Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel
enthielt. »Du könntest es mit Gift versuchen, Penny.«
»Als Thema?«, fragte Penny zurück.
»Nein!« Vicky schüttelte vehement den Kopf. »Als Mittel, diese Plagen loszuwerden. Ein bisschen Gift aufs Pausenbrot und schon fallen sie für einige Zeit aus, und du bekommst andere Teampartner.«
»Ach, du und deine Vorschläge«, seufzte Penny.
Vicky sah sie an und nickte. »Du hast so recht, das geht nicht. Wenn schon, dann für immer beseitigen. Also eine große Portion Gift. Achtung, das Ross kommt.«
Reinhard trat auf die drei Mädchen zu.
»Ich kann heute Nachmittag nicht. Ich muss Müsli mischen.«
»Wie bitte?« Penny verstand nicht, was er meinte.
»Uns geht das Müsli aus. Wir mischen es immer selbst. Aber ich glaube, wir haben nicht mehr alle Nusssorten und auch nicht genug Haferflocken.«
»Mein Beileid«, raunte Vicky Penny ins Ohr.
Hanno kam mit wichtiger Miene herangeeilt. »Wann treffen wir uns, um unser Thema auszuwählen? Ich kann überall hinkommen. Meine Mutter fährt mich.«
Marvin war – ohne dass Penny es bemerkt hätte – von hinten dazugekommen und legte gönnerhaft seinen Arm um ihre Schulter. »Wir zwei einigen uns auf ein schönes Thema und sagen euch dann, was ihr zu tun habt.«
»Nein, nein, so mache ich da nicht mit!« Hanno schüttelte den Kopf.
»Teamwork heißt doch, dass wir zusammenarbeiten müssen«, überlegte Reinhard laut.
Vicky zog eine Stricknadel aus ihrer Tasche und tat so, als müsste sie sich damit kratzen. Leise sagte sie zu Penny: »Du kannst sie auch damit erstechen. Wir bezeugen, dass es ein Unfall war.«
Penny fand den Vorschlag durchaus überlegenswert. Natürlich nur im Scherz.
Aber mal im Ernst: Wie sollte sie mit diesen drei Clowns eine Arbeit hinkriegen, die ihr eine gute Note brachte?
Hanno deutet auf vier andere Klassenkameraden, die als Team gezogen worden waren und etwas abseits standen. »Die treffen sich im Schokolonia.«
»Das machen wir auch«, sagte Penny. »Morgen gleich nach der Schule.«
Das Schokolonia war ein Eiscafé, mit einer großen Auswahl an allen Spezialitäten, die mit Schokolade zu tun hatten.
Francesca schwebte davon und sagte über die Schulter: »Sehr klug, dich dort zu treffen, Penny. Schokolade beruhigt die Nerven.«
Der Esel stand noch immer im Schulgarten und kaute selig. Im Beet vor ihm standen nur noch Blumen ohne Köpfe.
»Der muss hier verschwinden!«, erklärte Herr Gröll Penny. »Erst hat er das Gemüsebeet leer gefressen und jetzt die Blumen.«
Milli lag auf der Wiese und hatte sich von der Sonne trocknen lassen. Der Schlamm war zu einer festen Kruste geworden. Robin blieb immer dicht bei seinem neuen Freund, dem Esel.
»War niemand da, der den Esel gesucht hat?«
»Nein, kein Mensch.«
Es war kaum zu glauben.
»Ich werde mit meinem Vater reden. Bestimmt kann er zu uns auf die Koppel kommen. Vielleicht sollten wir eine Anzeige aufgeben, dass wir einen Esel gefunden haben.«
»Nimm ihn gleich mit!«, flehte der Hausmeister. »Sonst lässt er vom Garten nichts übrig.«
Penny stellte sich vor, wie sie mit dem Esel an der Leine den ziemlich langen Weg zurück zur Hammerschmiede zurücklegen musste. Wenn er so oft bockte wie vorhin auf dem kurzen Stückchen, würde sie bestimmt eine Woche bis nach Hause brauchen.
»Wir holen ihn besser mit einem Transporter ab«, sagte sie. Sie pfiff nach Milli und Robin, doch nur die verdreckte Milli kam gelaufen. Robin hob den Kopf und schickte Penny einen Blick, den sie sofort verstand: Entweder mit meinem Freund oder gar nicht.
Penny wusste, dass er seinen Kopf durchsetzen würde. »Dann bleib bei ihm, und wir holen euch beide später ab.« Zu Herrn Gröll sagte sie: »Am späten Nachmittag kommen wir mit einem Transporter zurück.«
Mit dem Fahrrad machte sich Penny auf den Heimweg. Im Korb an der Lenkstange thronte Milli und ließ sich den Wind um die Ohren streichen. Immer wieder lösten sich kleine Erdbrocken aus ihrem Fell. Als Penny von der Landstraße auf den Zufahrtsweg zur Hammerschmiede einbog, war Milli schon fast wieder sauber.
Die Moosburgers wohnten etwas abseits der Landstraße auf einem kleinen Anwesen, das in der Umgebung als »Hammerschmiede« bekannt war. Früher hatten das Wohnhaus und das Nebengebäude, das heute Stall und Garage in einem war, tatsächlich einem Schmied gehört. Der Bach, der jetzt durch die sanfte Senke plätscherte, hatte damals das Hammerwerk angetrieben.
Das Haus der Moosburgers war ein romantischer Bau mit weiß
Weitere Kostenlose Bücher