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Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Titel: Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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konnte, kehrte sie ihm den Rücken. “Gus, Annie! Sammelt Schläger und Tore ein! Wir gehen!”
    “Einen Moment, bitte”, versuchte Jesmond sie zu halten.
    “Moment?”, schrie Georgie unbeherrscht. “In einem Moment sind wir weg!”
    “Nein!”, befahl Jesmond ganz entgegen seiner üblichen ausgeglichenen Art. “Sie werden mir sofort sagen, wie Sie heißen und wo Sie wohnen. Irgendjemand in Ihrer Umgebung wird doch so viel Verstand besitzen, Sie zur Ordnung zu rufen.”
    “Oh ja!”, erwiderte sie und dachte wütend an Caro und deren ständiges Gejammer. “Sicher gibt es jemanden. In Pomfret Hall – dort finden Sie auch uns drei! Und nun wünsche ich Ihnen einen schönen Tag! Ich nehme an, dass Sie Gentleman genug sind, mich nicht weiter aufzuhalten.”
    “Oh ja!”, bestätigte er ihr wütend. Sie hatte seinen Vorsatz zunichtegemacht, in jeder Situation die Beherrschung zu bewahren. “Ich hege durchaus nicht den Wunsch, eine Hosen tragende Kratzbürste aufzuhalten. Einen schönen Tag noch! Und etwas mehr Einsicht in Zukunft!”
    Auf dem Weg zurück nach Pomfret Hall bedauerte Georgie ihre harschen Worte, rot vor Scham gedachte sie ihrer Begegnung mit dem neuen Besitzer von Jesmond House. Was hatte sie nur dazu gebracht, sich so danebenzubenehmen? Sie fand keine Antwort, denn sie wollte sich nicht eingestehen, dass Miss Jesmonds Erbe sie vom ersten Moment an aus der Fassung gebracht hatte. Wie eine ungezogene Göre hatte er sie behandelt. Ihr Stolz war zutiefst verletzt.

2. KAPITEL
    “Georgina, was ist los? Du bist ja so still.” Caro hatte wie immer ein wenig gejammert, bevor sie sich dann doch überreden ließ, Karten zu spielen. Und nun, nach einem frühen Abendessen, hatte sie sich in ihre bevorzugte Ruhestellung auf dem Sofa begeben mit einem Buch ihrer Lieblingsautorin, in dem sie lustlos blätterte.
    Georgina war dabei, ein Puppenkleidchen zu flicken, das Caros Mops Cassius, der normalerweise ähnlich schläfrig war wie sein Frauchen, in einem ungewöhnlichen Temperamentsausbruch zerrissen hatte.
    “Du könntest mir schon eine Antwort geben”, mahnte Caro vorwurfsvoll.
    Georgie nahm eine Stecknadel aus dem Mund und seufzte. “Entschuldige, irgendwie bin ich heute Abend geistesabwesend.” Ein wenig verwundert überlegte sie, was sie Caro antworten sollte, denn normalerweise hätte sie ihrer Schwägerin sofort von dem Zusammentreffen mit Jesmond Fitzroy erzählt. Gus und Annie hatten glücklicherweise von dem heftigen Wortwechsel nichts mitbekommen und ihrer Mutter nur von dem fremden Mann im Park berichtet. Und Caro, die wie üblich viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen war, hatte ihren Kindern wieder einmal nicht zugehört.
    Georgies ungewöhnliche Schweigsamkeit schien Caro aber zu beunruhigen. “Du hast dich doch nicht erkältet? Dr. Meadows meint nämlich, ich dürfe mich in meinem angegriffenen Zustand nicht anstecken.”
    “Nein, ich werde nicht krank. Wir haben heute Nachmittag beim Kricketspielen auf der Wiese Miss Jesmonds Erben getroffen.”
    Caro setzte sich beleidigt auf. “Und davon hast du bis jetzt nichts gesagt? Sehr rücksichtslos, Georgina! Endlich passiert einmal etwas in Netherton, und du behältst es für dich!”
    “Nun übertreib aber nicht, Caro. Wir hatten doch noch gar keine Gelegenheit, in Ruhe miteinander zu reden.”
    “War das der fremde Gentleman, von dem die Kinder sprachen?”, lenkte Caro ab.
    “Hm. Jesmond Fitzroy, Miss Jesmonds Großneffe”, antwortete Georgie wortkarg.
    “Und? Wie sieht er aus? Wie alt ist er? Ein Gentleman?”
    Georgie dachte an den perfekt gekleideten Mr Jesmond Fitzroy, an seine exquisite städtische Garderobe. “Absolut.”
    “Das kann doch nicht alles sein. Du musst wissen, ob er jung oder alt ist!”
    “In den Dreißigern. Sehr attraktiv.”
    “Hat er was von einer Frau gesagt?” Der plötzliche Eifer in Caros Stimme überraschte Georgina.
    “So lange haben wir nicht miteinander gesprochen. Er war alleine dort und hat uns erlaubt, auch weiterhin auf der Wiese Kricket zu spielen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob wir das Angebot annehmen sollen.”
    “Unsinn! Warum denn nicht? Ein attraktiver junger Mann – möglicherweise ohne Frau – ein Gewinn für Netherton. Ob er wohl reich ist? Wir müssen ihn unbedingt zum Dinner einladen. Am besten machst du ihm einen formellen Besuch.” Caro sah Georgina etwas ängstlich an. “Hat er etwa deine Breeches bemerkt?”
    “Natürlich”, erwiderte Georgie patzig.

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