    „ Wir sind heute versammelt, um die Vergabe der Magieformen zu erwarten und  zu feiern.
    Bevor wir gleich ins Amphitheater gehen, um die Entscheidung der Fae zu sehen, wollen wir uns mit einem, dem Anlass gebührenden Bankett stärken.
    Guten Appetit!“
    Sie gab ein Handzeichen und die Buffettische wurden präsentiert.
    Wie immer eine Augenweide, türmten sich die köstlichsten Delikatessen auf den Tischen. Erlesene Fleischspezialitäten, Fisch und Meeresfrüchte, Salate, Gemüsegerichte aller Art.
    Auf dem Dessert Buffet türmten sich die wunderbarsten Leckereien. Schüsseln voll Eiskrem, Torten, Sahneberge, Obstsalate und Pudding.
    Ein Brunnen mit Firth sprudelte auf einem der Tische.
    „ Nach was schmeckt es bei euch?“ fragte Caya ihre Eltern.
    „ Cherry Cola,- das war mein Lieblingsgetränk, zu der Zeit“, sagte ihre Mutter.
    „ Schoko-Shake“, grinste ihr Vater.
    „ Brunnenwasser“, krähte Broc.
    „ Klingt aber nicht sehr aufregend“.
    „ Als ich es zum ersten Mal probierte, war ich halb am verdursten, da war der Geschmack von Wasser das Beste, dass ich mir vorstellen konnte.“
     
    Nach dem Essen gebot Logan allen ihr zum Amphitheater zu folgen.
    Mittlerweile war es dunkel und die Sterne leuchteten vor einem klaren Himmel.
    Logan begab sich in die Mitte des Theaters und hob die Hand um Schweigen zu gebieten.
    „ Nach uralter Tradition werden die Fae nun ihre Magie gewähren.“
     
    „ Ist eigentlich schon mal jemand leer ausgegangen?“ flüsterte Caya.
    „ Sehr selten kommt es tatsächlich einmal vor. Aber da muss jemand schon völlig unbegabt sein und nach einem Jahr Unterricht nicht in der Lage sein, einen Glamour zu durchschauen“, flüsterte ihre Mutter zurück.
     
    „ Ich werde euch nicht alphabetisch, sondern durch Losverfahren aufrufen“, verkündete sie und zeigte auf einen großen, goldenen Kelch, den Mallory, der auf sie zutrat, in den Händen hielt.
     
    „ Sean Kennedy!“
    Ein schlaksiger, rothaariger Junge trat vor sie hin.
    Logan positionierte ihn und trat zur Seite.
    Alle starrten an den Himmel, an dem jedes einzelne Sternenbild klar zu erkennen war.
    Eine Zeitlang passierte überhaupt nichts, dann, urplötzlich erschien eine hell leuchtende Sternschnuppe, die ihre Bahn zog und in einem der Sternbilder verglühte.
    Jeder schaute gebannt, ob noch eine zweite Sternschnuppe erscheinen würde, aber dies war nicht der Fall.
     
    „ Ursa Major“! Die Fae Abkömmlinge haben einen neuen Heiler!“ rief Logan aus und überreichte dem strahlenden Sean sein gelbes Band, das Mallory um seine Stirn wand. Stolz ging er auf seinen Platz zurück.
     
    „ Moira Payton!“
    Moira, gekleidet in ein weißes Festgewand, dass sie wie eine geheimnisvolle Elfenprinzessin aussehen ließ, schreitete zur Mitte.
    Kaum hatte sie ihre Position inne, schoss eine Sternschnuppe über das Firnament. Sichtlich enttäuscht, dass keine zweite folgte, bemühte sie sich um ein Lächeln.
     
    „ Lynx!“ rief Logan und Moiras Lächeln wurde echt als Mallory ihr das violette Band der Königsdisziplin der Fae befestigte.
     
    Der erste, der zwei Sternenschnuppen für sich verbuchen konnte, war ein schmächtiger, blonder Junge aus Wales.
    „ Ursa Major und Ursa Minor!“ verkündete Logan und Mallory flocht das gelbe  Band der Heiler und das Grüne der Botanik ineinander und legte es dem Jungen um die Stirn. Sichtlich glücklich ging er auf seinen Platz, wo er von seinen Eltern begeistert empfangen wurde.
     
    „ Finnegan Machair!“ Ein leises Raunen ging durch die Menge, eingedenk der Erinnerung an Seamus.
    Finn schritt auf Logan zu, die Schultern gestrafft und