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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zwischenfälle
nach zeitlichem Abstand, Gefährlichkeit, Art der Objekte und was weiß ich noch allem in
ausgesprochen statistischer Weise auftreten. Verstehen Sie, was ich meine? Es liegt kein System
in der Sache.«
    Deringhouse ließ sich Zeit zu seiner Antwort. Und als er sie sich lange genug überlegt hatte,
kam er nicht mehr zum Reden, weil die Eintrittsanzeige der kleinen Luftschleuse aufleuchtete.
    Rhodan öffnete die Tür.
    Einer der Posten kam herein. Er hatte sich nicht einmal Zeit genommen, den Helm des
Schutzanzuges abzunehmen. Seine Stimme klang dumpf durch die vibrierende Sichtscheibe, als er
sagte: »Bewegung zwischen zwei Nachbarhügeln ausgemacht. Scheinen Tiere zu sein.«
    Dabei drückte er auf den Öffnungsmechanismus des Helms. Der Helm kippte ab.
    »Wie viele?« fragte Rhodan.
    »Ein Rudel. So ungefähr dreißig.«
    »Es ist gut. Wir kommen.«
    Der Posten befestigte seinen Helm wieder und marschierte hinaus. Rhodan und seine beiden
Offiziere folgten ihm, nachdem sie ihre Schutzanzüge ebenfalls außensicher gemacht hatten.
    Der Posten hatte seine Stellung auf der Kuppe des höchsten Hügels. Von allen Wachen, die
Rhodan postiert hatte, war diese diejenige mit dem besten Weitblick. In nördlicher Richtung
schloß sich an den jenseitigen Fuß des Hügels eine kleine Ebene an, die ein paar Kilometer nach
Norden und einen Kilometer nach Osten reichte.
    Auf dieser Ebene hatten sie, noch bevor das Lager eigentlich eingerichtet worden war,
Pflanzenwuchs bemerkt – zum erstenmal, seitdem sie auf Tramp gelandet waren. Rhodan hatte
darauf verzichtet, sich die Pflanzen anzusehen. Sie würden sie morgen untersuchen können, wenn
sie weiter in nördlicher Richtung vorstießen.
    Als er den Gipfel des Hügels erreichte und die kleine Kuhle, die der Posten sich ausgehoben
hatte, sah er mit bloßem Auge und ohne das Ultrarotglas zu Hilfe zu nehmen, daß sich auf dem
sternenbeschienenen Heideland etwas bewegte. Deringhouse schien noch mehr ausmachen zu können. Er
sagte: »Das sind doch …«
    Dann ließ er sich auf die Knie fallen und sah durch das Glas.
    »… Biber«, ergänzte er. »Eine Horde von ziemlich groß ausgefallenen Bibern.«
    Rhodan beobachtete sie durch sein Fernglas. Etwa dreißig Tiere, wie der Posten gesagt hatte,
die auf ihren Hinterfüßen saßen, mit den Vorderpfoten von Zeit zu Zeit an dem Kraut zupften und
das, was sie abgerissen hatten, zum Maul führten.
    Rhodan war mit Deringhouses Vergleich nicht völlig einverstanden. Der dicke Hinterleib und der
löffelförmige Schwanz der Tiere waren zwar biberähnlich. Aber die großen, runden Ohren und das
sehr spitz zulaufende Maul erinnerten andererseits an eine überdimensionierte Maus.
Überdimensioniert deshalb, weil die Tiere eine Körperlänge von etwa einem Meter hatten.
    Sie sahen harmlos aus, und trotzdem …
    »Leutnant Tanner!«
    »Ja?«
    »Holen Sie Lloyd herauf!«
    Tanner verschwand und kehrte kaum drei Minuten später in Lloyds Begleitung zurück.
    »Lloyd, sehen Sie sich das an!« befahl Rhodan. »Versuchen Sie, ob Sie etwas hören können.«
    Lloyd legte sich neben Rhodan auf den sandigen Boden. Rhodan sah, wie er die dunkle Masse der
Tierherde ein paar Augenblicke lang fixierte. Dann schloß er die Augen und senkte den Kopf.
    Es dauerte ziemlich lange, bis er sich im klaren war.
    »Nein«, sagte er schließlich. »Nur verworrene, sinnlose Muster wie üblicherweise bei Tieren.
Das sind nicht die Wesen, die Sie suchen.«
    Rhodan nickte. »Danke, Lloyd. Gehen Sie wieder schlafen.«
    Mit Deringhouse, Tanner und dem Posten zusammen lag er noch eine Weile auf der Kuppe des
Hügels.
    Gegen Mitternacht – in Tramp-Zeit gerechnet – kehrte Rhodan zu seinem Zelt
zurück.
    Er war in Gedanken versunken. Die Existenz höheren Lebens auf einer Welt, die nichts außer
Trockenheit, Kälte und Eisenoxyd zu bieten hatte, irritierte ihn und machte ihn unruhig, ohne daß
er es sich eingestehen wollte. Mit mechanischen Handbewegungen bediente er die Kontakte der
Schleusenverschläge und nahm seinen Helm ab, als sich die innere Schleusentür hinter ihm
geschlossen hatte.
    Er überlegte sich, ob er Crest um seine Meinung fragen sollte. Aber was konnte Crest besser
wissen als er selbst? Seit der intensiven Hypnoschulung besaß er die gleichen Kenntnisse wie der
Arkonide.
    Nein, Crest konnte ihm nicht helfen. Er mußte selbst eine Antwort finden.
    Er schnallte das Futteral mit dem Ultrarotglas ab und legte es auf ein

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