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Sieben Wind

Sieben Wind

Titel: Sieben Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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sie sich hier an, um im Exil, das ihnen aufgezwungene und von ihnen nicht zu verändernde Dasein, fernab von jeder Zivilisation zu leben. Entweder, um sich von dem Fluch durch ihr Ableben zu befreien, oder auf den einen zu warten, der ihnen die Freiheit wieder bringen würde. In der großen Schlacht. Und so bekam dieser Wald hier seinen Namen. Tags sind sie seelenlos, doch nachts nehmen sie die dunkle Gestalt der Wölfe an. Und man erkennt nichts von ihrer Herrlichkeit außer in ihren Augen. Dort steht sie noch geschrieben, ihre wahre Größe. Selten betreten diesen Platz Lebewesen.
    Es ist sehr mutig von euch, diesen Weg nach Brus zu nehmen. »
    Die drei Gefährten antworteten auf diese Frage nicht.
    «Aber warum sind wir ihnen noch nicht begegnet?», fragte Can.
    « Das kommt noch, früher als euch lieb sein dürfte, fürchte ich.»
    « Aber vielleicht haben sie uns ja schon entdeckt. Und es gibt noch etwas Gutes in ihnen, was sie davon abhält, uns zu töten.»
    « Gutes gibt es noch in ihnen, doch nachts verlieren sie diese Eigenschaft. Das ist der Preis, den sie zahlen mussten. Ein hoher Preis, aber dennoch nicht so hoch, wie der Preis, den ihr König zahlte, denn seine Seele ist für immer verloren. Sie hingegen werden wieder fliegen, sollten sich die Zeiten ändern. In Freiheit.»
    « Und wer soll der eine sein, der sie befreit?» fragte Can.
    « Das weiß ich nicht. Das wird die Zeit bestimmen. Möglich, dass wir das miterleben. Bei all der Unruhe, die zur Zeit im Gange ist. Aber wer weiß schon, was die Zukunft bringt», sagte er.
    Sie gingen noch einige Stunden, und Can und Pessimo verloren immer mehr das Misstrauen ihm gegenüber. Nur Sieben hatte ein Gefühl, welches er nicht einzuordnen verstand. Und er achtete peinlichst darauf, dass den beiden nicht irgendetwas über ihre Mission herausrutschte, da vor allem Can, wenn er sich wohlfühlte, geschwätzig war. Und man konnte Can deutlich ansehen, dass er den Unbekannten zu mögen schien.
    Nach einer Weile kamen sie an eine Stelle, welche sich für ein Nachtlager hervorragend eignete und so beschlossen sie ihr Lager aufzuschlagen. Nachdem sie gegessen hatten und sich schlafen legen wollten, fragte Sieben den Unbekannten:
    « Wollt Ihr Euch nicht auch schlafen legen?»
    « Ich werde Wache halten.»
    « Das ist eine gute Idee. Was das anbelangt, waren wir wohl zu nachlässig. Wir sollten uns der Reihe nach abwechseln», sagte Sieben.
    « Schlaft Ihr ruhig. Ich bin noch nicht müde. Und sollte ich dies doch sein, dann werde ich dich wecken», antwortete er.
    Da Sieben hingegen sehr müde war, willigte er ein. Und schon kurz darauf schliefen Sieben, Can und Pessimo ein.
    Mitten in der Nacht erwachte Sieben. Er hatte schlecht geträumt. Nicht weit von ihm saß der Unbekannte. Er schien regungslos. Doch sein Blick war aufmerksam. Sieben folgte diesem und konnte in ungefähr 50 Metern Entfernung viele kleine rote Punkte sehen.
    Ehe er was sagen konnte, flüsterte der Unbekannte: «Nicht rühren! Nicht sprechen! Sie haben uns entdeckt.»
    Sieben wusste, wen er mit Sie meinte. Die Wölfe. Also gibt es sie wirklich, dachte Sieben.
    Die Szene jagte ihm Angst ein.
    Wie viele mochten es sein, dachte sich Sieben. Mindestens fünfzehn, war er der Überzeugung.
    Sieben flüsterte ängstlich: «Werden sie uns angreifen? Sollten wir nicht die anderen wecken?»
    « Nein, das wäre das Schlimmste, was wir tun könnten. Jede noch so verdächtige Bewegung könnte sie zum Angriff veranlassen. Irgendetwas hält sie noch zurück. Also wollen wir ihnen keinen Grund geben.»
    « Wieso, das verstehe ich nicht?», fragte Sieben.
    Der Unbekannte, der eigentlich lieber nichts mehr sagen wollte, da Wölfe sehr gute Ohren haben, antwortete : «Ich auch nicht. Ich vermute sie folgen euch schon seit geraumer Zeit, und aus irgendeinem Grund haben sie euch noch nicht angegriffen. Die Chance hatten sie mehr als einmal, so nachlässig wie ihr abends gewesen seid. Doch das kann auch bedeuten, dass sie mit uns nur Katz und Maus spielen. Sie sind unberechenbar. Wir können nur abwarten, was jetzt passiert.»
    Diese Worte brachten Sieben nicht gerade dazu, ihn zu beruhigen. Jetzt wurde ihm erst richtig bewusst, wie fahrlässig sie sich bisher verhalten hatten. Nachts einfach zu schlafen, ohne Vorsichtmaßnahmen. Wer weiß, was alles hätte passieren können?
    Sie waren in ihr Revier eingedrungen. Hatten keine Erlaubnis. Und wenn sie gewusst hätten, wie gefährlich es war, hätten sie sicher einen

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