Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition)
sie sich vom Bett stemmte und zur Tür schleppte. Noch nie war ihr der Weg so weit vorgekommen.
Sie holte tief Luft und öffnete.
David sah alles andere als glücklich aus.
Den ganzen Tag lang hatte er sich eingeredet, dass er froh sein sollte, endlich wieder in sein gewohntes Leben zurückkehren zu können. Dass er Kara nicht mehr ständig sehen müsste. Und mit jeder Stunde hatte seine Laune sich verschlechtert.
Bevor er eine Begrüßung murmeln konnte, nahm er die Frau in Augenschein, die seine komplette Existenz auf den Kopf gestellt hatte. „Du siehst grauenhaft aus.“
Sie ging ins Wohnzimmer und ließ sich auf die Couch fallen. Ihre Knie gaben nach. „Hallo“, sagte sie nur.
Er schloss die Tür. „Was ist los?“
Kara wollte mit den Schultern zucken, aber die Muskeln schienen den Dienst zu verweigern. Sie fühlte sich schlecht. Nicht mal einen vorwurfsvollen Blick brachte sie zustande. „Ich glaube, ich habe mich in der Praxis bei einem deiner Patienten angesteckt. Wieso geht es dir so gut?“
Gut? Unsinn. Und dagegen gibt es auch kein Heilmittel.
Er legte eine Hand an ihre Stirn. Sie glühte. „Du gehörst ins Bett“, verkündete er.
Sie hob den Kopf. „Willst du mich nicht vorher zum Essen einladen?“
„Im Ernst, Kara“, sagte er streng. „Du verbrennst.“ Jetzt sprach er als Arzt. „Du legst dich sofort hin.“
„Nein, das tue ich nicht“, widersprach sie. „Wir müssen uns heute Abend streiten, schon vergessen?“ Sie würden bei ihrer Mutter zu Abend essen und einen Streit beginnen, der damit endete, dass sie einander anschrien. Du meine Güte, sie konnte kaum schlucken, so weh tat ihr Hals. Wie sollte sie ihm damit hässliche Dinge an den Kopf werfen?
„Damit haben wir doch schon angefangen“, entgegnete er. „Gehst du jetzt freiwillig zu Bett, oder muss ich zu drastischen Mitteln greifen?“
„Klingt verlockend“, scherzte sie, obwohl ihr immer schwindliger wurde. Dabei hatte sie David noch nicht mal geküsst.
„Du bist unmöglich.“ Er hob sie einfach hoch und trug sie in Richtung Schlafzimmer.
Sie blinzelte. „Wo ist der Fußboden geblieben?“, fragte sie matt.
Hinter den sarkastischen Bemerkungen verbarg sich eine sehr kranke junge Frau. Ihr ganzer Körper fühlte sich heiß an. Das war kein gutes Zeichen.
„Wie lange hast du schon Fieber?“
„Ich bin damit aufgewacht“, erinnerte sie sich. In letzter Zeit war sie meistens neben David aufgewacht. Aber gestern Abend hatte sie ihm gesagt, was sie heute vorhatte, und er war gegangen.
„Und du bist trotzdem bei der Arbeit gewesen?“
„Davon lebe ich“, antwortete sie atemlos. „Nicht so schnell. Das Zimmer dreht sich.“
Er ging langsam und in gerader Linie. „Was nimmst du gegen das Fieber?“, fragte er.“
„Keine Ahnung.“ Sie presste die Wange an seine Brust. Sein Herzschlag hatte etwas Beruhigendes. „Was gibst du mir?“
Mit der Schulter schob er die Tür auf und ging auf das Bett zu, das er so oft mit ihr geteilt hatte. Er legte sie darauf und zog ihr vorsichtig das Top aus. Es war klitschnass.
„Kein Vorspiel?“, krächzte sie.
„Ein andermal“, sagte er. „Ich möchte, dass du viel trinkst. Außerdem werde ich dir Acetaminophen injizieren.“
„Das klingt nicht gut“, brachte sie heraus.
„Es senkt das Fieber“, erklärte er.
Sie konnte ihn kaum noch erkennen. Die Deckenbeleuchtung blendete sie. „Das ist nur ein Vorwand, um mich mit einer Nadel zu stechen.“
„Bleib liegen“, befahl er. „Ich bin gleich zurück.“
Kara wollte sich aufsetzen, schaffte es aber nicht. „Wohin … gehst … du?“
„Ich hole meine Tasche aus dem Auto.“
„Oh.“ Es dauerte einen Moment, bis sie die Information verarbeitet hatte. „Willst du … Doktor … spielen?“
„So ähnlich.“
Drei Minuten später war er wieder da, desinfizierte eine Stelle an ihrer Hüfte und verabreichte ihr die Injektion.
Kara riss die Augen auf und gab einen leisen Protestlaut von sich.
„Das Fieber müsste bald zurückgehen“, versprach er, während er sich auf die Bettkante setzte und das Handy herausnahm.
„Rufst … du … Verstärkung?“
„Ich rufe deine Mutter an und sage ab.“ Er wollte nicht, dass die Frau sich Sorgen machte.
Ihre Augen fühlten sich an, als würden sie brennen. Sie schloss sie wieder. „Sag … ihr … nicht … dass … ich … krank bin“, bat sie. „Sonst … bringt … sie mir … Hühnersuppe.“ Es kostete Kraft, nicht einzuschlafen. Sie öffnete
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