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Sigma Force 02 - Feuermönche

Titel: Sigma Force 02 - Feuermönche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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zu bezähmen und fraglos zu gehorchen. Jetzt aber stellte er die Frage trotzdem. » Warum ist sie so wichtig? «
    » In ihren Adern fließt Drachenblut. Das reicht zurück bis zu den Habsburgern. Sie wurde für Sie ausgewählt, Raoul. Sie soll Ihre Frau werden. Der Orden hält es für geraten, unsere Blutlinie durch eine solche Verbindung zu stärken. «
    Raoul straffte sich. Bis jetzt hatte man es ihm verwehrt, Nachkommen zu zeugen. Die wenigen Frauen, die von ihm schwanger geworden waren, hatten entweder abtreiben müssen oder waren getötet worden. Es war verboten, die königliche Abstammung durch die Zeugung von Bastarden zu verwässern.
    » Ich hoffe, diese Information bestärkt Sie in Ihrem Bestreben, ihr Leben nach Möglichkeit zu schonen. Aber wie ic h s chon sagte, selbst sie ist entbehrlich, sollte der Auftrag gefährdet sein. Haben Sie das verstanden? «
    » Jawohl, Herr. « Raoul atmete schwer. Abermals dachte er daran, wie er sie in den Armen gehalten und mit dem Messer bedroht hatte. An den Geruch ihres Angstschweißes. Sie würde tatsächlich eine gute Baronin abgeben – und wenn nicht das, dann wenigstens eine ausgezeichnete Zuchtstute. Der Drachenorden hielt mehrere Frauen in Europa versteckt, deren einzige Aufgabe es war, Kinder zu gebären.
    Er bekam eine Erektion.
    » In Alexandria wurde alles vorbereitet «, schloss der Imperator. » Das Endspiel naht. Beschaffen Sie sich, was wir brauchen. Töten Sie alle, die uns im Wege stehen. «
    Raoul nickte langsam, obwohl der Imperator es nicht sehen konnte.
    Er dachte an die schwarzhaarige Schlampe – und an das, was er mit ihr anstellen würde.
     
    0 9:34
     
    R achel stand am Steuerruder des Rennboots, das eine Knie auf den Schalensitz gestützt. Als sie die Hafenboje passiert hatten, gab sie Gas. Das Boot schoss in Gleitfahrt übers Wasser und bockte nur hin und wieder, wenn es das Kielwasser eines anderen Bootes kreuzte.
    Der Wind peitschte ihr Haar. Gischt spritzte ihr ins Gesicht. Das saphirblaue Wasser des Mittelmeers funkelte in der Sonne. Ihre Haut prickelte.
    Das half ihr, nach dem Flug und der stundenlangen Internetrecherche wieder wach zu werden. Vor vierzig Minuten waren sie gelandet. Am Pier des Osthafens hatte ein Boot für sie bereitgestanden.
    Rachel blickte sich um.
    Alexandria lag im Halbrund der blauen Bucht, eine moderne Ansammlung von Hochhausappartements, Hotels und Ferienhäusern. Der Grünstreifen, der die Stadt vom Wasse r t rennte, war mit Palmen bestanden. Kaum etwas erinnerte an die Vergangenheit der Stadt. Selbst die berühmte, vor Jahrhunderten zerstörte Bibliothek war in Gestalt eines gewaltigen Komplexes aus Stahl, Glas und Beton wiederauferstanden, geschmückt mit Teichen, in denen sich die Sonne spiegelte.
    Hier draußen auf dem Wasser aber erwachte ein Teil der Vergangenheit wieder zum Leben. Bunt bemalte Fischerboote schwammen auf dem Wasser: rubinrot, saphirblau und smaragdgrün. Einige hatten quadratische Segel gesetzt, und sie wurden wie schon im alten Ägypten mit zwei Rudern gesteuert.
    Vor ihnen ragte eine Zitadelle auf, die geradewegs dem Mittelalter entsprungen schien – das Fort Qaitbey. Es lag auf einer Landzunge, welche die Bucht in zwei Hälften teilte. Ein steinerner Damm verband die Festung mit dem Festland. Daran hatten Fischerboote festgemacht; die mit langen Stagstangen ausgerüsteten Männer legten gerade eine Ruhepause ein und plauderten miteinander, wie es auch schon ihre Vorfahren vor Jahrhunderten getan hatten.
    Rachel musterte das Fort Qaitbey. Aus weißem Kalkstein und Marmor erbaut, bildete es einen scharfen Kontrast zum tiefblauen Wasser der Bucht. Die Hauptzitadelle war auf einem Steinfundament errichtet und hatte eine Höhe von zwanzig Metern. Die von gewölbten Brüstungen gekrönten Mauern wurden von vier Türmen bewacht und umschlossen einen noch höheren Festungsbau. Von der Burg ragte ein Fahnenmast auf, an dem die rotweißschwarze ägyptische Fahne mit dem goldenen Adler Saladins wehte.
    Rachel stellte sich den fast hundertvierzig Meter hohen Leuchtturm vor, abgestuft wie eine Hochzeitstorte, geschmückt mit der Riesenstatue des Poseidon und roten, weißen und schwarzen Bändern, an der Spitze das große, qualmende und leuchtende Kohlenbecken.
    Nichts war von diesem Wunder des Altertums geblieben außer ein paar Kalksteinblöcken, die in der Zitadelle verbau t w orden waren. Französische Archäologen hatten einen Haufen Blöcke und ein sechs Meter langes Bruchstück einer Statue

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