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Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Titel: Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cadnum
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MICHAEL CADNUM
    DIE SCHWARZE KATZE
    VON LA GUADANA
    Horror-Roman
    Ins Deutsche übertragen
    von Bernhard Willms
    BASTEI-LUBBE

    BASTEI-LUBBE-TASCHENBUCH Band 13 469
    © Copyright 1992 by Michael Cadnum
    All rights reserved
    Deutsche Lizenzausgabe 1993 Bastei-Verlag Gustav H. Lübbe GmbH & Co. Bergisch Gladbach Originaltitel: Ghostwright
    Lektorat: Dr. Edgar Bracht
    Titelfoto: Bastei-Archiv
    Umschlaggestaltung: Quadro Grafik, Bensberg Satz: KCS GmbH, Buchholz/Hamburg
    Druck und Verarbeitung:
    Brodard & Taupin, La Fleche, Frankreich Printed in France
    ISBN 3-404-13469-9
    Erste Auflage: August 1993

    Alkohol, Abenteuerreisen und schräge Einfälle – es waren wilde Jahre, die Hamilton und Timothy gemeinsam auskosteten. Und es waren die Jahre, aus denen Hamilton auch heute noch, nachdem ein Jahrzehnt verstrichen ist, seine künstlerischen Ideen schöpft: Ideen für die Musicals, mit denen er ein ständig wachsendes Publikum in den Bann zieht. Sein neuestes Werk soll den geheimnisvollen Titel ›Die schwarze Katze von La Guadana‹ tragen.
    Es ist eine Hommage an den verschollenen Freund aus alten Tagen und gleichzeitig die Geschichte ihrer Trennung. Aber Timothy, der Totgeglaubte, kehrt zurück, zornig, verbittert und unberechenbar.
    Er fühlt sich von Hamilton ausgebeutet, erkennt er doch in dessen Versen und Liedern seine ureigensten Ideen wieder. Als Wiedergutmachung verlangt Timothy mehr als bloß ein Honorar – er fordert das Leben des früheren Freundes, der sich bald in einen Strudel von Bedrohungen und raffinierten Täuschungsmanövern hineingezogen sieht…

    Für Sherina und
    mit einem besonderen Dank an meine Eltern Naomi und Robert Cadnum
    Dies ist der Nachfolger des Unsichtbaren …
    Wallace Stevens, ›Credences of Summer‹
    Eine Gestalt, so weit entfernt, daß ich sie nur erblicke, wenn ich wegschaue.
    Hamilton Speke, Vorwort zu Buried Sun PROLOG
    Da war Dunkelheit, und da war Licht, und das Licht unterlag.
    Schatten breiteten sich aus und füllten den Raum zwischen den Zweigen. Die Luft war so kalt, daß es schmerzte; die Reste des Schnees glühten bläulich im Zwielicht.
    Bald würde sie daheim sein.
    Mit einem tiefen, langen Zug sog er die Luft ein und hielt sie an. Augenblicke wie diese waren das Leben. Alles andere, jedes andere Erlebnis, war Schlaf.
    Zuweilen erwachen Leute, die durch einen chirurgischen Eingriff von einer Thrombose geheilt worden sind, im hohen Alter zu ihrem noch immer menschlichen Leben. Solche Menschen trauern bar aller Ignoranz, weil ihnen Jahre bewußt werden, die sie nie mehr sehen werden. Und das versetzt ihnen mitunter einen solchen Schock, daß sie eine neue Form des Schwachsinns entwickeln, einen Wahnwitz, hervorgerufen durch das Wissen, daß sie ihr Leben vergeudet haben.
    Solange er das noch konnte, geheim und unentdeckt durch das Zwielicht schweben, war er noch am Leben.
    Seine Füße wählten Stellen, an denen der Schnee weggeschmolzen war, und traten so sanft, so leicht auf, daß keiner seiner Schritte auch nur den geringsten Abdruck hinterließen. Er stand direkt vor dem Haus, das Ohr an den Kamin gelegt, während er ausruhte. Die Ziegel waren warm.
    So warm, wie sie sein würde, wenn er sie berührte.
    Er versteifte sich. Er krümmte sich zusammen und keuchte so schwer, daß es schmerzte. Ein Wagen fuhr auf dem Highway vorüber, und die Winterreifen rumpelten und knirschten durch die Nässe. Er atmete nicht, und es war fast, als spiele er toter Mann. Hier stehe ich, meine Damen und meine Herren: das absolute Nichts. Der Wagen verlangsamte seine Fahrt, ein Gefäß, angefüllt mit Licht, das die Dunkelheit attackierte. Es ist doch wohl nicht möglich, daß ich aus der Übung bin, oder etwa doch? Bestimmt sehen sie mich.
    Der Wagen dort oben auf der Straße bewegte sich nicht mehr.
    Er war gebannt, eingefroren, wie in einer Höhle eingeschlossen. Konnte es sein, daß sie ihn beobachteten.
    Die Magie ist dahin, sagte er sich selbst. Du kannst diese Rolle nicht mehr so gut spielen wie einst. Du hast dein Gespür verloren.
    Der Wagen, es war ein Jeep, bewegte sich noch immer nicht.
    Sie sehen mich, dachte er keuchend. Der Motor jaulte auf.
    Der ferne Jeep machte ein Geräusch, das gleichermaßen schmerzerfüllt wie wehleidig klang, und doch fuhr er nirgendwohin.
    Fahr, hauchte er. Laß mich hier allein, damit ich tun kann, wozu ich hergekommen bin.
    Bremslichter leuchteten auf, verlöschten, leuchteten erneut auf. Das Rattern des Motors entfernte sich, und dann war da

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