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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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plötzlich an Nyssen.
    Nyssen. Nyssen kroch in dem anderen Schiff herum. Er lief in diesem Augenblick vielleicht in
die gleiche Falle.
    Er sammelte alle Kräfte und begann: »Hier spricht – Rhodan. Nyssen – in dem
Wrack – ist eine – Gravitationsbombe – versteckt. Nehmen – Sie sich – in
acht!«
    Schweiß trat ihm auf die Stirn und lief ihm in die Augen. Stöhnend drehte er den Kopf in die
ursprüngliche Lage zurück.
    Im Helmempfänger knackte es.
    »Hier Nyssen. Nyssen an Kommandant. Wir haben nichts gefunden. Was ist mit Ihnen los? Sollen
wir zu Hilfe kommen?«
    Du Narr! dachte Rhodan zornig. Du weißt ja nicht einmal, wie eine Gravitationsbombe
aussieht.
    »Achten Sie …«, begann er von neuem, »auf einen – zylindrischen Gegenstand –
einen Meter lang – dreißig Zentimeter Durchmesser. Nehmen – Sie sich – in
acht!«
    Er hörte Nyssen schnaufen.
    »Zylindrisch? Einen Meter lang und dreißig Zentimeter Durchmesser?«
    Pause. Dann Nyssens überschnappender Schrei: »Kommandant! Das Ding haben wir gerade auf die
Plattform geladen!«
    Rhodan verlor für Augenblicke die Besinnung. Als er wieder zu sich kam, hörte er Nyssen wieder
reden … »Keine Antwort mehr? Hallo, Kommandant! Warum geben Sie keine Antwort mehr?«
    Rhodan knurrte etwas. Artikulierte Geräusche konnten seine Stimmbänder kaum mehr formen.
    Nyssen schien zu begreifen.
    »Wir haben das Ding im letzten Augenblick von der Plattform herunterstoßen können«, erklärte
er. »Das war unser Glück. Als es etwa hundert Meter weit entfernt war, ging es los und riß die
Plattform ein Stück weit hinter sich her. Das Triebwerk kam gerade noch dagegen an. Die Bombe
treibt jetzt in den freien Raum hinaus.«
    Rhodans Gehirn sträubte sich gegen die Untätigkeit, zu der sein Körper verdammt war. Mit
lauter Stimme schrie er: »Halten Sie die Bombe in der Nähe!«
    Dann verlor er das Bewußtsein aufs neue.
    Er wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, als er wieder zu sich kam. Auf jeden Fall aber
hörte er Nyssens drängende Stimme: »Melden Sie sich! Melden Sie sich! Wir haben die Bombe fest.
Sie treibt an Seilen etwa zweihundert Meter vor uns her.«
    Rhodan hätte ihm um den Hals fallen mögen.
    »Bravo«, flüsterte er.
    Er spürte, wie die Kräfte ihn verließen. Die Schwerkraft war längst über 20 g hinaus
gestiegen. Er hatte nur noch ein paar Minuten Zeit, um Nyssen klarzumachen, was er tun
sollte.
    »Kommen Sie – an unser Wrack heran …«, keuchte er. »Wir sind – im Bug –
des Schiffes. Lancieren Sie Ihre Bombe – so, – daß …«
    »Verstanden!« schrie Nyssen voller Begeisterung. »Sie brauchen nicht weiter zu erklären!
Sparen Sie Ihre Kräfte!«
    Rhodan sagte trotzdem noch ein Wort, so schwach, daß es Nyssen nur mit Mühe verstand.
    »Schnell …«
    Selbst das Chronometer hatte schließlich den Dienst aufgegeben. Es blieb stehen,
als die Besatzung des Zerstörers noch neun Stunden Zeit hatte, einen Landeplatz zu finden.
Seitdem versuchte Tiff, die verstreichende Zeit zu schätzen, aber er hatte keinerlei
Anhaltspunkte.
    Eine Zeitlang später kreuzte das Boot die Verbindungslinie zwischen den beiden Sonnen. Die
weitaus stärkere Gravitation des blauen Zwerges machte sich bemerkbar und zwang dem Fahrzeug
einen neuen Kurs auf. Die Gefahr, daß der Zerstörer in die Sonne hineinstürzen würde, bestand
jedoch in keinem Augenblick.
    Klaus Eberhardt war eingeschlafen. Tiff hatte es lediglich fertiggebracht, minutenweise vor
sich hin zu dösen. Das genügte dem Körper nicht, um Kräfte zu sammeln. Tiff spürte den Augenblick
näherkommen, in dem er vor Nervosität und Enttäuschung anfangen würde zu heulen.
    Er versuchte sich abzulenken, indem er sich den Planeten vorzustellen versuchte, auf dem der
Zerstörer landen würde, und sich ausmalte, was sie dort tun könnten.
    Es war nur ein Gedankenexperiment. Wenn sie überhaupt einen Planeten fanden, dann würde es
einer sein, den sie noch niemals zuvor gesehen hatten. Keiner von ihnen konnte wissen, wie es
dort aussah.
    Aber das Denken lenkte ab.
    Tiff dachte auch an den Robot, den jeder Zerstörer an Bord hatte. Er lag unaktiviert im
kleinen Lagerraum im Heck der Maschine. Der Robot hatte seinen eigenen Generator, und Tiff
zerbrach sich eine Weile den Kopf darüber, ob der Generator nicht in das lädierte Triebwerk
geschaltet werden könnte. Dann erinnerte er sich, daß ein Robotgenerator nur den hundertsten Teil

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