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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Großen Imperiums der Arkoniden. Ihr bleibt so lange
neutral, bis ihr Gefahr wittert. Dann werdet ihr zu reißenden Bestien, die sich in ihrem
Interesse schleunigst zusammentun, um unerwünschte Außenseiter zu erledigen. Dieser Verräter hier
hat euch auf die Erde aufmerksam gemacht. Paß auf, Orlgans, daß wir euch nicht die Zähne
zeigen.«
    Im Visiphonlautsprecher schnaufte jemand. Anschließend brach Orlgans' Stimme in den Raum.
»Freund, deine Worte sind groß, aber deine Macht ist klein. Wir werden die Erde zu einem
Stützpunkt machen, aber erst will ich allein versuchen, mein Entdeckerprivileg auszunutzen. Ich
will von dir wissen, wie die kosmische Planung der Dritten Macht aussieht. Dann will ich noch
wissen, was dieser Bursche namens Perry Rhodan auf der sagenhaften Welt des ›ewigen Lebens‹
gefunden hat. Ich weiß aus den Nachrichten, daß er sie entgegen aller Wahrscheinlichkeit entdeckt
hat.«
    Tiff sagte ruhig: »Was Ihnen beweisen sollte, daß Sie es mit einem Intelligenzwesen zu tun
haben, das der Achtung anderer Individuen, die sich ebenfalls intelligent nennen, wohl würdig
wäre. Ihre Forderungen aber sind ein Diktat barbarischer Machtausnutzung.«
    Mouselet sah den Kadetten entsetzt an. Aus dem Lautsprecher kam nach einer Weile des
Schweigens ein tosendes Gelächter. Einen seltsamen Humor hatte dieser Springerkapitän.
    »Sehr gut, sehr gut«, wiederholte Orlgans. »Sie hätten mir nicht deutlicher beweisen können,
daß dieser Rhodan einen sehr fähigen Mann mit der Sonderaufgabe betraute. Freund, ich werde jetzt
für einige Stunden mit dem geplanten Kreisbahnmanöver beschäftigt sein. Ich werde hier warten,
bis sich die Lage etwas geklärt hat. Notfalls werde ich mich entschließen, die Flotte meiner
Sippe anzurufen. Hat Mouselet schon gesagt, daß wir freien Kapitäne aufgrund unserer regelmäßigen
Abgaben jederzeit befugt sind, den Schutz der Schlachtflotte in Anspruch zu nehmen? Freund, ein
einziger Funkspruch genügt, und hier werden fünfhundert Großkampfschiffe aus dem Hyperraum
stoßen. Überlege dir deine Worte. Du hast genügend Zeit.«
    Damit schaltete Orlgans ab. Er tat es wirklich, was das helle Knacken im Gerät bewies.
    »Machen Sie mich nicht unglücklich«, bat Mouselet bebend. »Reden Sie, oder wir beide werden
untergehen. Vertrauen Sie mir. Ich bin ein Mensch.«
    Tifflor sah ihn nur stumm an.
    In der aufgleitenden Kabinentür erschienen zwei bärtige Riesengestalten. Tiff hatte erfahren,
daß es sich bei den zahlreichen Besatzungsmitgliedern durchweg um Angehörige aus Orlgans' Sippe
handelte. Die Würde des Kapitäns und Schiffseigners schien erblich zu sein.
    Alles in allem hatte Tiff begriffen, daß er es mit einer galaktischen Großmacht zu tun hatte.
Diese Wesen beherrschten nicht nur ein einziges Sonnensystem mit mehr oder weniger bewohnbaren
Planeten, sondern einen großen Teil der Galaxis.
    Tiff begann zu ahnen, daß die ›Springer‹ die ernsteste Gefahr darstellten, der die Dritte
Macht jemals begegnet war.
    Tiff verstand nicht, warum Perry Rhodan über einige Dinge geschwiegen hatte. Wenn Schiffe der
Flotte spurlos verschwunden waren, mußte man im Regierungszentrum doch längst aufmerksam geworden
sein.
    »Komm mit«, sagte einer der Bärtigen grinsend. »Nein, nicht du. Der Kleine da.«
    Tiff erhob sich wortlos. Jean P. Mouselet blieb als bebendes Häufchen Elend zurück.

21.
    Sie hatten Tiff vor vier Stunden Bordzeit wieder auf die K-9 gebracht. Zweck der
Übung war, Tiff zu informatorischen Gesprächen mit den Freunden zu verleiten. Natürlich hatten
die Kadetten längst erkannt, daß die Visiphonaufnahmen ununterbrochen liefen. Damit konnte
praktisch jeder Raum im Schiff überwacht werden.
    »Primitiv!« hatte Mildred Orsons mit einem verächtlichen Blick gezischelt, als Tifflor endlich
wieder erschienen war.
    Vor einer Stunde war das von Orlgans angekündigte Kreisbahnmanöver beendet worden. Sein
Schiff, die ORLA XI, umlief nun im freien, antriebslosen Fall einen großen Planeten, über dessen
Position die Menschen so gut wie nichts wußten. Sie hatten von den zahlreichen Wachen nur
erfahren, daß dieses Doppelsternsystem vier Planeten mit höchst exzentrischen Umlaufbahnen
besaß.
    Einige Schirme der optischen Außenbilderfassung hatte man laufen lassen. So war der
Himmelskörper recht gut zu sehen. Das waren aber Dinge, die die Besatzungsmitglieder der K-9 nur
in zweiter Linie interessierten.
    Tiff begann lustlos

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