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Sieh mir beim Sterben zu (German Edition)

Sieh mir beim Sterben zu (German Edition)

Titel: Sieh mir beim Sterben zu (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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und Gino und Magozzi waren noch besser im Verschließen als manch anderer.
    Jetzt hatten sie beide die steinerne Miene aufgesetzt, die man häufig bei Mordermittlern am Tatort beobachten kann. Damit wirkten sie fast so tot wie die Mordopfer: kein verräterisches Muskelzucken, keine nervösen Ticks, keine gespitzten Lippen und auch sonst keine Spur der üblichen neongrellen Hinweise. Doch ihre Pupillen erweiterten oder verengten sich trotzdem noch, ihr Atemrhythmus veränderte sich, und solche Kleinigkeiten verrieten eine ganze Menge.
    Ein unaufmerksamer Beobachter hätte Gino und Magozzi wohl als ganz und gar gefühlskalt empfunden. Doch Chelsea erkannte die Zeichen extremer Anspannung, als sie Marian über den Parkplatz gehen sahen; sie bemerkte das atemlose Entsetzen, als der Angreifer die Frau packte, den Zorn und die Frustration, als sie an die Stoßstange gefesselt war, und das offensichtliche Frohlocken, als Marian dem Angreifer in die Eier trat.
    «Ach, so eine gottverdammte Scheiße», stöhnte Gino auf, als schließlich doch noch Blut floss. «Verdammt, verdammt, verdammt. Jetzt habe ich doch tatsächlich kurz geglaubt, sie kommt davon.»
    Magozzi schüttelte nur den Kopf. «Ich kann gar nicht fassen, dass sie das überlebt haben soll.»
    «Nur ganz knapp», sagte Chelsea. «Sie hat den Angriff zwar überstanden, aber die Ärzte sind nicht gerade zuversichtlich, was die nächsten achtundvierzig Stunden betrifft. Zur Zeit liegt sie im Koma.»
    «Sind Sie im Verteiler für die Berichte?»
    «Ja. Der dortige Polizeichef …», sie warf einen Blick auf ihre handschriftlichen Notizen, «… ein gewisser Chief Frost steht ständig mit Agent Smith in Verbindung und überschlägt sich schier vor Kooperationsbereitschaft. Ein solches Verbrechen ist für die Gegend da draußen ein großer Schock, er ist also mehr als glücklich, das FBI im Rücken zu haben. Der Bericht des Beamten, der als Erster am Tatort war, enthielt keine Auffälligkeiten. Die Bar liegt einen guten Kilometer vom nächsten Haus entfernt, es war also niemand in der Nähe, der etwas gesehen oder gehört haben könnte. Ein paar örtliche Agenten sind an der Tatortsicherung beteiligt, die haben aber bis jetzt noch keinen Bericht abgegeben. Wahrscheinlich braucht die Spurensicherung noch bis zum Abend, um den ganzen Parkplatz und die Bar selbst abzuarbeiten. Falls sich dabei etwas Wichtiges findet, rufen sie sofort an, andernfalls faxen sie uns sämtliche Berichte, sobald sie fertig sind, was vermutlich morgen der Fall sein dürfte.»
    Gino seufzte vernehmlich. «Das ist das erste weibliche Opfer, von dem wir wissen.»
    «Und der Mann hat etwas gesagt», setzte Magozzi hinzu. «Das war bei niemandem sonst so. Nicht zu vergessen, dass er abgehauen ist, ohne sich zu überzeugen, ob sie auch wirklich tot ist. Der hat das zum ersten Mal gemacht.»
    «Ganz anders als die anderen, von vorn bis hinten», knurrte Gino. «Der Mistkerl will seinem Opfer Angst machen. Das törnt ihn an. War bei den anderen nicht der Fall.»
    «Sie töten alle ganz unterschiedlich», warf Chelsea ein. «Nehmen Sie beispielsweise den Cleveland-Mord: ganz schnell und offensichtlich dem Hass entsprungen. Dagegen der Messermord in Austin, der langsam und exzessiv blutig war, was auf ausgedehnten Genuss hinweist. Und die Erschießung in Seattle, gewissermaßen aus der Hüfte …»
    «Das FBI hat diese Filme schon seit geraumer Zeit», unterbrach Gino sie. «Wieso sind die da nicht früher draufgekommen? Ich meine, ich bin nur ein Feld-, Wald- und Wiesen-Cop aus dem Morddezernat, und trotzdem seh ich das auf den ersten Blick.»
    «Sie müssen bedenken, wie es angefangen hat. Erst hatten wir nur zwei Filme, dann zwei weitere. In diesem Land werden täglich mehrere hundert Morde begangen. Da ist es keineswegs abwegig anzunehmen, dass vereinzelte Mörder anfangen, ihre Heimvideos ins Internet zu stellen, so wie es alle machen. Dass sie tatsächlich zusammenhängen, wissen wir im Grunde erst, seit Monkeewrench die Vorankündigungen entdeckt hat, die alle im selben Format abgefasst sind.»
    Magozzi stand auf und ging im Raum auf und ab. «Gut, dann sind wir jetzt also weitgehend sicher, dass wir es mit mehreren Mördern zu tun haben. Und alle stellen ganz getreu die Details ihrer geplanten Untaten ins Netz: Tatort, Beschreibung des Opfers, manchmal auch die Methode. Alles nach demselben Muster. Was bedeutet das also? Kommunizieren sie miteinander?»
    Chelsea nickte. «Das kann gut

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