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Showalter Gena-Die Botschaft

Showalter Gena-Die Botschaft

Titel: Showalter Gena-Die Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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zerrte Harrowitz dabei hinter sich her. Die Tür schlug laut hinter ihnen zu.
    „Was wird aus Topper, wenn sein anderer Komplize erst gefasst ist?“, fragteHarper.
    „Sie stecken ihn wieder ins Gefängnis. “
    „Das kommt mir zu harmlos vor. “
    „Er wird seine Zeit dort nicht genießen, glaube mir. “
    Das stimmte. Wenn Harper eines gelernt hatte, dann, dass man immer erntete, was man säte. Topper hatte Schmerz und Tod gesät. Seine Ernte würde nicht angenehm ausfallen. Sie dagegen hatte Liebe gesät, weil sie Lana beschützen wollte, und dafür eine zweite Chance bekommen. „Ist es Bright irgendwie gelungen, Lana zu finden? Es ginge mir besser, wenn ich wüsste, wo sie ist. “
    „Er lässt euer altes Haus bewachen, aber bisher ist sie dort nicht aufgetaucht. Gestern wurden ihre Kreditkarten von irgendeinem Typen benutzt, aber ich habe den Verdacht, dass die Karten nicht gestohlen waren. Ich glaube, sie hat sie weggeworfen, weil sie uns damit von ihrer Spur abbringen wollte. “
    „Warum glaubst du das?“
    „So nah, wie ihr euch steht, kann man davon ausgehen, dass sie die gleichen Fernsehkrimis sieht wie du. “
    Da hatte er recht. „Ist Bright im Haus gewesen?“
    „Ja. Ihm ist nichts aufgefallen. “
    „Trotzdem … Du weißt, was jetzt kommt, oder?“
    „Natürlich weiß ich das. Du willst selber nachsehen. Du kennst sie besser und könntest etwas finden, was er übersehen hat. “
    „Ganz genau. “ Sie nannte ihm die Adresse, ehe sie sich ihr altes Zuhause vorstellte. Ein bescheidener Bungalow im Norden der Stadt, in der Nähe eines Fitnessstudios, aber noch näher an einem Donut-Laden, ihrem Lieblingsgeschäft für Künstlerbedarf und dem Werkzeugladen, in den Lana gerne ging. Das Haus bestand aus braunen und roten Ziegeln, hatte dunkle Läden vor den Fenstern und einen unglaublich schönen Garten. Harper hatte oft dort gemalt und dabei den Duft der Blumen genossen.
    Wie vorher gab es kein Gefühl der Schwerelosigkeit, keine Bewegung irgendeiner Art, aber als sie die Augen öffnete, stand sie hinter dem Haus. Sofort wurde sie von einer Welle von Heimweh erfasst. Sie war hier, aber doch nicht hier. Ein Teil dieser Welt und doch vollkommen getrennt von ihr. Die Rosen standen in voller Blüte, die Blumen in den Beeten leuchteten in tausend Farben. In einem Teich am Rand des Gartens plätscherte Wasser über Steine.
    Sie war froh, dass Lana das Haus behalten hatte. Es steckten tausend Erinnerungen darin, die meisten davon gut. Aber selbst die schlechten, wenn sie sich gestritten hatten oder ein Mann einer von ihnen das Herz gebrochen hatte, waren ihr lieb. Sie waren hier gemeinsam stärker geworden. Waren gewachsen.
    Harper drehte sich auf dem Absatz um und betrat das Haus, ohne auch nur zu versuchen, die Tür zu öffnen. Vielleicht hätte sie es gekonnt. Vielleicht hätte sie sie mithilfe ihrer Emotionen aufsprengen können, denn sobald ihr Tränen in die Augen stiegen, schien der Wind sich zu verstärken. Aber sie ging einfach durch die Mauer hindurch, als wäre das so natürlich, wie Atmen es einst gewesen war.
    In der Küche betrachtete sie die Töpfe, die an Haken in der Wand hingen, die Schränke, die Anrichte. Lana war hier gewesen, und das erst vor Kurzem. In der Spüle stand ein Becher mit einem Rest Orangensaft darin, Lanas Lieblingsgetränk, und daneben ein Teller mit Krümeln.
    „Wo bist du, Mädchen?“, flüsterte sie. Und wo war Levi? Er sollte mittlerweile bei ihr sein.
    Eine kurze Suche im Rest des Hauses ergab, dass sich Lana im Augenblick nicht dort aufhielt. Harper tat ihr Bestes, die Bilder an der Wand zu ignorieren. Bilder vonihr und Lana und all dem Spaß, den sie gemeinsam gehabt hatten. Antiquitäten kaufen, Hotdogs auf dem Rummel essen, ihr Urlaub in den Rocky Mountains.
    In Lanas Zimmer fand sie Werkzeuge über den ganzen Boden verstreut, aber kein Projekt in Sicht. Kein Stuhl, keine Couch, kein Tisch, der dringend repariert werden müsste. Sie fand … Ein ersticktes Keuchen entfuhr ihr. Sie fand einen blutigen Verband im Müll.
    Blut.
    Das Blut gefror ihr in den Adern. Lana war verletzt. Warum war Lana verletzt? Wer hatte ihr wehgetan?
    „Bright hat mich aufgehalten, ehe ich gehen konnte. “ Levi tauchte plötzlich neben ihr auf.
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus – das hätte es jedenfalls, wenn sie noch am Leben gewesen wäre. Was sie fühlte, war nur ein Echo von früher, das wurde ihr jetzt klar. So wie sich Muskeln an einmal gelernte Bewegungsabläufe

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