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Sieben in einem Auto

Sieben in einem Auto

Titel: Sieben in einem Auto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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überzeugt davon, sofort aus dem Bett genommen und gefüttert oder sonstwie beschäftigt zu werden. Als das aber nicht geschah und noch ehe das müde Ehepaar Heger wieder einnicken konnte, erhob er seine Stimme von neuem und diesmal, weil er erbost war über das ihm unverständliche Verhalten der Eltern, in einer Lautstärke, die selbst noch in die Träume der Nachbarn drang.
    „Also dann“, seufzte Herr Heger, „auf geht’s! Ich mach ihm seinen Brei. Bleib du man noch liegen, Fanny!“
    Er schlüpfte in die Hausschuhe, hob seinen Jüngsten aus dem Bett, drückte ihm einen Kuß auf die rosigen Pußbacken und trug ihn ins Badezimmer.
    „Mal sehen, was du da in der Hose hast, nicht?“ sagte er, wusch den Kleinen und wechselte ihm die Windeln. Dann ging er mit ihm die Treppe hinab, setzte ihn in sein Laufheck und stellte einen Topf mit Milch auf den Herd.
    „In Tirol darfst du aber nicht so früh aufwachen, hörst du?“ sagte er. „Da wollen Papa und Mama auch mal ausschlafen.“
    „Jajaja“, sang Stefan, „hamahamahama.“
    Herr Heger fütterte ihn, stellte ihn wieder ins Heck, schob ihm die Bausteine heran und ging unter die Dusche. In Tirol haben wir ja eine Wohnung für uns allein, dachte er, da werden wir schon mit ihm fertig. Aber was wird bei Onkel Stefan und Tante Steffi?
    Als er wieder aus der Dusche kam, war seine Frau auch schon auf und mit der Zubereitung des Frühstücks beschäftigt.
    „Ich weiß nicht“, sagte sie, „ich werde das dumme Gefühl nicht los, etwas Wesentliches vergessen zu haben.“
    Herr Heger winkte ab.
    „Österreich liegt nicht hinter dem Mond! Was fehlen sollte, kaufen wir nach. Hauptsache, die Pässe kommen mit! Hast du sie schon eingesteckt?“
    „Die Pässe sind griffbereit in meiner Handtasche“ sagte Frau Heger, „die vergesse ich schon nicht.“
    „Gut, was sonst fehlt, kann nicht wichtig sein.“
    Aber er irrte.
    Als die Familie fast zwei Stunden später das Kunststück fertiggebracht hatte, in das vollbeladene Auto zu steigen, fehlte etwas äußerst Wichtiges: der Führerschein! Das stellte Frau Heger, die dafür verantwortlich war, jedoch erst fest, nachdem sie schon zwanzig Kilometer gefahren waren. „Kinder, der Führerschein ist nicht da!“ rief sie erschrocken nach einer aller-allerletzten Kontrolle der Papiere. „Hat einer von euch ihn aus der Tasche genommen? Ich bin sicher, daß er gestern noch da war!“
    „Ich bin sicher, daß er auch heute noch da ist“, antwortete Herr Heger, ohne die Geschwindigkeit zu drosseln.
    „Er kann aber nirgends anders sein als bei den Pässen und dem Adreßbuch!“
    „Anscheinend doch, sonst würdest du ihn ja finden.“
    „Bitte, halte an!“ bat Frau Heger. „Ihr müßt alle aussteigen und suchen helfen. Ohne Führerschein können wir nicht fahren.“
    „Bis zum nächsten Parkplatz sind es noch acht Kilometer“, sagte Herr Heger. „Hier darf ich nicht halten.“
    „Auch nicht auf dem Randstreifen?“
    „Nein, nur wenn ich eine Panne hätte.“
    Die Kinder hinten waren über den vergessenen Führerschein nicht beunruhigt und machten ihre Späße darüber. „Vielleicht hat Mama ihn in einen Koffer gesteckt“, sagte Sascha. „Das wird aber lustig, wenn die alle ausgepackt werden müssen!“
    „Oder er ist hinter den Reservereifen gerutscht“, rief Jan. „Dann muß Papa den ganzen Kofferraum leermachen!“
    „Irrtum!“ rief Herr Heger. „Lieber fahre ich ohne Führerschein, aber das kommt nicht in Frage!“
    Auf dem Parkplatz stiegen alle aus, und Frau Heger begann zu suchen. Sie sah unter den Sitzen nach, zwischen den Sitzen, auf der Ablage und durchwühlte immer wieder ihre Tasche, ohne indes das verflixte Dokument zu finden. „Los“, forderte sie ihren Mann und die Kinder auf, „sucht gefälligst mit!“ Sie holte den gefüllten Wassereimer mit dem riesigen Rosenstrauß eigener Ernte, der Tante Steffi zugedacht war und zu ihren Füßen vor dem Beifahrersitz stand, heraus und stellte ihn auf die Steinfliesen des Parkplatzes. Den gefüllten Proviantkorb, der ebenfalls vorne stand, stellte sie daneben. Und dann hob sie die Fußmatte an und schaute darunter. Herr Heger schüttelte den Kopf. „Wenn ich der Führerschein wäre“, sagte er, „auf die Idee, unter die Fußmatte zu kriechen, würde ich nicht kommen, das kannst du mir glauben!“
    Frau Heger gab auf.
    „Zurück nach Hause“, rief sie. „Der Führerschein liegt bestimmt auf der Treppe oder der Fensterbank im Flur.“
    „Wir können

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