Sigma Force 03 - Der Genisis Plan
ihnen zeigen, was sie im Wald erwartet. Ein Kopfnicken, dann wurde eine Taste gedrückt, und auf dem Monitor öffnete sich ein weiteres Fenster. Grays Augen weiteten sich vor Entsetzen. Wir möchten mehr über einen Kollegen erfahren, sagt Baldric. Zuvor aber wollte ich Ihnen klarmachen, dass weitere Ausflüchte zwecklos sind. Oder bedürfen Sie einer weiteren Demonstration?
Gray starrte entmutigt auf den Monitor. Was wollen Sie wissen? Baldric trat näher. Es geht um Ihren Boss. Um Painter Crowe.
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Ukufa
06:19
Richards Bay, Südafrika
Als sie die Treppe zur Niederlassung von British Telecom hochstiegen, fiel Lisa auf, dass Painters Beine zitterten. Sie wollten sich mit einem britischen Geheimagenten treffen, der die Logistik und Bodenunterstützung des Angriffs auf die Besitzung der Waalenbergs koordinieren sollte. Vom Flughafen an der Richards Bay, einem der großen Airports an der südafrikanischen Küste, war es mit dem Taxi nur ein Katzensprung bis zu der Niederlassung gewesen. Bis zum Anwesen der Waalenbergs war es eine Stunde mit dem Auto.
Von Painters Hand blieb ein feuchter Abdruck auf dem Geländer zurück. Lisa fasste ihn beim Ellbogen und half ihm die letzte Stufe hoch. Es geht schon, sagte er aufbrausend. Sie schwieg, denn sie wusste, dass Angst der Grund für seine Verärgerung war. Außerdem hatte er starke Schmerzen. Im Flugzeug hatte er eine Kodein-Tablette nach der anderen geschluckt. Lisa hatte gehofft, er würde sich im Flugzeug etwas erholen, doch wenn überhaupt war seine Entkräftung – seine Degeneration, wie Anna sich ausgedrückt hatte – weiter vorangeschritten. Anna und Gunther waren unter Bewachung am Flughafen zurückgeblieben, obwohl das eigentlich unnötig war. Die letzte Stunde des Flugs hatte die Deutsche auf der Toilette verbracht und sich ständig übergeben. Beim Abschied hatte einen feuchten Waschlappen auf der Stirn in Gunthers Armen auf dem Sofa gelegen. Ihr linkes Auge war blutunterlaufen gewesen, das rechte schmerzhaft geschwollen. Lisa hatte ihr ein Antiemetikum und eine Morphiumspritze gegeben.
Obwohl sie ihre Befürchtungen für sich behielt, schätzte Lisa, dass Anna und Painter bestenfalls noch ein Tag blieb. Dann würde keine Behandlung mehr helfen. Major Brooks, ihr einziger Begleiter, hielt ihnen die Tür auf. Dabei musterte er wachsam die Straße, doch zu dieser frühen Stunde waren nur wenige Menschen unterwegs.
Bemüht, sein Humpeln zu verbergen, schritt Painter steifbeinig durch die Tür. Lisa folgte ihm. Man geleitete sie am Empfang vorbei durch ein Labyrinth grauer Kabinen und Büros in einen Konferenzsaal. Niemand hielt sich darin auf. Die Fenster boten Ausblick auf die Lagune der Richards Bay. Im Norden lag der Industriehafen mit seinen Kränen und Containerschiffen. Im Süden, abgetrennt durch eine Kaimauer, lag die eigentliche Lagune, die jetzt unter Naturschutz stand und Krokodile, Haie, Flusspferde, Pelikane, Kormorane und die allgegenwärtigen Flamingos beherbergte. Die aufgehende Sonne verwandelte das Wasser in einen Feuerspiegel.
Tee und Gebäck wurden gebracht. Painter hatte bereits Platz genommen. Lisa setzte sich neben ihn. Major Brooks blieb in Tür nähe stehen. Obwohl sie kein Wort gesagt hatte, sprach ihre Miene Bände. Es geht mir gut. Nein, geht es nicht, erwiderte sie leise. Der leere Raum schüchterne sie aus irgendeinem Grund ein. Er lächelte sie mit funkelndem Blick an. Trotz seines unübersehbaren körperlichen Verfalls war noch immer mit ihm zu rechnen. Er sprach etwas schleppend, doch das konnte auch an den Medikamenten liegen. Würde er bis zuletzt bei vollem Bewusstsein sein?
Unwillkürlich tastete sie unter der Tischplatte nach seiner Hand. Er erwiderte ihren Händedruck. Sie wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Die Stärke ihrer Empfindungen überraschte und überwältigte sie. Dabei kannten sie sich kaum. Sie wollte mehr von ihm erfahren. Sie wollte wissen, was sein Lieblingsgericht war, was ihm lauthals zu Lachen brachte, wie er tanzte und was er einem Gutennachtsagen ins Ohr flüsterte. Sie wollte nicht, dass das alles verloren ging.
Er drückte ihr die Hand, als können sie ihn mit bloßer Willenskraft am Leben erhalten. In diesem Moment öffnete sich erneut die Tür, und der britische Geheimagent betrat den Raum. Lisa musterte, einen gut aussehenden Spion im Armani-Anzug. Stattdessen betrat eine mit einem zerknitterten Safarianzug
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