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Sigma Force 02 - Feuermönche

Titel: Sigma Force 02 - Feuermönche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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wird jemand anders steuern, oder? «
     
    0 8:55
     
    D ie morgendliche Hitze war Raouls Stimmung nicht förderlich. Es war erst Vormittag, und schon war es drückend heiß. Der gepflasterte Platz glühte in der Sonne. Schweißglänzend und nackt stand er an der offenen Balkontür, doch es wehte kein Lüftchen.
    Er hasste Rom.
    Er verabscheute die gaffenden Touristenhorden, die kettenrauchenden schwarz gekleideten Einheimischen, das unablässige Geplapper, das Geschrei, das Gehupe und den Benzingestank.
    Sogar das Haar der Hure, die er in Trastevere aufgelesen hatte, roch nach Zigarettenrauch und Schweiß. Sie stank nach Rom. Er massierte sich die geröteten Knöchel. Jedenfalls hatte er guten Sex gehabt. Der Knebel hatte ihre Schreie gedämpft. Sie hatte sich so aufreizend gewunden, als er mit der Messerklinge um ihre dicken braunen Nippel herumgefahren war und sie in Spiralen über ihre Brust hatte wandern lassen. Noch mehr Befriedigung hatte ihm allerdings verschafft, sie mit der Faust zu schlagen, während er sie fickte.
    An ihrem Körper hatte er seinen Frust ausgelassen, den Hass auf Rom und die Wut über den verfluchten Amerikaner, der ihn um ein Haar geblendet hätte und ihm die Möglichkeit genommen hatte, sie alle langsam zu Tode zu bringen. Und jetzt hatte er auch noch erfahren, dass sie dem sicheren Tod irgendwie entkommen waren.
    Er wandte sich vom Fenster ab. Die Hure war bereits in Laken eingewickelt. Seine Männer würden den Leichnam wegschaffen.
    Das Telefon auf dem Nachttisch läutete. Er hatte den Anruf erwartet. Das war der eigentliche Grund für seine üble Laune.
    Er nahm den Hörer ab.
    » Raoul «, sagte er.
    » Ich habe den Bericht bekommen. « Es war der Imperator des Ordens. Sein Tonfall klang scharf.
    » Herr … «
    Der Imperator fiel ihm ins Wort. » Ich will keine Entschuldigungen hören. Versagen ist eine Sache, aber Insubordination wird nicht geduldet werden. «
    Raoul runzelte die Stirn. » Ich würde niemals ungehorsam sein. «
    » Was war dann mit der Frau, mit dieser Rachel Verona? «
    » Herr? « Er stellte sich das schwarzhaarige Miststück vor. Er erinnerte sich an den Duft ihres Nackens, als er sie an sich gedrückt und mit dem Messer bedroht hatte.
    » Sie sollten sie gefangen nehmen – nicht töten. Nur die anderen sollten ausgeschaltet werden. So lauteten Ihre Befehle. «
    » Jawohl, Herr. Verstanden. Aber ich habe jetzt dreimal davon Abstand genommen, mit allen Mitteln gegen das amerikanische Team vorzugehen. Nur wegen unserer Zurückhaltung sind sie immer noch im Spiel. « Eigentlich hatte er keine Entschuldigungen vorbringen wollen, doch diese lag auf der Hand. » Eine Frage muss geklärt werden. Was ist wichtiger: der Auftrag oder die Frau? «
    Das Schweigen währte lange. Raoul lächelte. Er stupste die Tote auf dem Bett mit dem Finger an.
    » Ihr Argument ist berechtigt. « Die Gereiztheit seines Gesprächspartners hatte nachgelassen. » Die Frau ist wichtig, aber der Auftrag darf nicht gefährdet werden. Der Reichtum und die Macht, die am Ende der Suche locken, müssen unser werden. «
    Raoul wusste auch, warum. Von Kindheit an war ihm das Endziel der Sekte eingebläut worden. Es ging darum, eine neue Weltordnung zu installieren, mit dem Orden, den genetisch reinen und überlegenen Nachfahren der Könige und Kaiser, an der Spitze. Das Herrschen war ihr Geburtsrecht. Seit Jahrhunderten jagte der Orden jetzt schon dem Schatz und dem geheimen Wissen der alten Magier hinterher. Wer es besaß, der hielt den › Schlüssel zur Welt ‹ in Händen. So stand es jedenfalls in einem alten Text der Ordensbibliothek geschrieben.
    Jetzt waren sie ganz dicht dran.
    Raoul sagte: » Dann brauche ich also fortan keine Rücksicht mehr auf die Frau zu nehmen? «
    Ein Seufzen kam aus dem Hörer. Raoul fragte sich, ob der Imperator sich dessen überhaupt bewusst war. » Wenn sie umkommt, wäre das eine Enttäuschung «, sagte er. » Aber der Einsatz darf nicht scheitern. Nicht nach der langen Vorarbeit. Um es ganz klar zu sagen: Der Widerstand muss mit allen Mitteln gebrochen werden. Habe ich mich verständlich ausgedrückt? «
    » Jawohl, Herr. «
    » Gut. Aber falls sich eine Gelegenheit bietet, die Frau gefangen zu nehmen, umso besser. Allerdings sollten Sie keine unnötigen Risiken eingehen. «
    Raoul ballte eine Hand zur Faust. Eine Frage beschäftigte ihn schon eine ganze Weile. Bislang hatte er sie noch nicht gestellt, denn er hatte gelernt, dass es besser war, seine Neugierde

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