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Silberband 002 - Das Mutantenkorps

Titel: Silberband 002 - Das Mutantenkorps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gingen. Sie zitterte noch, als sei sie eben erst angekommen.
    Rhodan trat vor den Transmitterkäfig und entzifferte die Aufschrift der Rolle:
    »Kekéler, Sic-Horum.«
    Bull hieb einen Hebel herunter und unterbrach die Energiezufuhr für den Transmitter. Rhodan öffnete die Tür des Käfigs und nahm die Rolle heraus. Bull betrachtete sie neugierig.
    »Was heißt das: Kekéler, Sic-Horum?«
    »Sic-Horum ist die Hauptstadt der Sichas, eines Gebirgsstamms auf Ferrol. Kekéler ist wahrscheinlich der Name des Absenders.«
    Die Rolle hatte auf der einen Seite einen deckelähnlichen Verschluß. Rhodan schraubte ihn ab und entnahm der Rolle ein Stück Schreibfolie, wie es in der ferronischen Kultur anstelle des Papiers gebraucht wurde. Der Bogen war über und über mit Schriftzeichen bedeckt. Sie waren schön und regelmäßig, offenbar mit einem automatischen Stift geschrieben. Rhodan begann zu lesen:
    »Kekéler, der Bürgermeister von Sic-Horum, an den, der diese Botschaft empfängt. Der Feind hat Ferrol besetzt, der Widerstandswille der Bevölkerung ist gebrochen. Nur der Stamm der Sichas fühlt sich verpflichtet, die übrige Welt darauf aufmerksam zu machen, daß der Kampf noch lange nicht entschieden ist. Solange noch ein Sicha lebt, hat der Feind diesen Krieg nicht gewonnen.«
    »Der Brief strotzt von heroischen Worten«, gab Rhodan zu, »aber nach allem, was ich weiß, sind die Gebirgsvölker auch heroische Leute. Wer käme sonst auf die Idee, aus der Mitte einer besetzten Welt heraus anzufragen, was er tun kann, um dem Feind das Leben schwerzumachen?«
    Crest nickte zustimmend.
    »Aber wie können wir ihnen helfen?« fragte er nach einer Weile.
    »Sie brauchen Informationen«, interpretierte Rhodan den Brief. »Die Topsider haben über Ferrol eine Art Reisesperre verhängt. Jedermann ist in seinem Heimatort registriert und darf sich nicht weiter als fünfzig Kilometer von ihm entfernen. Die Sichas würden es auf sich nehmen, durch die Sperre hindurchzuschleichen, aber sie möchten wissen, wohin sie sich wenden sollen. Schließlich ist es nicht gleichgültig, wo die Untergrundarbeit geleistet werden soll.«
    »Alles richtig«, meinte Thora spöttisch. »Und Sie wollen ihnen die Informationen verschaffen, nicht wahr?«
    »Genau!« bekräftigte Rhodan.
    Er setzte sich. Crest, Bull und Tako sahen ihn erwartungsvoll an. Thora wirkte überheblich, als wisse sie im voraus, daß Rhodan nichts anderes als Unsinn produzieren würde.
    »Was brauchen die Sichas? Informationen über Truppenbewegungen, Truppenkonzentrationen, Raumhäfen und andere technische Einzelheiten der Topsidflotte. Ich denke, all das können wir ihnen recht leicht verschaffen.«
    Bull beugte sich nach vorn und sah ihn von unten herauf an.
    »Klein und Deringhouse, nicht wahr?« fragte er leise. »Raumjäger?«
    Rhodan nickte. Er hörte Crest tief und heftig atmen.
    »Das … das können Sie nicht tun!« entfuhr es Thora.
    »Warum nicht?«
    »Bedenken Sie die Gefahr!«
    Rhodans Mundwinkel verzogen sich spöttisch.
    »Hatten Sie gedacht, wir könnten diesen Krieg entscheiden, ohne uns in Gefahr zu begeben?«
    Thora schwieg.
    »Wir wissen, daß unsere Raumjäger an Beschleunigungsvermögen den Schiffen der Topsider weit überlegen sind«, fuhr Rhodan fort. »Nach menschlichem Ermessen gehen die beiden Piloten nur ein winziges Risiko ein – winzig vor allen Dingen im Vergleich zu dem Nutzen, den die Jägeraktionen unseren Plänen bringen.«
    Er winkte zur Tür.
    »Bully, hol Klein und Deringhouse herein!«
    »Fertig zum Start?«
    »Nummer Eins fertig!«
    »Nummer Zwei fertig!« Rhodan gab Bull einen Wink. Bull drückte ein paar Schalter auf der großen Tafel, und Rhodan sagte in das Mikrophon:
    »Decke läuft!«
    Mit beachtlicher Schnelligkeit schob sich die Decke des Einflugschachts, der dem Boden der Schlucht, unter der der Schacht lag, getreu nachgebildet war, zur Seite. Eine Kontrollampe und ein Summton zeigten an, daß sie den Anschlag erreicht hatte.
    »Schacht frei!« sagte Rhodan. »Maschinen ab!«
    Mit singenden Triebwerken schossen die beiden Jäger senkrecht durch die gewaltige Halle und verschwanden im Schacht. Eine Hundertstelsekunde später erlosch das Geräusch, das von den Triebwerken ausging. Die Jäger hatten das Fort verlassen.
    Bull veranlaßte die Schachtdecke, sich wieder zu schließen.
    Klein und Deringhouse nahmen direkten Kurs auf Ferrol. Der Abstand war günstig, Ferrol und Rofus näherten sich der Opposition.
    Der Plan war einfach:

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