Signale
sie getan hatten. Hatchers größte Hoffnung hatte darin gelegen, eine andere Rasse zu finden, die zwischen seinem Volk und den Alten stand. Und sie hatten sie gefunden!
Nunmehr konnte Hatchers Welt sich erneut verber gen und warten, bis die Schlacht für sie geschlagen war.
Mit einem Gesicht, das sich über Lichtjahre hinweg ausdehnte, mit einem Gehirn, das nur aus Mustern im Äther bestand, grinste McCray sehr schief. .
Mag sein, daß sie die richtige Wahl getroffen haben, dachte er rücksichtsvoll. Mag sein, daß sie nur im Weg stehen, wenn es zur Entscheidungsschlacht kommt. Und erneut suchte er die Jodrell Bank und seinen Körper, bereit, in seine menschliche Form zurückzukehren … und seine Brüder zu lehren, Götter zu sein.
Mit Redfern auf Capella XII
Es war, genau besehen, kein Pranger, aber es erfüllte den gleichen Zweck. »Um Gotteswillen!« schrie Redfern. »Vorsichtig mit dieser Bärenfalle!«
Die Fnits, die ihn bedrängten, sprachen kein Englisch, aber sie begriffen, was Redfern mit seinem gellenden Schrei ausdrückte. Sie schnatterten einander an wie Grillen in einer Sommernacht und entfernten anschließend das zähnebewehrte, mit Schnappeisen versehene, mörderisch wirkende Ding und holten einige Rollen Draht, mit dem sie ihn an das Gerüst fesselten. Der Draht war dünn, aber, so tröstete Redfern sich, keineswegs so einschneidend wie die Falle in seinem Nacken und an seinen Beinen eingeschnitten hätte.
Dann kam der Teer. Jedenfalls sah es wie Teer aus und erfüllte auch seine Funktion, obwohl es stank wie ein Sumpf bei niedrigem Wasser. »Arrg!« ächzte Redfern. Das Zeug war heiß. Es folgte der flockige, bimssteinartige Kies, denn unglücklicherweise besaßen die Fnits keine Federn – unglücklicherweise für Redfern; der Bimskies vermochte seine Haut auf eine Weise wundzuscheuern, wie es mit Federn nie möglich gewesen wäre.
Dann schnatterten die Fnits sich für eine Weile vielsagend an und ließen ihn endlich allein.
Es war an der Zeit, Reisig für das Feuer zu sammeln.
Über seine Schulter schielte Redfern nach Capella, die langsam zu dem Horizont hinter ihm herabsank. Es verblieb eine Stunde bis Sonnenuntergang. Alles hing davon ab, ob sie bis dahin genug brennbares Holz fanden. Die insektenbeinigen Fnits waren absolute Ta geswesen; wenn ihr Planet des Nachts vor Kälte starr te, verkrochen sie sich in ihre warmen dampfenden Städte unter der Erde.
Capella XII war kein sehr fruchtbarer Planet, in diesem nördlichen Gebiet erst recht nicht, und es würde in näherem Umkreis kaum genug brauchbares Holz geben, sagte sich Redfern. Es gab auch keine großen Bäume ringsum; er konnte sich selbst davon überzeugen. Und das war äußerst hoffnungsvoll. Es waren bereits zehn Minuten vergangen, und die Brennstoffsammler waren noch nicht einmal mit der ersten Ladung zurück. Seine Chance, bis nach dem Sonnenuntergang zu überleben, so kalkulierte er scharf, standen etwa 5 oder 6:1, und das hieß, daß er den nächsten Morgen erleben konnte – wenn er nicht in der Nacht erfror, natürlich.
Vierzehn Stunden! Es schien wie ein Ewigkeit.
Hinter ihm hustete jemand. »Verzeihung«, sagte ei ne Stimme – eine menschliche Stimme! »Wären Sie an einem Job interessiert?«
Redfern zerrte an den Drähten. »Wer – wer, zum Teufel, sind Sie?« fragte er, den Hals ausstreckend.
Ein Mann trat furchtsam hinter dem Pranger hervor. »Mein Name«, sagte er schnell, nach allen Seiten starrend, »ist Di Candia. Meine – äh – Gesellschafter und ich haben bemerkt, daß Sie sich anscheinend in Schwierigkeiten befinden, und wir dachten, daß Sie vielleicht …«
»Erzählen Sie mir das später!« schnauzte Redfern. »Holen Sie mich hier herunter, ehe die Fnits wieder hier sind!«
»Klar«, meinte der Mann zustimmend. »Aber in jedem Fall sollte ich Sie darauf vorbereiten, daß der Lohn – na, sagen wir, er könnte unsicher sein, weil wir etwas spekulative …«
»Di Candia«, bettelte Redfern, »holen Sie mich run ter !«
Sie verbrachten die Nacht in einer Höhle in den Gebirgsläufern, wo Redfern einen so gesunden Schlaf fand wie schon seit Jahren nicht mehr. Bei Tagesanbruch weckte ihn der Mann namens Di Candia, indem er ihn freundschaftlich rüttelte. »Wir sollten besser aufbrechen«, sagte er munter. »Es ist ein langer Weg in die Stadt …«
»Noch nicht«, wandte Redfern ein. »Die Fnits werden hinter mir einherschnüffeln wie Hunde auf einer Müllhalde. Wir sollten warten,
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