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Sigi Wulle 2 - Sigi Wulle auf dem Kriegspfad

Sigi Wulle 2 - Sigi Wulle auf dem Kriegspfad

Titel: Sigi Wulle 2 - Sigi Wulle auf dem Kriegspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Kraus
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hat, tun sie, als ob sie immer davon überzeugt waren. Ich stellte mich deshalb, als ob ich ihre Bemerkungen nicht gehört hätte, und ritt mitten ins Dorf.
    Die Autos fuhren langsam hinter mir her. Immer mehr Menschen bestaunten uns, auch meine Onkel, Tanten, Basen und Vettern, die mir zuwinkten und mir Komplimente zuriefen, weil sie nun stolz darauf waren, mit mir verwandt zu sein. Wahrscheinlich hätten sie mich nicht laut gegrüßt und bestimmt nicht gelobt, wenn wir ohne den Räuber zurückgekehrt wären. Und ich wußte genau, daß unser Erfolg nicht allein unser Verdienst war, sondern auch eine Fügung des Schicksals.
    „Lieber Sigi Wulle ! Sehr geehrtes Ehepaar Brummer!“ rief der Bürgermeister, als wir am Gemeindehaus angekommen waren. Er lallte ein wenig, denn es ist Sitte, daß am Kirmesmorgen von den Männern des Dorfes ein Frühschoppen getrunken wird, dem er wohl ein bißchen zu fleißig zugesprochen hatte. „Wir danken euch dafür, daß ihr unsere Gegend von diesem Banditen befreit habt, der in seiner Verblendung viel Unheil gestiftet hat, und wir sind stolz darauf, daß ein Junge aus unserem Ort soviel Initiative gezeigt und mehr als die Polizei erreicht hat. Er soll leben: hoch! hoch! hoch!“
    Die vielen Leute vor dem Gemeindehaus stimmten in die Hochrufe ein. Meine Eltern rannten herbei und umarmten mich, wobei meiner Mutter sogar einige Freudentränen über die Wangen rollten.
    Dann ergriff wieder der Bürgermeister, der so schwankte, daß er sich am schmiedeeisernen Geländer der Treppe festhalten mußte, das Wort: „Für diese große Tat müssen die drei von der Gemeinde auch belohnt werden. Sie dürfen sich auf unserer Kirmes nach Herzenslust vergnügen, ohne einen Pfennig dafür zu bezahlen, und außerdem erhalten sie mehrere Prämien von einigen tausend Mark, die auf die Ergreifung des Übeltäters und die Beschaffung der Wertgegenstände gesetzt wurden!“
    „Darf ich auch Autoskooter umsonst fahren?“ fragte ich.

    „Sooft du willst, lieber Sigi!“ rief der Bauer Sauther , der gerade herbeigeschwankt war, da auch er den Frühschoppen mit großem Eifer getrunken hatte. Er überreichte mir einen Geldschein, als ich ihm seinen Gaul zurückgab, der ihn freudig wiehernd begrüßte.
    Ich wurde sehr geehrt an diesem Tag und mußte vielen die Hände schütteln, die sonst nicht einmal nach mir guckten, und alle lobten mich, sogar die Lehrer, was mir sonst selten passiert. Schließlich verkündete der Polizeihauptmann, daß Black Joe nun in die Stadt zum Gefängnis gefahren werden sollte. Ich ging noch einmal zu ihm und reichte ihm die Hand, um mich kameradschaftlich von meinem Gegner zu verabschieden.
    „Wenn meine Eltern erlauben, besuch’ ich dich mal“, sagte ich zu ihm.
    „Das wäre schön von dir!“ entgegnete er.
    „Und wenn sie dich später freilassen, werde ich mich um dich kümmern, damit du nicht wieder solche Dinge tust. Dann bin ich ja erwachsen.“
    „Nie wieder!“ antwortete er und schluchzte dabei. „Nie wieder werde ich so was machen!“

    Als ich zum Kirmesplatz ging, umringten mich eine Schar von Jungen, die nun alle meine Freunde sein wollten. Der Radau wurde immer lauter, aus allen Lautsprechern ertönte Musik, und man mußte schreien, um sich zu verständigen. Schließlich gelangte ich zu den Rostwurstbuden und Zuckerläden, wo ich mich zuerst mit Proviant versorgte, denn ich hatte schon wieder Appetit. Meinen Kameraden spendierte ich großzügig einen Karton Mohrenköpfe, die sie in Null Komma nix verzehrt hatten.
    Dann steuerte ich die Karussells an, über denen Hunderte bunter Lichter glitzerten und funkelten, und stieg als erstes auf die Kettenbahn, die mich hoch in die Luft schleuderte, so daß sich Strups unter der Jacke zu fürchten begann, weil ihm vielleicht schwindlig wurde, dann auf das Riesenrad, das sich über die Dächer des Dorfes erhob, so daß man bis zu den Hügeln hinüberblicken konnte, auf denen ich meine Abenteuer erlebt hatte. Zuletzt ging ich zu meinen heißgeliebten Autoskootern.
    „Wir begrüßen Sigi Wulle , den Held des Tages!“ rief der Besitzer in den Lautsprecher. „Und wir laden ihn ein, gratis in unseren Autos zu fahren, solange er mag.“
    Ich setzte mich in ein rotes, und dann entdeckte ich Annegret, die mit ihren Freundinnen auf dem Bordbrett stand und zu mir her überschielte. Lässig winkte ich ihr zu und bedeutete ihr, neben mir Platz zu nehmen, was sie ziemlich verlegen tat.
    „Ich gratuliere!“ sagte sie

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