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Signale

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Titel: Signale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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gerunzelt. »Wir könnten auch etwas zu uns nehmen.«
    »Wir essen, wenn wir wieder auf dem Schiff sind«, sagte Di Candia grob. Der General schaute frostig und enttäuscht.
    Als kluger Mann hielt Redfern den Mund. Seine neuen Dienstherren waren merkwürdige Leute, aber wie ihm auseinandergesetzt worden war, besaß er kei ne Wahl. Er seufzte und schnippte die Zigarette fort. Der Planet der Fnits war ihm von der Erde aus als ein guter Einfall erschienen. Neu entdeckt, jungfräuliches Gebiet für kommerzielle Ausbeutung, hatte er den Eindruck gemacht, als sei er ein sicherer Weg für einen Mann ohne Bindungen, aber mit Raumschiff, sein Glück zu machen.
    Zweifellos war das – äh – Syndikat ebenfalls dieser Auffassung, aber Redfern konnte ihnen keine strahlen de Zukunft weissagen. Seine eigenen Erfahrungen waren durchgehend negativ. Erst die monatelangen Versuche, die Aufmerksamkeit der Fnits zu wecken, dann der unglückselige Zwischenfall, als sie endlich Notiz von ihm nahmen.
    Natürlich, er war ein Einzelgänger, und diese Leute waren vier an der Zahl. Vielleicht waren sie besser ausgerüstet; ganz sicher schienen sie über höhere Finanzen zu verfügen.
    Ihr Schiff bewies es, als sie es erreichten. Für ein Privatschiff stellte es ein Monstrum dar, dreimal größer als Redferns uralter Feuerstuhl. Es handelte sich anscheinend um ein Navy-Schiff, das man ausgemustert und politisch einflußreichen Zivilisten verkauft hatte. Aber auch unter diesen Umständen kamen die Verkäu fe der Navy nicht billig, und die Brennstoffrechnung für ein Schiff, das einige Tonnen Ladung durch den Raum befordern sollte, riß ein großes Loch in jedes Konto.
    Redfern warf verstohlene Blicke auf die Einrichtung – Golightly-Konverter für den Überlichtflug, selbsttäti ges Sauerstoffregenerationssystem und der Luxus einer großzügigen Funk- und Radioanlage, ziemlich nutzlos, außer man befand sich in der Kreisbahn um einen be wohnten Planeten, denn die Radiowellen waren zu trä ge für ein im Flug befindliches Schiff. Redfern war insgeheim sehr erstaunt.
    Das fünfte Mitglied der Gruppe, Miß Garney, empfing sie auf dem Schiff. Sie war, nach Redferns Vorstellung, das allerprächtigste weibliche Wesen, das er je auf einem Planeten angetroffen hatte. Sie trat in die Schiffsschleuse, wie Aphrodite aus den Wellen stieg, und Redferns Hormonspiegel schwoll heftig an.
    Sie sagte demütig: »Wir kommen voran. Mein Fnit-Kontaktmann …«
    »Miß Garney!« donnerte Di Candia. Er sah Redfern vielsagend an und meinte: »Kommen Sie mit in den Pilotenraum und berichten Sie. Ich wünsche in keinem Fall, Sie noch einmal an die Geheimhaltung erinnern zu müssen.«
    Redfern starrte ihnen nach. Es verging ein Moment, ehe er bemerkte, daß seine Fäuste geballt waren und er eine Position wie ein Kampfhahn angenommen hatte.
    Er blickte wie betäubt den Burschen namens Cow per und den General an. Cowper spielte eine schwieri ge Sechsfach-Patience, und der General hatte sich in einem Plüschsessel ausgestreckt, eine Flasche Brandy in der Hand, und träumte offenbar von verborgenen Heiden und Vogelrufen durch Regen und Wind. Sind das Männer oder Waschlappen, fragte sich Redfern wütend, daß sie dort ruhig sitzen können, während ein seltsamer, rüder Dummkopf wie Di Candia ein so liebliches Geschöpf wie Miß Garney ankläffte?
    Und was hatte sie überhaupt bei einem Job wie diesem zu suchen? Sie gehörte zurück auf die Erde, wo die Industriegiganten und gekrönten Häupter von Südamerika sich darum geschlagen hätten, Sekt aus ihrem Pantoffel zu schlürfen, zurück auf die Fernsehschirme der Welt oder auf die Titelseiten der Zeitungen. Nicht auf den abgelegenen Planeten eines gottverlassenen Sterns, wo die gesamte menschliche Bevölkerung sich an Fingern und Zehen abzählen ließ, und wo die nichtmenschlichen Bewohner kein Auge für die Schönheit der Säugetiere hatten.
    Um es beim Namen zu nennen: Redfern war, auf so überschwengliche Weise, verliebt.
     
    Unter dem falschen Bart eines Weihnachtsmanns fühl te er sich wie ein Narr, aber Miß Garney hatte darauf bestanden.
    »Gemäß meinen Kontakten mit den Fnits«, sagte sie mit einer Stimme wie lieblich läutende Glocken, »halten sie Sie für einen Warmblüter mit Sommersprossen. Sie werden niemals darauf kommen, Sie unter einem falschen Bart zu suchen, vor allem, nachdem wir Ihre Haare gefärbt haben.«
    Redfern war davon weniger überzeugt, aber wenn Miß Garney es so haben wollte, mußte es

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