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Sieben Siegel 00 - Jenseits des Jahrtausends

Sieben Siegel 00 - Jenseits des Jahrtausends

Titel: Sieben Siegel 00 - Jenseits des Jahrtausends Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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Schwert des Hexenmeisters seinen Widersacher und tötete ihn mit einem einzigen Hieb.
    Dea schrie auf, als sie sah, wie ihr Vater zusammensackte.
    Abakus ließ das Flammenschwert fallen und taumelte zurück. Er starrte den Schwertgriff in seiner Brust an, als könne er nicht glauben, was doch unumstößlich feststand: Goten hatte noch während seines letzten Atemzuges Abakus’ Herz durchbohrt.
    Der Hexenmeister schaute fassungslos die weinende Dea an, blickte dann über die Schattengesichter der sieben Geschichtenerzähler. Er brach nicht zusammen und starb, wie es ein gewöhnlicher Mensch getan hätte. Die Klinge in seinem Herzen vermochte ihn nicht zu töten, und doch schwächte sie ihn. Ihm blieb keine andere Möglichkeit als die Flucht. Mit einem letzten Brüllen voller Zorn und Hass riss er sich den Griff aus der Brust, dann verwandelte er sich in eine Nebelwolke und schoss schnell wie ein Blitz den Hang hinauf, zurück zum Tor in die andere Welt.
    Dea schleppte sich an die Seite ihres toten Vaters. Sie weinte laut und lange, bis ihr schließlich bewusst wurde, dass die Meister des neuen Jahrtausends sie immer noch beobachteten.
    Mühsam richtete sie sich auf ihren Knien auf und wies anklagend mit dem Zeigefinger auf jenen der Meister, den sie vor Abakus’ Feuerstoß gerettet hatte.
    »Es ging um euch, um euer Leben!«, rief sie mit tränenerstickter Stimme. »Aber ihr habt einfach nur zugeschaut! Ihr … ihr Feiglinge!«
    Der Mann, zu dem sie gesprochen hatte, glitt von der Wurzel und kam vor ihr am Boden auf. Noch immer fiel kein Lichtstrahl auf sein Gesicht.
    »Wir hätten nichts ändern können«, sagte er sanft. »Alles, was geschehen ist, stand seit tausend Jahren fest. Wir selbst haben es damals so festgelegt.«
    In Deas Kopf herrschte ein solches Chaos aus Trauer und Wut, dass sie einen Moment brauchte, ehe sie begriff, was er da sagte. »Es war … es war nicht zu ändern?«, stammelte sie.
    »Abakus hätte uns nie besiegen können. Er und seine Hexen hätten unsere Stellen niemals einnehmen können – ganz einfach, weil wir es nicht so bestimmt haben, damals, bei unserer letzten Zusammenkunft vor tausend Jahren.«
    »Dann war alles umsonst?«, fragte sie fassungslos. »Alles vergebens?«
    »Nein«, entgegnete der Meister des neuen Jahrtausends entschieden. »Dies alles ist geschehen, um dich zu uns zu führen, Dea. Dies ist der Weg, der dir seit tausend Jahren vorherbestimmt war. Denn wir werden dir etwas geben. Etwas, das dir helfen wird, den Wunsch deines Vaters in die Tat umzusetzen.«
    Und damit glitten von allen Seiten die übrigen Meister heran, bis sie einen Halbkreis um Dea gebildet hatten.
    »Streck deinen Arm aus«, sagte ihr Sprecher.
    Dea tat, was er verlangte. Nicht, weil sie es wirklich wollte, sondern weil sie nicht mehr die Kraft aufbrachte, sich zu widersetzen.
    Die sieben Meister berührten nacheinander ihren Unterarm. Und jeder hinterließ dort etwas. Ein Zeichen. Eine Rune. Einen rätselhaften Buchstaben.
    Als Dea schließlich den Arm zurückzog, prangten darauf sieben Male. Sie sahen aus, als wären sie aufgemalt oder gar in die Haut eingebrannt.
    »Die Sieben Siegel«, sprach jener Meister, der direkt vor ihr stand. »Sie werden dich auf deinem weiteren Weg begleiten, sichtbar oder unsichtbar. Schon bald werden sie verblassen. Doch wenn sich dir etwas Böses nähert, werden sie erscheinen und dich warnen. Aber gib Acht, kleine Dea: Die Siegel warnen nicht nur, sie locken auch! Die Mächte der Finsternis werden davon angezogen werden wie Motten vom Licht. Dein Leben wird ein einziger Kampf sein. Aber vielleicht, nur vielleicht, wirst du triumphieren. Du, oder einer der Siegelträger, die dir nachfolgen werden.«
    Dea wollte das alles nicht hören. Sie wollte nur trauern – um ihren Vater, um Morgwen und ein wenig auch um sich selbst. Es war nicht gerecht, dass ausgerechnet ihr dies alles widerfuhr.
     

    Und trotzdem ließen die Worte des Meisters sie aufhorchen. Bevor sie aber eine Frage stellen konnte, fuhr das geheimnisvolle Wesen fort:
    »Sei gewappnet, Dea. Wir werden dein weiteres Schicksal bestimmen. Du wirst unsterblich sein.«
    »Un …, unsterblich?«
    »Du bist zu wichtig – und zu mächtig –, als dass dir die Gnade des Todes gewährt werden könnte. Du wirst weiterleben, Dea. Du wirst die Mächte des Bösen bekämpfen, wann immer du auf sie triffst. Und du wirst Männer finden, die du liebst, und gemeinsam mit ihnen Kinder zeugen. Und irgendwann wird eines unter

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