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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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blutbefleckte Zähne, als sie ausholte, um sich zu revanchieren. Diesmal war ich bereit. Trotz ihrer unglaublichen Schnelligkeit und ihrer Reflexe schaffte ich es, der Hauptwucht des Schlages auszuweichen. Ihr Schlag glitt an meiner Schulter ab und sorgte nur dafür, dass ich einen oder zwei Schritte nach hinten stolperte.
    Es tat weh, aber ich ignorierte die Schmerzen und zielte stattdessen mit einem Tritt auf ihr Zwerchfell, um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen und ihr die Luft zu nehmen. Aufgrund meiner Wut wurde es ein ungeschickter Versuch, und ich musste nach hinten springen, um das Gleichgewicht zu halten.
    Trotzdem klappte sie mit einem schmerzerfüllten Stöhnen zusammen. Ich half ihr auf den Boden, indem ich einen Fuß hinter ihr Bein hakte und sie umriss. Da sie immer noch keine Luft bekam, blieb sie liegen, als ich meine strumpfsockigen Zehen gerade fest genug auf ihre Kehle stellte, um ihr die Luft abzuschneiden.
    Offensichtlich hatte sie nicht erwartet, dass ich durchtrainiert genug war, um mich zu wehren, und wahrscheinlich hatte sie nicht geglaubt, dass ich sie mit meiner unterlegenen menschlichen Stärke überhaupt verletzen konnte. Oder sie war davon überzeugt, dass mehr – in ihrem Fall übernatürliche – Stärke automatisch den Kampf gewinnt. Um sie davon abzuhalten, auf dumme Ideen zu kommen, übte ich genug Druck auf ihre Luftröhre aus, dass ihr Atem sich in ein schmerzhaftes Wimmern verwandelte.
    Einer der Jungs streckte den Arm aus, um mich zu beruhigen, aber ich schüttelte seine Hand ab und konzentrierte mich vollkommen auf Paula. Ihre Finger umklammerten meine Jogginghose und suchten nach genug Halt, um mein Bein von ihrer Kehle zu ziehen. Ich lehnte mich vor und wedelte mit einem Finger vor ihrem Gesicht herum. Ich wollte absolut sicherstellen, dass ihr bewusst war, dass ich nicht nur scherzte.
    »Hör zu, Paula. Hör gut zu. Ich mag ja nicht deine Stärke oder Schnelligkeit besitzen. Zur Hölle, ich bin wahrscheinlich nicht mal eine besonders gute Jägerin – aber ich habe schon gegen größere, bösere Others als dich gekämpft und gewonnen. Fordere mich nicht noch mal heraus. Du wirst verlieren.«
    Sie nickte heftig, so gut es eben ging, mit meinem Fuß auf ihrer Kehle. Da sie wirkte, als ginge es ihr im Moment eher ums Luftholen als um Rache, zog ich mich zurück, beobachtete sie aber wachsam. Ich wäre fast zu Tode erschrocken, als ich eine Hand auf meiner unverletzten Schulter fühlte, aber es war nur Chaz, der sich hinter mich stellte, um mir seine Unterstützung zu zeigen. Die anderen standen auf und taten dasselbe. Selbst Kimberly trat elegant hinter dem Bett hervor, um sich hinter mir einzureihen. Es war seltsam, wirklich seltsam, besonders da sie sich in dem kleinen Raum ziemlich dicht zusammendrängen mussten, um hinter mir zu stehen, aber zugleich war es auch ein erhebendes Gefühl. Sie unterstützten mich, und das war, worum es ging.
    Paula rollte sich langsam auf Hände und Knie, dann kroch sie näher, um meine Hand zu ergreifen. Ich zog sie schnell zurück, als mir klar wurde, dass sie dasselbe tun wollte, was ich bei Seth beobachtet hatte, der Chaz’ Hand geleckt hatte, als wäre er ein getretener Hund, der um Vergebung vor seinem Herrn bettelte.
    »Nicht. Wenn es dir leidtut, sag es einfach.«
    Für einen Moment flackerte Wut in ihren Augen auf, als sie einen kurzen Blick zu mir nach oben warf, dann nickte sie und setzte sich auf die Fersen. Als sie ihre Stimme fand, war sie rau, und sie klang ungefähr so bockig wie ich, wann immer ich mich bei Royce hatte entschuldigen müssen. »Es tut mir leid. Ich werde es nicht wieder tun.«
    Chaz stupste mich an. »Sie erkennt dich als Ranghöhere an. Weißt du, du könntest es etwas gnädiger annehmen.«
    Ich starrte ihn ausdruckslos an. »Was?«
    »Sie tut es, weil du sie besiegt hast. Das ist die Art, wie sie öffentlich anerkennt, dass du in der Rudelhierarchie über ihr stehst.«
    Ich verzog das Gesicht und wedelte mit einer Hand. Au, das tat weh, weil es ein paar Muskeln bewegte, die momentan wirklich nicht bewegt werden wollten. Memo an mich selbst: keine weiteren Faustkämpfe mit Werwölfen. »Ich bin nicht Teil des Rudels. Das wisst ihr alle, richtig? Ich bin nur die Freundin des Rudelführers.«
    Chaz lachte kurz, aber es klang angestrengt. »Du bist zu viel mehr geworden, als du uns vor dem Kerl mit dem Fokus gerettet hast. Wärst du nicht gewesen, gäbe es vielleicht gar kein Sunstriker-Rudel mehr.«
    »Ich

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