Silberband 002 - Das Mutantenkorps
Gefangennahme des Eindringlings aufgeboten hatten, postierten sich, je fünf, in zwei Seitengängen, die einander gegenüber auf den Gang mündeten, in dem Tako sich bewegte.
In aller Ruhe warteten sie auf den Befehl des Kommandanten, die Tür zu öffnen und den Fremden zu ergreifen.
Tako war nahe daran umzukehren. Es erschien ihm wenig sinnvoll, einen völlig leeren Gang kilometerweit zu durchwandern. Er blieb stehen und sah sich um. Vor ihm, hinter ihm erstreckte sich der langweilige Gang – nach hinten etwa einen Kilometer weit, nach vorne – mochte der Himmel wissen bis zu welcher Entfernung. Der Teleporter konzentrierte sich auf die Höhle, von der aus er aufgebrochen war, und hatte gerade vor, dorthin zu teleportieren, als er neben sich ein Geräusch hörte.
Er fuhr herum und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf die breite Öffnung, die sich in der Wand gebildet hatte. Wesen, wie er sie noch niemals gesehen hatte, kamen im Lichtkegel seiner Lampe auf ihn zu. Wahrscheinlich hätte er sich retten können, wenn nicht zwei seiner Reaktionen sich gegenseitig überlagert hätten. Er wußte nicht, ob er den Desintegrator ziehen und sich der Angreifer entledigen oder durch einen Teleportationssprung fliehen sollte. Da traf etwas schmerzhaft seinen Rücken, machte ihn bewegungslos und ließ ihn in den Abgrund tiefer Bewußtlosigkeit versinken.
Die Anweisung des Kommandanten kam prompt.
»Gefangenen nach Sektor A, Etage XIV, Gang 2, Raum 331 transportieren!«
Zwei der Polizisten hoben den Bewußtlosen auf. Die Gruppe formierte sich und schickte sich an, den Befehl auszuführen. Der Trupp befand sich augenblicklich in Sektor F, ziemlich nahe der Stelle, an der alle Sektoren der kreisförmigen Anlage im Mittelpunkt des Kreises zusammenstießen.
In dem Gang, durch den die Polizisten gekommen waren, gab es einen Lift. Er arbeitete nach dem Prinzip der aufgehobenen Gravitation, und die Platte, die sich mit Zug oder Druck eines künstlichen Schwerefelds bewegte, war groß genug, um alle zehn Polizisten mitsamt ihrem Gefangenen auf einmal aufzunehmen.
Die Fahrt bis zur Etage XIV hinunter dauerte nur wenige Sekunden. Die Polizisten wandten sich nach rechts, und als sie den Raum Nr. 331 in Gang 2 erreicht hatten, erhielten sie im gleichen Augenblick, in dem die Tür vor ihnen zur Seite rollte, den Befehl:
»Gefangenen zur Befragung vorbereiten!«
Es zeigte sich, daß die Lichtversorgung der Anlage keineswegs vollständig ausgefallen war, sondern nur bei besonderen Anlässen benötigt wurde, als in dem Verhörraum jetzt plötzlich eine Fülle von Lampen aufstrahlte, die ein milchigweißes, angenehmes Licht verbreiteten.
Die Polizisten legten Tako auf ein Möbelstück, das wie ein Bett ausgesehen hätte, wäre es nicht mit einer Reihe seltsamer Geräte bestückt gewesen. Man setzte Tako einen Helm auf und verband eine der rot gekennzeichneten Leitungen, die in den Helm mündeten, mit einem der Geräte.
Dann erhielt der Kommandant die Meldung: »Anweisung ausgeführt!«
Darauf antwortete er:
»An Standort zurückkehren!«
Was Tako auf die hypnotischen Fragen äußerte, bedeutete für den Kommandanten eine nicht geringe Überraschung. Er mußte seine Meinung über die Art, wie die beiden Wesen, von denen die technische Ausrüstung des Stoßtrupps stammte, mit den anderen zusammengekommen waren, revidieren und tat dies konsequent und schnell.
Allerdings galt es dabei zu bedenken, daß die Fremden in der Höhle von dieser Revision seiner Meinung keine Ahnung haben konnten. Von Tako wußte der Kommandant, daß die Fremden die Anlage im Berg als einen feindlichen Stützpunkt betrachteten. Er würde also einen Fehler begehen, wenn er ihnen Tür und Tor öffnete.
Er traf also einige Vorbereitungen und schickte sich dann an, den Kontakt mit den Fremden herzustellen.
Eine Stunde verging, ohne daß Tako wieder auftauchte. Rhodan befiel Unruhe.
In der Zwischenzeit war das Kodesignal von der GOOD HOPE angekommen und erwidert worden. An Bord des Schiffes schien alles in Ordnung zu sein. Noch bevor sie die Hochebene zum erstenmal betraten, hatten Rhodan und Crest vereinbart, daß die stündlichen Funkgespräche durch einfache Signale ersetzt würden. Ein kurzes Signal war wesentlich schwerer abzuhören und zu orten als ein ausgedehntes Gespräch.
Aus demselben Grund war auch Tako nicht mit einem Funkgerät ausgerüstet. Nur Anne Sloane mit ihrem telekinetischen Tastvermögen hatte ihm eine Zeitlang folgen können, aber
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