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Silberband 002 - Das Mutantenkorps

Titel: Silberband 002 - Das Mutantenkorps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seit mehr als fünfzig Minuten war er auch außerhalb ihrer Reichweite.
    Rhodan begann zu erkennen, daß er keine andere Möglichkeit hatte, als die GOOD HOPE herbeizurufen, gleichgültig, wie groß das Risiko war. Ihren starken Geräten würde es gelingen, den Widerstand der Wände zu brechen und einen Weg ins Innere des Berges zu bahnen.
    Der Entschluß war schwer, und Rhodan verbrachte Minuten damit, ihn vor sich selbst zu rechtfertigen. Schließlich setzte er sich an das Funkgerät und schickte sich an, Crest und Thora einen ausführlichen Bericht und die Bitte um Hilfe zu übermitteln.
    In diesem Augenblick stürzte Bull ins Zelt.
    »Die Wand!« keuchte er. »Die Wand ist offen!«
    Rhodan kam hinter dem Gerät hervor und rannte an Bull vorbei hinaus. Jemand hatte einen Handscheinwerfer eingeschaltet und beleuchtete damit einen Teil der Wand. In der Mitte des Lichtflecks gähnte ein finsteres Loch.
    Rhodan zögerte nicht.
    »Fertigmachen zum Aufbruch!« dröhnte seine Stimme. »Lampen, Waffen und ein Funkgerät! Beeilt euch!«
    Er hatte keine Ahnung, wie die Öffnung in der Wand zustande gekommen war. Vielleicht hatte Tako den Öffnungsmechanismus der Türen gefunden, aber dann war schwer zu verstehen, warum er nicht zur verabredeten Zeit zurückgekommen war.
    Trotzdem zögerte Rhodan nicht. Selbst wenn das Loch eine Falle war, hatte seine Sieben-Mann-Gruppe mit ihren Waffen eine gute Chance.
    Innerhalb von wenigen Minuten waren sie zum Aufbruch bereit. Der Sturm blies eine Bö über das Plateau hinweg, als sie, Rhodan an der Spitze, in das finstere Loch eindrangen. Dicht hinter Rhodan marschierte Anne Sloane. Rhodan hatte ihr aufgetragen, ihre paranormalen Sinne nach allen Seiten auszustrecken und auf alles zu achten, was ihnen gefährlich werden könne. Anne konnte zwar nicht durch eine geschlossene Wand sehen, aber ihre telekinetische Begabung vermochte einen fehlenden Widerstand zu erkennen.
    Im Licht des Scheinwerfers, den Rhodan mit seitwärts ausgestrecktem Arm trug, um niemandem ein Ziel zu bieten, kamen sie etwa dreißig Meter weit, dann flammte plötzlich Licht auf, das aus den Wänden zu kommen schien. Rhodan blieb abrupt stehen.
    Wahrscheinlich hatten sie nur einen Kontakt überschritten.
    »Hier ist ein Seitengang«, flüsterte Anne plötzlich, »und auf der anderen Seite auch einer!«
    Sie deutete auf die Wände zu beiden Seiten.
    »Leer?« fragte Rhodan mißtrauisch.
    Anne nickte.
    Rhodan verstand, daß er mit keinem der beiden Gänge etwas anfangen konnte. Ein Öffnungsmechanismus war hier ebensowenig zu sehen wie draußen in dem Loch, durch das sie hereingekommen waren.
    Von nun an registrierte Anne regelmäßig verschlossene Seitengänge. Aus ihren Angaben konnte Rhodan sich allmählich ein Bild vom Aufbau der Anlage machen. Zunächst schienen die Seitengänge mehr oder weniger gerade zu verlaufen, aber je weiter die Menschen vordrangen, desto offensichtlicher wurde es, daß sie eine stetige Krümmung beschrieben. Rhodan zweifelte nicht mehr daran, daß die Bergfestung kreisförmig angelegt war.
    Hinter den Wänden lagen wahrscheinlich Räume, und Rhodan hätte viel darum gegeben, wenigstens in einen von ihnen hineinsehen zu können. Aber die Wände besaßen keine Türen, und eine kurze Salve mit einem Desintegrator bewies Rhodan, daß die Kristallfeldstabilisierung im Innern des Berges ebenso wirksam war wie draußen in der Höhle.
    Sie waren etwa eine halbe Stunde unterwegs und hatten in dieser Zeit sicherlich zwei bis drei Kilometer zurückgelegt, bis Anne so plötzlich stehenblieb, daß die, die hinter ihr marschierten, auf sie prallten.
    »Halt!« zischte sie.
    Rhodan fuhr herum. Anne deutete auf die Wand.
    »Dieser Gang ist nicht leer. Es stehen fremde Leute darin!«
    Anne konzentrierte sich mit geschlossenen Augen. Sie tastete die Körper ab, die sich jenseits der Wand im Quergang aufhielten, und versuchte, ihre Form zu erfühlen. Sie war seltsam, aber es bestand kein Zweifel daran, daß die Unbekannten bis zu einem, gewissen Grad menschenähnlich waren.
    Sie bewegten sich jedoch nicht. Sie waren so starr wie Tote, und Anne lief ein Schauer über den Rücken.
    »Sie sind menschenähnlich!« behauptete sie. »Aber sie bewegen sich nicht.«
    Rhodan beschloß, sich um die seltsamen Gestalten nicht zu kümmern. Er ließ seine Gruppe weitermarschieren.
    Der Kommandant registrierte, daß die Gruppe der Fremden ausgerechnet vor dem Quergang haltmachte, in dem er seinen ersten Polizeitrupp

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