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Sieh mir beim Sterben zu (German Edition)

Sieh mir beim Sterben zu (German Edition)

Titel: Sieh mir beim Sterben zu (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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mit dem FBI und Monkeewrench daran.»
    Johnnys rötliche Augenbrauen bildeten zwei symmetrische Vs. «Hört sich spannend an. Zumindest sehr viel spannender als die Schießerei in Little Mogadishu, die Tinker und ich gestern abgekriegt haben. Den Mord hatten wir in etwa einer Sekunde aufgeklärt.»
    «Im Ernst?»
    «Jep. Der Täter war ein hundsmiserabler Fahrer, konnte nicht gleichzeitig steuern und schießen und hat sein Auto vor einen Funkmast gesetzt. Er hatte die Knarre noch in der Hand, als die Sanitäter ihn aus dem Wagen gezogen haben.»
    «Unbezahlbar.»
    Inzwischen hatte auch Magozzi aufgelegt, begrüßte Johnny kurz und wandte sich dann an Gino. «Smith ist beschäftigt und kann uns gerade nicht helfen. Sie haben eine heiße Spur zu dem Täter aus Wisconsin.»
    «Na prima.»
    «Wer ist Smith?», wollte McLaren wissen. «Und was für ein Täter aus Wisconsin?»
    Gino deutete auf die vielen Unterlagen auf dem Schreibtisch. «Hängt alles mit diesem Mist hier zusammen. Willst du mitmachen? Wir könnten hier dringend noch ein weiteres Paar Augen brauchen.»
    McLaren zuckte die Achseln. «Klar, wieso nicht? Wir haben gerade keine laufenden Fälle, und offiziell bin ich sowieso noch im Urlaub. Vielleicht spendiert mir der Chief ja ein paar Überstunden.»
    Gino zog ihm einen Stuhl heran, und Magozzi versorgte ihn mit einer Zusammenfassung von zweien der Mordfälle.
    «Im Augenblick suchen wir nach Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern», sagte er.
    «Cool. Echte Polizeiarbeit. Das kriege ich hin.»
    «Notier alle Namen, die dir auffallen, und auch sonst alles, was dir wichtig erscheint.»
    Eine Stunde später war Johnny mit dem ersten Aktenstapel durch, lehnte sich zurück und versuchte fünf Minuten lang mit offenem Mund, den gesamten Inhalt eines Fläschchens Augentropfen in seine Augen zu befördern.
    Gino rettete eins seiner Blätter vor dem Kochsalzguss. «Mann, McLaren, kannst du mit dem Regenschauer nicht aufs Klo gehen?»
    Johnny rieb sich die nassen Wangen. «Ich hasse dieses verdammte Zeug. Kann mir mal einer erklären, warum man den Mist nur in die Augen geträufelt kriegt, wenn man direkt vor dem Spiegel steht? Ich weiß doch, wo meine Augen sind, und selbst wenn ich’s nicht wüsste, schau ich doch direkt in das Tropfding hinein. Und trotzdem treffe ich nie.»
    Magozzis Telefon klingelte, und er griff nach dem Hörer. «Du hattest die Augen zu, McLaren.»
    «Quatsch.»
    «Ich hab’s gesehen. Das ist ein Reflex. Wenn man so einen Tropfen kommen sieht, blinzelt man im letzten Moment. Bring ihn aufs Klo, Gino, und tacker ihm die Augenlider fest.»
    «Mach ich.»
    «Das habe ich jetzt aber gehört, Magozzi», sagte Grace am Telefon und zauberte damit ein Lächeln auf Magozzis Gesicht. «Nette neue Begrüßung. Und so viel kreativer als einfach nur: ‹Detective Magozzi, Morddezernat.› Wessen Augenlider wollt ihr denn festtackern?»
    «Die von McLaren.»
    «Und was wäre, wenn ich jetzt jemand Außenstehendes gewesen wäre?»
    «Dann hätte ich dir gesagt, du hättest dich verwählt und wärst im Büro des Bürgermeisters gelandet.» Er hörte ein leises Kichern, was hochgradig seltsam war. «Hör auf zu lachen, Grace. Das macht mir Angst.»
    «Ich bin eben einfach froh. Wir haben ihn, Magozzi. Clinton Huttinger, besser bekannt als Lehrer des Jahres oder auch als Täter sowohl in Medford als auch in Wisconsin. Die Polizei von Medford hat ihn gerade am Flughafen festgenommen.»
    «Das sind ja tolle Neuigkeiten, Grace. Wirklich großartig. Kann es sein, dass er auch irgendwas mit den anderen Morden zu tun hat?»
    «Nein. Das haben sie in Medford schon überprüft. Für alle anderen Morde, einschließlich dem an eurer Braut, hat er hieb- und stichfeste Alibis an öffentlichen Orten. Tut mir leid, Magozzi. Aber er kannte den Code der Vorankündigungen, es könnte also sein, dass sein Rechner uns irgendwie Aufschluss gibt. Dann sagen wir euch Bescheid.»
    «Kann ich dich sehen, Grace?»
    Einen Moment lang blieb es still in der Leitung. «Lass dein Handy eingeschaltet, Magozzi. Vielleicht wird es spät, vielleicht wird es auch gar nichts.»

Kapitel 26
    John Smith saß an dem Tisch am Fenster des Monkeewrench-Büros und schaute hinaus in die Blätter eines hohen Baumes, dessen Stamm einen ähnlichen Umfang hatte wie seine Großtante Harriet, nachdem sie sich fünf Jahre lang nur von Fastfood und Twinkies ernährt hatte. Er fragte sich, wie alt der Baum wohl sein mochte. Bestimmt mehrere Jahrzehnte,

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