Sieben Wind
reichen.»
« Macht euch darüber keine Sorgen. Ich brauche sehr wenig.»
Die drei unterhielten sich noch kurz und beschlossen dann , auf seinen Vorschlag einzugehen.
« Nun gut. Ihr könnt uns nach Brus führen. Und wir werden Euch einen Teil unserer Vorräte geben.»
Nachdem dies geklärt war, machten sie sich auf den Weg, ohne sich einander vorzustellen.
«Was wollt ihr denn in Brus?», fragte er.
« Was wir dort wollen, ist unsere Angelegenheit», antwortete Sieben.
« Was hat denn Pessimo gestern im Schlafe gesprochen?», fragte Can.
« Das kann ich euch nicht sagen. Ich habe es nicht verstanden. Es schien irgendetwas Zusammenhangloses zu sein», antwortete er.
« Sagt, als wir Euch sahen, hörten wir Musik. Was war das?», fragte Can, der die kleine Gitarre unter dem Mantel bemerkte hatte.
« Ach, das waren Laute meiner Zister. Ich spiele sie, um mir dann und wann die Zeit zu vertreiben.»
« Ist das denn nicht gefährlich in dieser Gegend? Wer weiß, wen man da anlockt? Man denke nur an den Wolf?», fragte Pessimo.
« Wenn man sich hier nicht auskennt, schon. Aber ansonsten kann man es schon wagen. Es gibt sehr viele Sagen über diesen Wald, die in schönen Liedern niedergeschrieben sind. Vielleicht kennt ihr ja eine davon?», antwortete er.
« Nein, leider nicht», sagte Can. «Aber ich liebe Lieder.»
« Nun gut, dann will ich euch eins singen auf unserem langen Weg, wenn denn keiner was dagegen hat.» Und da keiner einen Einwand hatte, begann er zu singen. Von den Geschichten, die sich um diesen Wald rankten.
Einst stolz sie waren,
d ie Späher der Welt.
Doch Zeiten änderten die Klaren ,
d enn verloren war ihr Held.
Und ihren Weg Dunkel umgab,
i hre Seelen irrten von nun,
d enn sie verließen den einst so guten Pfad
u nd lebten, um den Willen des einen zu tun.
In dem Wald wurden die ihm nicht Untertan sein wollten verbannt,
v on dem einen der ihrer nahm.
Nun schwirren sie umher und müssen tun
was ihnen eigentlich bereitet größte Scham.
In anderer Gestalt viel von ihrer Eleganz verloren war,
n un dunkle Wesen der Nacht sie waren.
Doch in ihren Augen die Hoffnung noch lebt ,
d ass er zurückkommt
u nd sie zurückführt auf ihren Weg.
Die Falken des Nordens.
Doch die Rückkehr naht .
Zurückzuholen ihren alten Orden
die Falken des Nordens,
durch die uralten Ahnen vom Ende bewahrt.
Zurückzuholen was er entnahm
und unrechtmäßig ohne ihr Wollen verwahrt.
Die Herren der Lüfte,
d ie Zeit ist nun gekommen.
Auf ihr alle zieht eure Schwerter von der Hüfte
und der Frieden wird uns nimmer genommen.
Kommt her, all ihr stolzen Völker,
g emeinsam vereint.
Die alten Lieder
führen zur Wahrheit, zur Gerechtigkeit.
«Ein schönes, aber auch trauriges Lied», sagte Can.
« Ja, muss ich auch sagen. Wirklich schön, aber sehr traurig. Entspricht es der Wahrheit?», fragte Pessimo.
« Vieles was in Liedern ist, ist wahr, vieles aber auch der Freiheit des Künstlers anzurechnen. Doch dieses herrliche Volk gab es wirklich. Und leider erlitten sie ein schreckliches Schicksal. Doch wenn man den Sagen glauben mag, werden sie wiederkehren, um ihre eigentliche Rolle zu übernehmen. Und solange müssen sie noch leiden.»
« Aber wie ist das passiert?», fragte Can
« Das ist eine lange und traurige Geschichte.»
« Ich würde sie gerne hören», sagte Pessimo.
« Ihr Herrscher verließ das Gute, weil ihm ein unendliches Leid widerfuhr», gab Sieben von sich, ohne selbst zu wissen, woher er das hatte, doch der ihnen Unbekannte war gar nicht erstaunt. Er nickte. «Ja, das stimmt. Er verlor sein Kind und sein Weib. Und von da an war alles verloren.
Sie wiederzubekommen, versprach ihm der eine, im Gegenzug verlangte er dafür seine Seele. Der Schmerz war so groß, dass er jede Vernunft beiseite legte und einwilligte.
Seine Familie bekam er wieder, doch nicht, wie er es erhofft hatte. Von da an war er der Vasale des einen, sein Planet und sein Volk waren verloren. Die, die sich dem einen widersetzen
konnten, flohen mit all den anderen Überlebenden nach Qooks. Doch lastete ein Fluch auf ihnen, welcher mit dem Tode des dunklen Königs sich ihrer annahm.» Dann machte er eine kurze Pause, die für Can und Pessimo wie ein Verschnaufen wirkte. Doch mit seinem Blick hatte er Sieben im Visier, als wollte er eine Reaktion in seinen Augen lesen. Doch Sieben konnte diesem tiefen Blick widerstehen. Dann fuhr er fort. «Sie wurden Seelenlose. So siedelten
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