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Sieben Wind

Sieben Wind

Titel: Sieben Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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hörten keinen Laut. Aus Angst jemanden wecken zu können, der besser nicht geweckt werden sollte, wagten sie nicht, miteinander zu sprechen. Glücklicherweise passierte an diesem Tag nichts, sodass sie nach einem langen Marsch ihr Nachtlager am Wegrand aufschlugen. Sie aßen jeder nur ein Stück Brot und etwas kalten Trockenkäse, den ihnen JaAs mitgegeben hatte. Ein Feuer zu machen, trauten sie sich aufgrund der beängstigenden Stille nicht.
    Die Angst ließ sie diese Nacht schlecht schlafen, sodass sie recht früh aufwachten und sich wieder auf den Weg machten.
    Auch an diesem Tag sprachen sie kaum miteinander.
    Sie waren schon ein ganzes Stück vorangekommen und hatten auch auf ihr Mittagsessen verzichtet.
    Nicht weit von ihnen hörten sie Geräusche. Sie erschraken. Was konnte das sein?
    War es nur eine Einbildung? Waren es die Nerven, die sich da zeigten?
    Sie hielten an und schauten sich an, um zu sehen, ob die anderen denn auch das gleiche gehört hatten. Ihre Blicke verrieten, dass dem so war. Jedoch traute sich keiner, etwas zu sagen. Und dann war es wieder da. Jetzt hörten sie es deutlich. Nicht weit von ihnen ertönte eine Art Musik, so, als ob jemand eine Zister spielen würde. Pessimo hielt seine Axt fest in den Händen, bereit zuzuschlagen.
    Nach außen wirkte er sehr entschlossen, aber in seinem Innersten fühlte er sich elend und hatte Angst. Er hatte noch nie jemanden getötet.
    Und heute könnte es soweit sein.
    Sie beschlossen sich hinter einem Baum zu verstecken und abzuwarten. Tatsächlich kam die Musik immer näher. Oder war es gar keine Musik, sondern das Schnauben einer Bestie, welches sie für Musik hielten?
    So warteten sie angespannt hinter dem Baum und als sie das Gefühl hatten, dass das Wesen an ihrem Baum vorbeizog, sprangen sie hinter diesem hervor.
    « Bleibt stehen, wenn Euch das Leben lieb ist. Und zeigt Euch», sagte Pessimo und schwang demonstrativ seine Axt. Mit dem Rücken zu ihnen gedreht, stand da ein Wesen, welches von der Statur einem Menschen ähnelte, wohl an die 1,90 Meter groß und sportlich war. Dann drehte er sich um und sie konnten sein Gesicht sehen, welches durch eine Kapuze leicht verdeckt war. Er trug einen Langmantel, welcher dunkelgrün war. Er hatte strahlend blaue Augen, die sich in viele Nuancen aufteilten, die Pupillen hatten ein tiefes Schwarz. Er hatte ein sehr markantes und schönes Gesicht und lange, schwarze Haare, sowie eine braune Haut. Sein Blick verriet viel Würde und Stolz, aber auch Undurchsichtiges, Verschlossenes und Geheimnisvolles.
    « Was für ein Narr bist du? So wie du die Waffe hältst, würde es keinen Wimpernschlag dauern, bis ich sie dir entwendet hätte.»
    « Darauf würde ich nicht wetten», gab Pessimo von sich. Doch die Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben und schien etwas anderes zu sagen.
    « Habt keine Angst. Wenn ich euch was tun wollte, hätte ich schon gestern Nacht Gelegenheit gehabt. So laut, wie ihr wart.»
    « Laut, wir? Wie kommt Ihr darauf? Und wenn Ihr uns friedlich gesonnen seid, dann gebt Euch zu erkennen!», sagte Sieben, der jedoch das Gefühl hatte, dass der Fremde die Wahrheit sprach.
    « Na, euer kleiner Freund mit der Axt hat im Schlaf so laut geredet, dass der halbe Wald dies nicht überhören konnte. Und was mich anbelangt, meinen Namen möchte ich einstweilen noch für mich behalten. Bis ich denn weiß, wer ihr seid. Nur so viel: Ich bin auf den Weg nach Brus und bin nicht euer Feind.»
    « Da wollen wir auch hin», antwortete Can voreilig.
    « Wenn Ihr euren Namen nicht preisgeben möchten, wollen wir auch die unseren nicht sagen. Was wollt Ihr in Brus?», fragte Sieben.
    « Wichtige Geschäfte. Wenn ihr wollt, begleite ich euch.»
    « Wozu sollten wir wollen, dass Ihr uns begleitet? Wir finden auch alleine dorthin», sagte Pessimo.
    « Hmm, so wie ihr euch in die Hosen gemacht habt, als ihr mich erblicktet, bezweifle ich dies. Ich kenne diesen Wald wie meine Westentasche. Es wäre nicht zu eurem Schaden.»
    « Und was wollt Ihr dafür, dass Ihr so hilfsbereit seid?»
    « Nun gut. Leider habe ich gestern meine Nahrung an einen Waldwolf verloren. Und deswegen würde ich gerne an eurem Tische mitspeisen.»
    « Wir haben selber nicht genug», antwortete Sieben. Doch die Blicke von Can und Pessimo sprachen etwas anderes.
    Can flüsterte zu Sieben. «Vielleicht sollten wir ihn dabei haben. Wenn er den Wald so gut kennt, und wer weiß, was das für Wölfe sind.»
    « Aber Can, unsere Vorräte würden kaum

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