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Sie und Allan

Sie und Allan

Titel: Sie und Allan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Rider Haggard
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Männer einige dieser Rebellen fassen konnten, die es gewagt haben, Euch anzugreifen, acht oder zehn von denen, die durch Eure Geschosse oder Axthiebe verletzt wurden, und die sie auf die gehörige Art getötet haben – ja, auf die gehörige Art«, setzte er mit einem flüchtigen Lächeln hinzu. »Die anderen hatten einen zu großen Vorsprung, und es wäre gefährlich gewesen, ihnen durch den Felsen zu folgen. Kommt jetzt, Wächter der Nacht, denn der Weg ist steil, und wir müssen uns beeilen, wenn wir den Ort, an dem Sie-die-befiehlt in dieser uralten, heiligen Stadt residiert, erreichen wollen, bevor der Mond heute nacht hinter den Klippen versinkt.«
    Nachdem ich die Sache Robertson und Umslopogaas berichtet hatte, welchletzterer sofort erklärte, daß ihn nichts dazu bringen könnte, sich tragen zu lassen wie eine alte Frau oder eine Leiche auf einem Schild, und dafür sorgte, daß die verwundeten Zulus untergebracht waren, stiegen Robertson und ich in unsere Sänften, die sich als überraschend bequem und angenehm erwiesen. Nachdem dann unsere Sachen von einigen dieser hakennasigen Männer, denen zu vertrauen wir gezwungen waren, auf den Rücken genommen worden waren – wir behielten allerdings unsere Gewehre und eine gewisse Menge Munition bei uns – brachen wir auf. Die Spitze bildete ein Trupp von Billalis Speerträgern, dann kamen die Sänften mit den Verwundeten, neben denen Umslopogaas und seine drei unverletzten Zulus gingen, dann die dritte Trage, auf der Billali saß, schließlich die meine, neben der Hans trottete, dann Robertsons, und zum Schluß die restlichen Amahagger und die Träger.
    »Jetzt sehe ich ein, Baas«, sagte Hans und steckte seinen Kopf zwischen den Vorhängen meiner Sänfte hindurch, »daß dieser Weißbart doch nicht dein verehrter Vater, der Prediger, sein kann.«
    »Und warum nicht?« fragte ich, obwohl es recht offensichtlich war.
    »Wenn er es wäre, Baas, hätte er nicht zugelassen, daß Hans, den er immer so schätzte, in der Sonne einhertrotten muß wie ein Hund, während er und andere in Sänften getragen werden wie vornehme weiße Ladies.«
    »Du solltest dir lieber deinen Atem sparen, als Unsinn zu reden, Hans«, sagte ich. »da ich glaube, daß du noch einen weiten Weg vor dir hast.«
    Es war sogar ein sehr weiter Weg, wie sich herausstellte, besonders da wir nur langsam vorankamen, als wir begannen, in die Bergwand einzusteigen. Wir waren etwa gegen zehn Uhr morgens aufgebrochen, denn der Kampf hatte nicht sehr lange gedauert und bereits bei Beginn der Dämmerung begonnen, wie man sich erinnern wird, und es war drei Uhr nachmittags, als wir den Fuß der gewaltigen, steilen Felswand erreichten. Hier, an der Basis einer eigenartigen, alleinstehenden Steinsäule, auf deren Spitze ich einige Tage später etwas äußerst Seltsames sehen sollte, machten wir Rast und verzehrten den Rest der Nahrung, die wir mit uns gebracht hatten, während die Amahagger ihre eigene verzehrten, die hauptsächlich aus geronnener Milch bestand, ähnlich dem, das von den Zulus Maas genannt wird, und eine Art Brot. Es waren sehr ungewöhnliche Menschen, die schweigend aßen, und auf deren gutgeschnittenen, ernsten Gesichtern ich nie ein Lächeln sah. Irgendwie gab mir das ein unheimliches Gefühl, und auf Robertson schien es die gleiche Wirkung auszuüben, denn in einer der seltenen Pausen seiner Grübeleien bemerkte er, daß er sie ›nicht normal‹ fände.
    »Fragen Sie doch den alten Zauberer«, setzte er hinzu, »der einer der wieder zum Leben erweckten biblischen Propheten sein mag, was diese menschenfressenden Teufel mit meiner Tochter getan haben.«
    Ich tat es, und Billali antwortete: »Ich würde sagen, daß sie sie mitgenommen haben, um sie zur Königin zu machen, da sie gegen die ihre rebelliert haben und eine neue haben müssen, die weiß ist. Ich würde auch sagen, daß Sie-die-befiehlt Krieg gegen sie führen und Eure Tochter befreien wird, falls man sie nicht vorher tötet.«
    »Ah!« rief Robertson, nachdem ich es ihm übersetzt hatte, »falls man sie nicht vorher tötet – oder Schlimmeres!« Dann sank er wieder in sein brütendes Schweigen zurück.
    Wir brachen wieder auf und marschierten direkt auf eine glatte, senkrechte Felswand zu, über einen Pfad, der so steil war, daß Robertson und ich lieber aus unseren Sänften stiegen und zu Fuß gingen, oder, besser gesagt, stolperten, um die Träger zu entlasten. Billali, bemerkte ich, blieb in seiner Sänfte. Das Wohlbefinden

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