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Showalter Gena-Die Botschaft

Showalter Gena-Die Botschaft

Titel: Showalter Gena-Die Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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ging zu ihr in die Küche. Auf dem Weg warf er noch einen Blick ins Wohnzimmer, um zu checken, dass es vorzeigbar war. Bis auf das Hemd und die Hose, die er über die Sofalehne geworfen hatte, war es zum Glück einigermaßen aufgeräumt. Was die Möbel betraf: Das dunkle Leder seiner Couch und seines Liegesessels war zwar abgesessen, aber hochwertig, sein Couchtisch war ebenso blank poliert wie seine Waffe, und der Teppich höchstens ein wenig abgetreten davon, dass er manchmal nervös auf und ab ging. Die Dielenbretter quietschten mit jedem seiner Schritte, aber das Quietschen, Stöhnen und Ächzen gehörte dazu,wenn Holz und Scharniere sich setzten, und vermischte sich mit dem ständigen Hintergrundgeräusch des Plapperns, das durch die viel zu dünnen Wände drang.
    „Hören Sie …“, sagte er.
    „Okay, ich habe lange genug darauf gewartet, dass du ihn mir von dir aus verrätst“, unterbrach die Frau – Harper – ihn. „Wie heißt du?“
    „Levi. Also, warum bist du hier?“ Er griff mit beiden Händen nach der Arbeitsplatte, damit er nicht dem Drang nachgab, sie zu schütteln. Schütteln war schlecht. Sehr, sehr schlecht. Jedenfalls sagte sein Captain das immer.
    Die Hände um seinen Becher geklammert, aus dem sie seinen Kaffee nippte, drehte sie sich zu ihm um. Statt ihr Herz auszuschütten, verzog sie allerdings erst mal das Gesicht und keuchte: „Was ist das für ein Gebräu? Kann ich ehrlich sein? Es schmeckt wie Motoröl. “
    Er mochte seinen Kaffee eben stark. Na und? „Vielleicht ist es ja Motoröl. “
    „In dem Fall ist es allerdings ziemlich gut. “ Sie nahm noch einen Schluck und seufzte genießerisch. „Ja, Premium-Motoröl. Güteklasse A. “ Sie blickte an ihm vorbei. „Weißt du, deine Wohnung ist viel größer als meine und heller auch. Mit wem musstest du schlafen, um sie zu bekommen?“
    Sie ist genauso merkwürdig wie der ganze Rest . „Wer sagt, dass ich aufs Ganze gehen musste?“ Und ich anscheinend auch .
    Ein Lachen perlte aus ihrer Kehle, und sie verschluckte sich am Kaffee. „Junge. Weißt du, was du gerade angedeutet hast?“
    „Äh, natürlich. Deswegen habe ich es ja gesagt. “ Also gut. Er hatte ihr lange genug erlaubt, das Gespräch zu dominieren. Er musste weiterkommen, ehe sie noch einmal so lachte. Herrlich .
    Er trat um die Anrichte herum, näher auf sie zu, noch näher. Der Duft nach Zimt hing in der Luft zwischen ihnen, während das Terpentin immer mehr in den Hintergrund trat. Dann nahm er den Becher, stellte ihn hin und ging so dicht auf sie zu, dass sie zurückwich, bis sie gegen die Schränke hinter sich stieß.
    Sie blickte zu ihm auf, die ozeanblauen Augen so tiefgründig … und so bedrückend. In diesem Augenblick erinnerte sie ihn an eine Fee mit gebrochenem Flügel.
    Gebrochen. Da war wieder dieses Wort.
    Seine Muskeln verspannten sich wieder …
    Seiner Erfahrung nach hatte jeder Geheimnisse. Harper war da offensichtlich keine Ausnahme. Er erinnerte sich an den Tag, an dem sie eingezogen war. Sie hatte die ganze Zeit den Blick gesenkt, doch die langen blassen Wimpern hatten die tiefen Schatten darunter nicht verbergen können. Ihre Wangen hatten damals hohl ausgesehen, und jedes Mal, wenn sich ihr jemand genähert hatte, hatte sich ihre ganze Haltung versteift. Wow, er hatte doch eine Menge mitbekommen dafür, dass er sich verboten hatte, sie zu beobachten.
    „Du hast fünf Sekunden, um endlich zu reden“, sagte er in groberem Tonfall als beabsichtigt. Es gab keinen Grund, ihr auch noch den anderen Flügel zu brechen, aber verflucht noch mal, sein Instinkt, alles zu beschützen, was schwächer war als er, regte sich inzwischen. Alles in ihm protestierte bei dem Gedanken, dass jemand ihr wehgetan haben könnte. „Was − willst − du − hier?“
    Sie schluckte und zitterte noch stärker. „Darf ein Mädchen einen Mann nicht erst einmal kennenlernen, ehe sie ihn um einen Gefallen bittet?“
    „Nein. “ Ausweichen hatte bei ihm noch nie funktioniert. „Hast du irgendwelchen Ärger?“
    Ihre Wangen färbten sich dunkelrot, während der Rest von ihr kreidebleich wurde. „Das nicht gerade, nein. “ Sie sprach leiser, Gefahr verbarg sich unter diesen seidigenTönen der … Angst? Ja, eindeutig Angst. Und sie konnte ihm nicht länger in die Augen sehen.
    Sanfter fragte er: „Was bedeutet, nicht geradeʻ?“
    Und schon wieder steckten ihre Nägel zwischen ihren Zähnen. „Es heißt, du bist Detective beim OKCPD. “
    „Bin ich. “ Es gab

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