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Shining

Shining

Titel: Shining Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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ja.«
    »Gut. Es dauert nicht lange.«
    »Kommen Sie so schnell Sie können zurück«, flüsterte Danny. »Bitte.« Hallorann nickte. Er hatte die Scheinwerfer auf die Tür gerichtet, und jetzt arbeitete er sich durch den Schnee, und sein langer Schatten eilte ihm voraus. Er stieß die Tür zum Schuppen auf und trat ein. Die Decken lagen noch da, neben der Roque-Ausrüstung. Er nahm vier davon – sie rochen muffig und alt, und die Motten hatten sich mit Sicherheit an ihnen gelabt – und blieb stehen.
    Ein Roque-Schläger fehlte.
    (Damit hat er mich also geschlagen?)
    Nun, war es nicht gleichgültig, womit er geschlagen worden war? Trotzdem fuhr er sich mit der Hand ins Gesicht und betastete die gewaltige Schwellung. Zahnarztarbeit für sechshundert Dollar mit einem Schlag ruiniert. Aber schließlich
    (vielleicht hat er mich nicht damit geschlagen. Vielleicht ging einer verloren. Oder wurde gestohlen. Oder als Souvenir mitgenommen.)
    spielte das eigentlich keine Rolle. Niemand würde im Sommer hier Roque spielen. Und vermutlich auch in der nächsten Zukunft nicht.
    Nein, es spielte eigentlich keine Rolle, aber es war faszinierend, die aufgereihten Schläger zu betrachten, von denen einer fehlte. Er musste an den harten hölzernen Knall denken, mit dem der Schlägerhammer den runden Holzball traf. Ein schönes, sommerliches Geräusch. Zu beobachten, wie der Ball über den
    (Knochen. Blut.)
    Kies sauste. Es beschwor Vorstellungen herauf von
    (Knochen. Blut.)
    Eistee, Verandaschaukeln, Damen in weißen Strohhüten, dem Summen von Moskitos und
    (bösen kleinen Jungs, die sich nicht an die Regeln halten.)
    ähnlichem. Gewiss. Schönes Spiel. Aus der Mode, aber … schön.
    »Dick?« Die Stimme war dünn, aufgeregt und drängend. »Alles in Ordnung, Dick? Kommen Sie doch raus. Bitte!« (»Komm raus, Nigger, der Massa ruft dich«)
    Seine Hand schloss sich fest um den Griff eines der Schläger. Es fühlte sich gut an.
    (Wer seine Kinder liebt, der züchtigt sie.)
    In der flackernden, von Feuer durchbohrten Dunkelheit wurden Halloranns Augen ganz ausdruckslos. Wirklich, er würde den beiden nur einen Gefallen tun. Sie war schwer verletzt … hatte Schmerzen … und das meiste
    (alles!)
    war die Schuld dieses verdammten Jungen. So war es. Er hatte seinen eigenen Vater im Hotel verbrennen lassen. Wenn man es genau betrachtete, kam das einem Mord verdammt nahe. Vatermord nannte man so etwas. Verdammt schäbig.
    »Mr. Hallorann?« Die Stimme klang schwach und tief und nörgelnd.
    Diesen Ton mochte er überhaupt nicht.
    »Dick!« Der Junge schluchzte vor Angst.
    Hallorann nahm den Schläger wieder aus dem Gestell und trat in das weiße Licht der Scheinwerfer. Seine Füße bewegten sich ruckartig über die Fußbodenbretter des Geräteschuppens, wie die Füße einer Spielzeugpuppe, die man aufgezogen und in Bewegung gesetzt hatte.
    Plötzlich blieb er stehen, betrachtete erstaunt den Schläger in seiner Hand und fragte sich mit wachsendem Entsetzen, an was er nur gedacht hatte. Mord? Hatte er an Mord gedacht?
    Einen Augenblick lang schien sich in seine Gedanken nur eine einzige wütende und gebieterische Stimme zu drängen:
    (Tu’s doch, du schlapper Eunuch von einem Nigger. Töte sie! TÖTE SIE BEIDE!)
    Dann schleuderte er das Gerät weit hinter sich, und sein Schreckensschrei war nur geflüstert. Der Schläger schlug polternd neben den Pferdedecken auf, und sein Hammer zeigte auf Hallorann – wie eine unausgesprochene Einladung.
    Er floh.
    Danny saß auf dem Sitz im Schneemobil, und seine Mutter hielt ihn zaghaft fest. Tränen glänzten in seinem Gesicht, und er zitterte, als hätte er Schüttelfrost. Seine Zähne klapperten, als er sagte: »Wo waren Sie? Wir hatten Angst!«
    »Man hat recht, wenn man vor diesem Ort Angst hat«, sagte Hallorann langsam. »Selbst wenn das Hotel bis auf die Grundmauern abbrennt, werden mich keine zehn Pferde auch nur in die Nähe bringen. Ich bleibe mindestens hundert Meilen weit von dem Ding weg. Hier, Mrs. Torrance, wickeln Sie sich darin ein. Ich helfe Ihnen. Du auch, Danny. Gleich wirst du wie ein Araber aussehen.«
    Er legte Wendy zwei von den Decken um und formte aus einer eine Kapuze, damit ihr Kopf geschützt war. Dann half er Danny, seine Decke festzubinden, damit er sie nicht verlor.
    »Und jetzt gut festhalten«, ermahnte er die beiden. »Wir haben eine lange Reise vor uns, aber das Schlimmste ist überstanden.«
    Er fuhr um den Geräteschuppen herum und lenkte das Schneemobil auf die

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