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Shotokan Karate - Kata 1

Shotokan Karate - Kata 1

Titel: Shotokan Karate - Kata 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Grupp
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glaubt, immer wieder zu üben. Eine Kata beherrscht man nie perfekt. Man befindet sich immer nur auf dem Weg dahin.
    Auf eine Darstellung der Shotokan Karate-Grundtechniken wurde in diesem Buch verzichtet. Wer sich mit Katas beschäftigt, sollte bereits einen Einblick in die Grundlagen besitzen. Ich möchte an dieser Stelle auf mein Buch „Shotokan Karate. Technik, Training, Prüfung“ (Aachen, 6. Auflage 2010) hinweisen, in dem diese Thematik bereits ausführlich behandelt wird.
    Allen Lesern, die sich intensiver mit den faszinierenden Shotokan Katas beschäftigen möchten, wünsche ich viel Spaß bei der Lektüre und viel Erfolg im Karate-Do.

1 EINFÜHRUNG

1.1 Die Geschichte des Shotokan Karate
    â€žKarate-Do wird erreicht durch jeden Schritt zu seiner Zeit, und so ist das Leben. Trainiere einfach jeden Tag und gib dein Bestes und die Wahrheit wird zu dir kommen.“ (Masatoshi Nakayama)
    Der Ursprung des Karate liegt in Okinawa. Mehrere hundert Kilometer vom japanischen Festland entfernt, befindet sich die Insel, deren Bewohner bereits vor vielen Jahrhunderten Kampftechniken entwickelt haben, mit deren Hilfe sie sich gegen Eindringlinge und Aggressoren zur Wehr setzten. Durch den regen Handels- und damit Kulturaustausch mit anderen asiatischen Nachbarländern entwickelte sich aus den bereits existierenden einheimischen Waffen- und Kampftechniken eine heterogene Kampfkunst. Besonders die Wirtschaftszentren Shuri, Naha und Tomari waren Mittelpunkt dieser Entwicklungen.
    Die Entstehung der Kampfkünste auf Okinawa erlebte bereits im Jahre 1429, nach dem von König Sho Shin erlassenen Waffenverbot, einen großen Aufschwung. Bereits bevor sich der chinesische Einfluss des Chuan-Fa auf der Insel geltend machte, wurde die Kampfkunst Te (Te = Hand) von einigen Meistern gelehrt. Dies geschah jedoch meist in kleinen Schulen und in sich abgeschlossenen Zirkeln. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass diese Kampfkunst einheitlich oder, vom heutigen Standpunkt aus betrachtet, komplett war.
    In der Nähe von Naha siedelten sich bereits im Jahre 1372 etliche chinesische Familien an, die auch den Buddhismus mitbrachten. Es ist anzunehmen, dass sie das Te rund um Naha beeinflussten. Das dort gelehrte Naha-Te (später Shorei-Ryu , Ryu = die Bezeichnung für Schule) gilt als inspiriert von der Tradition des Chuan-Fa, dem chinesischen Boxen. Es beinhaltete dynamische sowie starke Bewegungen und betonte die Atmung und eine schnelle Kraftentwicklung der Techniken. Das Interesse der Einwohner Okinawas an der chinesischen Kultur war groß und somit konnten sich die Philosophie und die Kampftechniken des chinesischen Boxens (Kempo) in einigen Regionen Okinawas ausbreiten. Andere Verbreitungsgebiete des Te waren Tomari und Shuri (die hier entwickelten Stile wurden später auch Shorin-Ryu genannt). Der chinesische Einfluss machte sich in den atembetonten Techniken und runden Abwehrbewegungen bemerkbar. Das Tomari-Te dagegen enthielt beide Elemente.
    Die Bewohner Okinawas lebten vorwiegend als Bauern, Fischer oder Händler. Oft werden die spezifischen Eigenheiten der alten Stile mit den unterschiedlichen Berufstraditionen erklärt. Der amerikanische Historiker Randall Hassell sieht unterschiedliche soziale Traditionen als Ursache der verschiedenen Kampfsysteme: Die bäuerliche Bevölkerung bevorzugte einen Stil mit tiefen Ständen, um sich aus der tiefen Stellung heraus mit Armen und Beinen zu verteidigen. Ein anderer, kraftvoller Stil mit zahlreichen starken Armbewegungen beruhte seiner Interpretation zufolge auf der Tradition der Fischer.
    Auch im Umgang mit ihren Arbeitsinstrumenten als Waffen waren die Bauern und Fischer erfinderisch. Das Kobudo, der Umgang mit Bo, Tonfa, Nunchaku Kama und anderen als Waffen eingesetztenArbeitswerkzeugen, stammt aus dieser Zeit. Die heutigen Katas enthalten teilweise noch (Abwehr-)Bewegungen gegen diese Waffen.
    Die Japaner besetzten Okinawa 1609 und unterdrückten die Einwohner Okinawas. Dies führte unter der Satsuma-Dynastie unter Ieshisa Shimazu sogar zu einem Verbot des Te, das infolgedessen nur noch im Geheimen ausgeübt werden konnte. Dennoch existierten etliche Meister, die höchsten Respekt genossen und ihre Kunst heimlich weitergaben. Die Kampftechniken wurden in den Katas verschlüsselt zum Ausdruck gebracht. Trainiert wurde auch am Makiwara, auf dem die Techniken mit voller Kraft geübt werden konnten. Die im

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