Sigma Force 03 - Der Genisis Plan
Wachposten ein Zeichen gab und auf Niederländisch einen Befehl knurrte. Der Mann machte auf dem Absatz kehrt und trat durch die Flügeltür ins Haus.
Wenn Sie kooperieren, besteht keinerlei Anlass zu weiteren Unfreundlichkeiten. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort. Ihnen allen wird kein Haar gekrümmt werden. Gray sah keinen Nutzen darin, ihn weiter hinzuhalten, zumal er ihm außer Lügen nichts zu bieten hatte. Er drehte sich zur Seite und zeigte seine auf dem Rücken gefesselten Hände vor. Ich werde Ihnen zeigen, was wir entdeckt haben. Exakt beschreiben kann ich es nicht. Es handelt sich um ein weiteres Symbol.
Ein erneutes Kopfnicken, und Gray war frei. Er massierte sich die Handgelenke und trat vor die Tafel hin. Mehrere gesenkte Gewehrläufe wiesen auf ihn.
Er musste irgendetwas Überzeugendes zeichnen, doch mit Runen kannte er sich nicht aus. Gray dachte an Himmlers Teekanne, die er im Museum gesehen hatte und die mit einem Runenzeichen geschmückt war. Das sollte diesen Nazis eigentlich genug zu denken geben. Wenn er den sprichwörtlichen Sand ins Getriebe streute, würde das die Halunken vielleicht davon abhalten, das Rätsel zu lösen. Er nahm ein Stück Kreide und zeichnete das Symbol, das er auf der Teekanne gesehen hatte.
Baldric beugte sich vor und betrachtete das Zeichen mit zusammengekniffenen Augen. Gray stand mit der Kreide in der Hand da wie ein Schüler, der eine mathematische Gleichung geschrieben hat und auf das vernichtende Urteil seines Lehrers wartet. Und das ist alles, was Sie in der Bibel entdeckt haben? Aus den Augenwinkeln bemerkte Gray, dass Isaak höhnisch grinste. Irgendwas stimmte nicht. Baldric wartete auf Grays Antwort. Lassen Sie erst die beiden frei, verlangte Gray und warf einen Blick auf den Monitor.
Der alte Mann sah Gray direkt in die Augen. Trotz seiner heuchlerischen Vornehmtuerei lag ein Anflug von Grausamkeit in seinem Blick. Der alte Mann amüsierte sich offenbar königlich. Nach einer Weile wandte Baldric den Blick als Erster ab, sah seinen Enkelsohn an und nickte erneut. Wer zuerst, fragte Isaak. Gray spannte sich an. Das sah nicht gut aus. Baldric antwortete auf Englisch und nahm wieder Gray in Visier. Offenbar war er entschlossen, die Situation bis zur Neige auszukosten.
Der Junge, denke ich. Das Mädchen heben wir uns für später auf. Isaak gab einen Befehl in den Computer ein. Auf dem Bildschirm war zu beobachten, wie sich unter Rayn eine Falltür öffnete. Lautlos und wild um sich schlagend stürzte er in das hohe Gras unter dem Käfig. Er rappelte sich eilig auf und blickte sich ängstlich um. Offenbar nahm er eine Gefahr wahr. Die Gray verborgen blieb. Vielleicht hatte das herabtropfende Blut der beiden Gefangenen wilde Tiere angelockt.
Eine Bemerkung Ischkes hallte in Grays Kopf wider. Wir warten nur noch auf ein Zeichen von grootvader … Dann kann die Jagd beginnen. Welche Jagd? Baldric drehte pantomimisch einen Schalter. Isaak tippte auf eine Taste. Verborgene Lautsprecher übertrugen aufgeregtes Geschrei.
Fiona war klar und deutlich zu verstehen. Lauf Rayn! Klettre auf einen Baum! Der Junge drehte sich erneut im Kreis, dann humpelte er los und verschwand außer Sicht. Die Lautsprecher übertrugen das Gelächter der unsichtbaren Wachposten. Auf einmal ertönte ein Schrei. Wild und blutrünstig. Gray bekam eine Gänsehaut. Baldric fuhr sich mit der Handkante über die Kehle, worauf die Übertragung abbrach. Wir züchten hier nicht nur Orchideen, Commander Pierce, sagte er, wobei er alle Verstellungen jäh fallen ließ. Sie haben uns Ihr Wort gegeben, sagte Gray. Das Versprechen gilt unter der Voraussetzung, dass Sie kooperieren! Baldric richtete sich geschmeidig auf und deutete geringschätzig auf die Tafel. Wollen Sie uns für dumm verkaufen? Wir wissen genau, dass in der Darwinbibel keine weiteren Informationen enthalten waren. Wir haben alles, was wir brauchen. Ich wollte Sie auf die Probe stellen und Ihnen etwas demonstrieren. Wir haben Sie aus anderen Gründen hergebracht. Es gibt noch andere Fragen, die einer Beantwortung harren.
Gray schwirrte der Kopf, doch allmählich dämmerte es ihm. Das Gas … sollte Sie nicht töten, sondern lediglich bewusstlos machen. Aber ihre Finte war amüsant, das muss ich Ihnen lassen. Jetzt aber sollten wie uns ernsthafteren Dingen zuwenden. Baldric trat näher an den Wandmonitor heran. Sie fühlen sich für die Kleine verantwortlich, nicht wahr? Ein wildes Ding. Zeer goed. Ich will
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