Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition)
zurückzahlen kannst.“
„Im Ernst?“
„Im Ernst“, wiederholte sie.
„Was soll ich auf den Scheck schreiben?“
„Für Kara in Liebe?“
Das kleine Mädchen neben ihr kicherte.
„Was noch?“, fragte er geduldig.
„Ich bin gleich zurück“, sagte sie zu dem Mädchen, dem sie gerade ein paar Tricks für das Videospiel beibrachte. Dann nahm sie Davids Arm und zog ihn zur Seite. „Steck das Scheckbuch weg“, befahl sie.
„Aber …“
„Habe ich dich um Geld gebeten?“
„Nein, aber das hier muss einiges gekostet haben.“
Sie holte tief Luft. „Du hast mich nicht gebeten, es in deiner Praxis zu installieren, also schuldest du mir auch nichts dafür.“ Sie sah ihm an, dass er sich trotzdem dazu verpflichtet fühlte.
„Die Firma, bei der ich arbeite, produziert diese Spiele für eine bestimmte Zielgruppe. Genauer gesagt, für Kinder unter vierzehn. Hin und wieder ist es ganz schön, in die Realität einzutauchen und zu beobachten, wie mein ‚Publikum‘ sich mit den Spielen amüsiert, die ich teste. Außerdem sind sie dann stiller.“ Sie lächelte zufrieden. „Betrachte es als meinen Beitrag zum Weltfrieden.“
Natürlich war er ihr dankbar. Aber er fühlte sich überfahren. Wie früher.
David schüttelte den Kopf. „Ich werde dich nie verstehen.“
Kara strahlte ihn an. „Das will ich hoffen. Jede Frau will auf Männer rätselhaft wirken.“ Sie zwinkerte ihm zu.
Ihm blieb keine Zeit, darüber nachzudenken. Wenn er sich nicht schnellstens um seine Patienten kümmerte, würden sie die ganze Nacht in der Praxis verbringen. Und er auch.
Und jetzt war auch Kara hier und organisierte bereits einen Wettkampf zwischen zwei Teams. Seufzend nahm David eine Akte vom Empfangstresen und verschwand im Untersuchungszimmer. Immerhin sah er Licht am Ende des Tunnels. Und er wusste, wer ihn dort erwartete.
Er freute sich darauf.
14. KAPITEL
Das Ende hatte endlich ein Datum. Es fand heute Abend statt. Im Haus ihrer Mutter, nach dem Essen. Vielleicht schon vorher.
Appetit hatte sie keinen. Mit dem Handrücken wischte Kara sich den Schweiß von der Stirn. Ihre Sachen klebten an der Haut. Sie würde sich umziehen müssen.
Das passiert, wenn man den ganzen Tag schwitzt, dachte sie. Und die Schweißausbrüche mussten damit zu tun haben, dass David und sie heute ihren letzten Auftritt als „Turteltauben“ absolvieren würden. Als sie es ihm gestern angekündigt hatte, war ihr vor Nervosität fast übel geworden, und er hatte die Message auch nicht gerade begeistert aufgenommen.
Wahrscheinlich gefiel ihm nicht, dass sie über ihn bestimmte.
Aber so konnte es nicht weitergehen. Denn je länger sie das Ende dieser angeblichen Romanze hinauszögerte, desto schwerer würde es für alle Beteiligten werden. Für ihre Mutter, für seine Mutter und vor allem für sie selbst.
Als ihr schwindlig wurde, setzte sie sich auf die Bettkante. Es war Freitagabend, und sie war vor einer halben Stunde nach Hause gekommen. Das reichte normalerweise, um sich umzuziehen, aber heute bewegte sie sich wie in Zeitlupe. Schon beim Aufstehen am Morgen hatte sie sich schwach gefühlt, und seitdem war es immer schlimmer geworden.
Kara kam sich vor wie eine Spinne, die sich in ihrem eigenen Netz verfangen hatte. Warum hatte sie sich nur auf diese dämliche Show eingelassen? Hätte sie einfach die Nerven behalten und die Einmischungsversuche ihrer Mutter ignoriert, dann hätte sie nie erfahren müssen, dass es dort draußen tatsächlich einen Mann gab, der ihre kleine Welt gründlich durcheinanderbringen konnte.
Außerdem hätte sie nie die unbändige Lust erlebt, die David in ihr weckte.
Auf die werde ich ab jetzt verzichten müssen, dachte Kara und schaffte es nicht, die lähmende Trauer abzuschütteln, die sich in ihr ausbreitete. „Reiß dich zusammen, Kara. Du hast genau gewusst, worauf du dich einlässt“, sagte sie laut. „Bekomm jetzt keine kalten Füße.“
Das Problem war nur, dass sie eben nicht gewusst hatte, worauf sie sich einließ. Und im Moment waren ihre Füße ganz und gar nicht kalt. Sie glühten.
Alles an ihr glühte.
Hatte sie sich in der Praxis etwas eingefangen? Sie hatte im Warteraum eine dritte Spielkonsole und einen weiteren Bildschirm installiert und dabei nur an die kleinen Patienten gedacht. Diesmal hatte Clarice, die strenge Krankenschwester, ihr sogar zugelächelt. Und obwohl Kara es nicht wollte, freute sie sich darüber.
Es läutete.
Jeder Knochen in ihrem Körper protestierte, als
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