Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 002 - Das Mutantenkorps

Titel: Silberband 002 - Das Mutantenkorps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
kleinen Fehler begangen. Diese Invasion gilt der Erde, nicht aber dem System der Wega. Jemandem ist ein winziger Rechenfehler unterlaufen, und jemand hat die vor drei Jahren abgestrahlten Notrufe des Arkonidenkreuzers um den Bruchteil einer Dezimalstelle falsch ausgewertet. Im Endeffekt führt das unter Berücksichtigung der galaktischen Entfernungen zu einem Fehlsprung von rund siebenundzwanzig Lichtjahren. Deshalb werden wir nachsehen, was dort eigentlich gespielt wird. Marshall, melden Sie mich bei den wartenden Abgeordneten an.«
    Rhodan stülpte die Mütze über den Kopf, tippte flüchtig gegen den Schirm und schritt auf das schwere Schott aus Arkonstahl zu. Hinter ihm breitete sich eisiges Schweigen aus, das Sekunden später von einem zornigen Auflachen zerrissen wurde.
    Reginald Bull stand breitbeinig vor den komplizierten Ortungsgeräten.
    »Wenn du recht hast, will ich nichts mehr sagen. Wenn wir aber durch diesen Wahnwitz fremde Intelligenzen auf die Erde aufmerksam machen, werde ich mir erlauben, dich, den Chef der Dritten Macht, einen unvorsichtigen Burschen zu nennen. Mit Verlaub gesprochen, Kommandant: Wenn ein untergeordneter Offizier solche Fehler beginge, ließe ich ihn wegen wissentlicher Gefährdung der Weltsicherheit vor ein Kriegsgericht stellen.«
    Perry Rhodans Blick war rätselhaft, die Stimme klang sanft:
    »Ich auch, Bully, ich auch!«
    Das stählerne Schott klappte zu. Salutierende Kampfroboter arkonidischer Konstruktion ließen ruckartig die Waffenarme sinken.
    »Ein guter Psychologe sind Sie weiß Gott nicht«, murmelte Dr. Haggard, seit drei Jahren Gesundheitsminister der Dritten Macht, gleichzeitig Gründer der weltberühmten ›Arkon-Klinik‹. Der Arzt schob seinen Körper auf die Panzerpforte zu. Dr. Eric Manoli, ehemals Bordarzt der STARDUST, folgte ihm schweigend. Reginald Bull sah ihnen nach. Dann fiel sein Blick auf die Arkoniden.
    Da begann er zu verstehen, warum Perry Rhodan seinen langjährigen Widerstand gegen eine überlichtschnelle Raumreise aufgegeben hatte – warum er ihn aufgeben mußte.
    In dieser Situation war es nicht länger tragbar, den Fernflug zu verweigern. Die Möglichkeit, Crest und Thora zu erbitterten Feinden der Menschheit werden zu lassen, mochte für Rhodan ausschlaggebender sein als die Wahrscheinlichkeit einer Ortung durch fremde Lebewesen.
    Dazu kam die Tatsache, daß Unbekannte in relativer Nähe der Erde operierten.
    Das Arbeitsgeräusch der mächtigen Impulstriebwerke klang wie der dumpfe Trommelwirbel unsichtbarer Riesen. Dröhnend hob die GOOD HOPE vom Boden ab. Sie hatte ihren Landeplatz innerhalb der großen Energiekuppel. Als die obere Polrundung des sechzig Meter durchmessenden Kugelschiffs den strahlenden Schirm zu berühren drohte, schaltete das positronische Robotgehirn mit der unfehlbaren Sicherheit einer nervenlosen Maschine.
    Das Energiefeld sank in sich zusammen, der Raumer glitt hinaus, und schon wurde das intensive Leuchten wieder sichtbar. Mit dem Wiederaufbau des Schutzfelds verstummte auch das wilde Tosen des startenden Schiffes. Sekundenbruchteile später war es im Gobihimmel verschwunden. Rhodan beschleunigte mit Werten, die einen ungeschützten Körper infolge der entstehenden Luftreibung zum Verglühen gebracht hätten.
    General Lesly Pounder bändigte den Ansturm seiner Gefühle. Für ihn als Raketenmann war es ein grandioses Erlebnis, diesen riesenhaften Raumer in den Himmel rasen zu sehen. Wie kümmerlich waren dagegen die mit primitiven Atomtriebwerken ausgestatteten Raketen der Space Force – und nicht nur der Space Force!
    Auch Gregor Petronskij, Marschall und Befehlshaber der östlichen Luft- und Raumabwehr, zeigte ein steinern wirkendes Gesicht. Die Blicke der hohen Offiziere kreuzten sich. Pounder sagte:
    »Wo bleibt unser Stolz? Eine Ameise unter der Schuhsohle eines Riesen kann nicht kleiner und hilfloser sein als wir.«
    Marschall Petronskij verzichtete auf eine Antwort. Seine Haltung war klar. Es gab keinen Zweifel und heimliche Feindschaften mehr. Wenigstens das hatte Perry Rhodan geschafft.
    Der kleine, schmächtige Mann mit dem golden schimmernden Haarkranz lächelte gütig. Er wirkte eher wie ein Buchhalter als wie der Chef der International Intelligence Agency.
    Allan D. Mercant wagte sich um einige Schritte nach vorn. Die von Rhodan abgehaltene Blitzkonferenz hatte eingeschlagen wie eine Bombe. Mercant blickte auf die Uhr. Seine Stimme klang so ruhig und liebenswürdig wie immer:
    »Gehen wir, meine

Weitere Kostenlose Bücher