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Silberband 002 - Das Mutantenkorps

Titel: Silberband 002 - Das Mutantenkorps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Berg!«
    Rhodan lächelte.
    »Die Wesen, die diese Höhle angelegt haben«, meinte er, »rechneten wahrscheinlich mit einer derartigen Reaktion. Die Höhle ist so angelegt, daß jeder, der nicht unsere Erfahrungen gemacht hat, glauben muß, es gebe nichts außer ihr. Wenn er dazu noch nichts von Desintegratoren versteht, wird er enttäuscht wieder davonziehen. Mir ist noch etwas anderes aufgefallen.«
    Er berichtete von dem fehlenden Bedienungsmechanismus.
    »Der Desintegrator wird ferngesteuert. Von wo? Von einem anderen Winkel dieser Höhle aus bestimmt nicht!«
    Er strich mit der Hand über den spiegelglatten Lauf des Desintegrators.
    »Metallplastik ist ein hartes Material. Es kann ein Jahrhundert überstehen, ohne daß es korrodiert. Wenn wir annehmen, daß es diesen Desintegrator schon seit ebenso langer Zeit gibt wie die Granitglasur draußen auf dem Plateau, können wir uns ausrechnen, wie selbst das Metallplastik mittlerweile aussehen müßte, wenn es nicht sehr sorgfältig gepflegt würde.«
    Bull hatte den Gedankengang inzwischen verstanden, aber Manoli riß vor Staunen den Mund auf.
    »Dann meinst du also«, sagte er, »daß es hier in der Nähe Wesen gibt, die regelmäßig herkommen, um ihre Kanonenrohre zu putzen?«
    »Ungefähr so«, gab Rhodan zu.
    »Aber wo sind sie?«
    Rhodan zuckte mit den Schultern.
    »Ich bin kein Prophet. Mit diesem Desintegrator kann man, da er so gut gepflegt ist, offensichtlich schießen. Das hat man nicht getan. Wenn man annimmt, daß die Wesen, denen diese Festung gehört, nach menschlicher Logik arbeiten, dann sollte man erwarten, daß sie mit uns Verbindung aufnehmen wollen, nachdem sie auf Feindseligkeiten verzichtet haben. Wo sind sie also?«
    Der Kommandant wartete.
    »Wir kommen nicht weiter«, stellte Rhodan fest, nachdem sie die Wände der Höhle eine Stunde lang ohne Erfolg untersucht hatten. »Wir wollen Anne Sloane und Tako herbeiholen. Anne könnte versuchen, einen Öffnungsmechanismus zu finden, wenn es einen gibt, der in ihrer Reichweite liegt, und ihn zu betätigen. Wenn das nichts hilft, werden wir Tako einfach in den Berg hineinschicken.«
    Manoli machte ein zweifelndes Gesicht.
    »Ein Todeskommando sozusagen.«
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    »Unsinn! Takos Veranlagung gehorcht physikalischen Gesetzen. Er kann niemals innerhalb fremder Materie rematerialisieren. Wenn es im Innern des Berges keine Hohlräume gibt, wird er von selbst an die Stelle zurückkehren, von der aus er aufgebrochen ist.«
    »Nein, ich meine wegen der Fremden«, verbesserte Manoli.
    »Sie haben uns nichts getan – warum sollten sie ihm etwas tun?«
    Bull hatte einen anderen Vorschlag.
    »Warum versuchen wir es nicht mit unseren Desintegratoren? Wir könnten soviel von der Wand beseitigen, bis wir einen Gang finden, der weiterführt.«
    Rhodan gab zu, daß er daran schon gedacht hatte. »Das Risiko ist zu groß«, sagte er. »Sie könnten meinen, daß wir sie angreifen wollen und zurückschlagen. Sie haben stärkere Waffen als wir.«
    »Sie sollten intelligent genug sein, um zu wissen, daß wir nur einen Weg suchen.«
    Das gab Rhodan zu.
    »Also?« fragte der untersetzte Mann.
    Rhodan nickte. Bull hob seinen kleinen Desintegrator, richtete ihn auf eine Stelle der hinteren Höhlenwand und drückte ab. Sie erlebten ihre zweite Überraschung, und sie war mindestens so groß wie die bei der Entdeckung der Höhle und des Riesen-Desintegrators: Das Gestein rührte sich nicht!
    Enttäuscht senkte Bull die Waffe, lief zur Wand und untersuchte die Stelle, die er beschossen hatte.
    »Nichts!« schrie er wütend.
    Sein Zorn war so komisch, daß Rhodan zu lachen anfing.
    Manoli war nicht weniger verblüfft als Bull. Er, der die arkonidische Hypnoschulung noch nicht genossen hatte, war davon überzeugt, daß ein Desintegrator eine Waffe war, der nichts auf der Welt widerstehen konnte.
    Bull informierte sich aus seiner Erinnerung, nachdem er den ersten Zorn überwunden hatte.
    »So haben sie es also gemacht«, sagte er. »Kristallfeld-Intensivierung! Woher nehmen sie die Energie?«
    Rhodan zuckte die Schultern und gab keine Antwort. Man konnte die Wirkung eines mittleren Desintegrators dadurch zunichte machen, daß man die Kristallstruktur der beschossenen Materie über die zerstörende Energie des Desintegrators hinaus verstärkte. Für eine Wand dieser Größe – wenn man annahm, daß sie bis zu einer Tiefe von etwa einem halben Meter geschützt war – mußte, damit sie gegen die

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