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Showalter Gena-Die Botschaft

Showalter Gena-Die Botschaft

Titel: Showalter Gena-Die Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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scharf modelliert, und seine Nase stand schief, als wäre sie mehrfach gebrochen worden. Ein Bartschatten bedeckte seine Wangen.
    Die gebräunte Haut war fast bronzefarben; seine Vorfahren könnten vielleicht aus Ägypten gekommen sein. Die Augen allerdings … sie waren ganz hellgrün, wie Smaragde, die man als wertvollste Schätze bei einem Sammler finden könnte. Lange schwarze Wimpern rahmten diese Juwelen ein, fast feminin, so hübsch sahen sie aus.
    Nicht das einzig Hübsche an ihm, dachte sie dann. Seine Lippen waren sinnlich und rosig; die Art, von der ihre Mitbewohnerin Lana sagte, sie würde „dafür töten … sie am ganzen Leib zu spüren. “
    Okay, genug davon. Harper war nicht wegen eines Dates hier. Sie war sich nicht einmal sicher, ob sie sich jemals wieder mit einem Mann verabreden wollte. In den letzten Wochen war ihr schon der Gedanke zuwider, berührt zu werden. Vielleicht, weil sie jedes Mal, wenn sie die Augen schloss, Phantomhände spürte, die über ihre Haut strichen; sie jedes Mal das Lachen eines Wahnsinnigen hörte, dem es Spaß machte, anderen Schmerz zuzufügen; sie jedes Mal den kupferartigen Geruch von Blut in der Nase hatte.
    Sie hätte diese Wahrnehmungen einer zu aktiven Fantasie zuschreiben können, aber … manchmal schlief sie in einem Zimmer ein und wachte in einem anderen wieder auf. Manchmal befand sie sich in ihrer Küche oder in ihrem Studio beim Malen, oder wo auch immer, und innerhalb eines Wimpernschlags stand sie in einem Viertel, das sie noch nie gesehen hatte.
    Diese Blackouts machten ihr Angst, erfüllten sie mit regelrechter Panik, und jedesMal, wenn sie merkte, dass sie an einem neuen Ort war, malte ihr Unterbewusstsein sich schreckliche Dinge aus, ließ sie Blut sehen und füllte ihre Ohren mit Schreien … schrecklichen schmerzerfüllten Schreien.
    Es schien ihr dafür nur eine einzige passende Erklärung zu geben: Sie war Zeugin eines Mordes geworden, hatte diesen Schock aber verdrängt. Außer wenn sie malte, denn dann erschienen vor ihrem inneren Auge verschwommene Schrecken, die nie jemand ertragen müssen sollte. Nein, ein Mord, den sie unwissentlich beobachtet hatte, war die einzige Erklärung. Entweder das, oder der Wahnsinn hatte ihren Verstand angefressen, und man sollte sie zu ihrem eigenen Besten wegsperren.
    „Kleines, ich hab dir eine Frage gestellt und will eine Antwort. “
    Levis grober Tonfall riss sie aus ihren Gedanken. Anscheinend hatte er keine Lust mehr, sie beim Namen zu nennen, oder auch nur beim omahaften „Ma’am“, weswegen er jetzt zu Kosewörtern überging, die in seinem Mund eher wie Schimpfnamen klangen.
    „Nein“, sagte sie, nur um ihn zu ärgern, „ich bin nicht dein, Kleinesʻ. Ich habe doch gesagt, ich heiße Harper. “
    Er zog eine schwarze Augenbraue fast bis an den Haaransatz hoch, und einen Augenblick lang schien es, als wäre er amüsiert und nicht vorwurfsvoll. „Ist das ein Vor- oder Nachname?“
    „Ist das wichtig?“
    „Ja. “
    Sie schüttelte den Kopf und schöpfte Kraft aus der Verärgerung, die sie schon ihr ganzes Leben lang begleitet hatte. Ihre Mutter hatte sie nach einer Märchenprinzessin getauft und erwartet, dass Harper ihrer Namenspatin nacheiferte. Jahrelange Kurse in Manieren und Benehmen, gefolgt von jahrelanger Teilnahme an Schönheitswettbewerben, die sie verachtete, hatten ihr fast allen Kampfgeist genommen. Fast. „Ich werde dir den Rest meines Namens jedenfalls nicht verraten. “ Er würde sie auslachen; er würde sie ärgern.
    Er zuckte mit den umwerfend breiten Schultern. „Der lässt sich ganz einfach herausfinden. Ein paar Anrufe, und das war’s. “ Er hielt inne, wohl weil er annahm, dass sie ihm diese Mühe abnahm.
    „Ich werde ihn dir nicht freiwillig verraten, du wirst also deine Anrufe erledigen müssen. “
    Ein herausforderndes Funkeln trat in seine grünen, grünen Augen. „Also gut. “ Er stützte sich mit den Ellenbogen auf den Knien ab und beugte sich weiter vor, sodass sie seinen Duft nach Zahnpasta und Waffenöl noch intensiver wahrnahm. Düfte, die sie offenbar wirklich gern mochte, wenn man nach ihrem beschleunigten Pulsschlag ging.
    „Fangen wir wieder von vorn an. Erzähl mir noch einmal, was du zu malen glaubst. “ Er fragte sie das jetzt schon zum dritten Mal. Sie hatte genug Krimis gesehen, um zu wissen, dass er nach Unterschieden zwischen der ersten und jeder weiteren Aussage suchte. Wenn er einen Widerspruch fand, konnte er sie als Lügnerin

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