Sigma Force 03 - Der Genisis Plan
Lisa ihn beobachtete, wandte er sich wieder Paula zu. Das Hakenkreuz im Wappen der Waalenbergs versteckt war, hatte er noch nicht erwähnt, doch der M15 war über diese Verbindungen offenbar im Bilde. Wir wussten, dass die Waalenbers die Forschungs und Lehrgemeinschaft Ahnenerbe der Nazis mit erheblichen Zuwendungen unterstützt haben. Wissen Sie über diese Organisation Bescheid?
Painter schüttelte den Kopf, was einen Krampf auslöste. Der Kopfschmerz strahlte inzwischen über den Hals bis ins Rückgrat aus. Mit zusammengebissenen Zähnen ertrug er den Schmerz. Die Forschungsgemeinschaft Ahnenerbe war Heinrich Himmel unterstellt. Sie suchte nach den Wurzeln der arischen Rasse. Außerdem war sie für einige der abscheulichsten Gräuel verantwortlich, die in Konzentrationslager und anderen geheimen Einrichtungen begangen wurde. Grob gesagt waren das verrückte Wissenschaftler, die mit Waffen herumgefuchtelt haben.
Painter musste sich beherrschen, um noch nicht zusammenzuzucken - diesmal aber war der Auslöser eher psychischer als physischer Natur. Sigma hatte man schon mit ganz ähnlichen Worten charakterisiert. Wissenschaftler mit Waffen. Mit welchen Gegnern hatten sie es hier tun? Mit einer Naziversion von Sigma?
Lisa meldete sich zu Wort. Woher rührte das Interesse der Waalenbergs an diesem Forschungszweig? Das können wir nicht genau sagen. Während des Krieges gab es in Südafrika jedoch viele Nazi-Sympathisanten. Wir wissen, dass der gegenwärtige Patriarch, Sir Baldric Waalenberg, sich für Eugenik interessierte und dass er vor dem Ausbruch der Feindseligkeiten an wissenschaftlichen Konferenzen in Deutschland und Österreich teilgenommen hat. Nach dem Krieg aber verschwand er und nahm seine ganze Familie mit.
Um seine Wunden zu lecken, fragte Painter. Das erscheint uns fraglich. Nach dem Krieg suchten die Alliierten in Deutschland nach geheimer Nazitechnologie. Paula zuckte die Achseln. Auch die britischen Streitkräfte. Painter nickte. Von den Plünderungen hatte ihm bereits Anna berichtet.
Die Nazis aber verstanden es, einen Gutteil ihrer Technologie verschwinden zu lassen, und verfolgten dabei eine Politik der verbrannten Erde. Sie exekutierten Wissenschaftler, bombardierten Forschungseinrichtungen. In Bayern kamen unsere Streitkräfte um Minuten zu spät. In einem Graben fanden wir einen Wissenschaftler mit Kopfschuss, der noch am Leben war. Bevor er starb, gab er uns ein paar Hinweise. Es wurde dort an einer neuen Energiequelle geforscht, auf die man bei Quantenexperimenten gestoßen war. Offenbar war ihnen ein Durchbruch gelungen. Man hatte eine ungewöhnliche potente Energiequelle entdeckt.
Painter wechselte einen Blick mit Lisa. Das passte zu Annas Aussagen über die Nullpunktenergie. Die Forschungsergebnisse wurden über von den Nazis eingerichtete Schleichwege außer Landes geschmuggelt. Außer der Bezeichnung der Substanz und dem Endziel der Schmuggelaktionen ist kaum etwas darüber bekannt. Die Waalenberg-Besitzungen, fragte Lisa. Paula nickte. Unter der Bezeichnung der Substanz, fragte Painter, obwohl er die Antwort bereits ahnte. Ging es um Xerum 525?
Paula blickte überrascht hoch und legte die Stirn in Falten. Woher wissen Sie das? Die Energiequelle der Glocke, murmelte Lisa überrascht. Für Painter aber passte das alles zusammen. Es wurde allmählich Zeit, vor Dr. Paula Kane die Karten auf den Tisch zu legen. Er richtete sich auf. Ich möchte ihnen jemanden vorstellen.
Annas Reaktion fiel nicht minder heftig aus. Dann ging das Wissen um das Herstellungsverfahren für das Xerum 525 also gar nicht verloren? Unglaublich! Sie hatten sich alle in einem Hangar des Airports Richards Bay versammelt, wo zwei staubige Laster gerade mit Waffen und Ausrüstung beladen wurden. Lisa überprüfte die Inventurliste der medizinischen Ausrüstung und verfolgte gleichzeitig die Unterhaltung zwischen Painter, Anna und Paula. Gunther stand neben Lisa. Mit sorgenvoller Miene musterte er seine Schwester. Seit Lisa ihr neue Medizin verabreicht hatte, schien es ihr etwas besser zu gehen.
Aber wie lange würde sie noch durchhalten? Während die Glocke von ihrem Großvater in den Norden geschafft worden, sagte Painter gerade zu Anna, hat man das Herstellungsverfahren für das Xerum 525 offenbar mit dem Schiff nach Süden in Sicherheit gebracht. Auf diese Weise wurde das Risiko aufgeteilt. Irgendwann haben die Waalenbergs erfahren, dass die Glocke den Krieg überdauert hatte.
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