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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eingetragen. Die Meßpunkte waren mit Zeitangaben markiert. Man mochte über Ornafer
denken, wie man wollte. Ein vorzüglicher Astrogator war er auf jeden Fall. Er hätte aus
wesentlich schwierigeren Diagrammen als diesem hier entnehmen können, worauf Orlgans
hinauswollte.
    »Ja, ich sehe«, antwortete er. »Die kleine Maschine ist bis dicht an den zweiten Planeten des
Systems herangekommen.«
    Orlgans lachte. »Ganz genau. Und wenn wir noch vier bis fünf Stunden Zeit haben bis zur
Rückkehr der Kriegsflotte, dann wollen wir versuchen, die Fremden in der Zwischenzeit zu
finden.«
    Er rollte das Diagramm zusammen und ging zum Interkom, um den Startbefehl zu geben. Auf halbem
Weg blieb er jedoch stehen und sah Ornafer über die Schulter an. »Oder möchtest du die Beute
anderen überlassen?«
    »Nein!« rief Ornafer.
    Rhodans drei Schiffe hingen acht Lichtstunden von den beiden Sonnen entfernt
bewegungslos im Raum.
    Rhodan war nahezu sicher, daß die beiden Erschütterungen, die die Transition hervorgerufen
hatte – nämlich eine beim Eintauchen und eine beim Herauskommen – wegen der geringen
Zeitspanne nur als eine einzige registriert worden waren.
    Mochte sich der Springer den Kopf darüber zerbrechen, warum seine Geräte die zweite
Erschütterung nicht registriert hatten – daß er auf die Idee kam, die drei schweren Schiffe
hätten eine Transition über nur acht Lichtstunden gemacht, hielt Rhodan für äußerst
unwahrscheinlich.
    Rhodan wartete und bereitete sich darauf vor, in die Entwicklung, die nun bald kommen mußte,
nach Kräften einzugreifen.
    Für RB-013 war es einfach, die beiden Mädchen auf seinen kräftigen Oberarmen zu
tragen. Tiff hatte es ihm befohlen. Er war überzeugt davon, daß Mildred und Felicitas fast am
Ende ihrer Kräfte waren, wenn sie es auch nicht zugaben. Selbst mit den Mädchen auf den Armen
marschierte RB-013 in einem Tempo, das die drei Kadetten wegen des tiefen Schnees nur schwer
mithalten konnten. Tiff befahl dem Robot, langsamer zu gehen. Nach fünf Stunden Marsch ordnete
Tiff eine Rastpause an. RB-013 blieb sofort stehen und lud die Mädchen ab. Eberhardt grub ihnen
mit den Händen eine Art Schneemulde, in der sie sich hinlegen und ausruhen konnten. RB-013
schaltete auf Wartestellung. Der Proviantsack mit den Vorräten, die sie dem Zerstörer entnommen
hatten, schaukelte leicht im Wind.
    Noch während sie mit dem Aufschlagen des Lagers beschäftigt waren, sagte der Roboter: »Ortung
in R viertausend, Phi achtundzwanzig, Theta siebenundsechzig.«
    Tiff blinzelte müde.
    »Was für ein Objekt?« fragte er hastig.
    »Kreisförmig, metallisch«, antwortete RB-013 mit aufreizender Ruhe. »Durchmesser etwa zehn
Meter. R dreitausendachthundert, Phi gleichgeblieben, Theta sechzig, Theta sinkt.«
    Das Ding – was es auch immer war – kam herunter.
    Orlgans hatte den Zerstörer auf Anhieb gefunden. Er hatte sein Schiff in tausend
Kilometer Höhe über dem Planeten angehalten und mehrere kleine Beiboote ausgeschickt.
    Die Piloten der Beiboote berichteten, daß die Maschine nur noch ein Wrack und außerdem
verlassen war. Einer der Piloten fand etwas, was er für eine Spur hielt. Orlgans rief die übrigen
Boote zurück und befahl dem einen, auf der Spur zu bleiben.
    Die kleinen Boote waren jeweils mit zwei Mann besetzt und hielten ständige Verbindung mit der
ORLA XI. Die beiden Männer in dem Boot, das die Spur verfolgte, waren Mérnök und Paradicsom.
    »Hoffentlich hat der Schnee die Spur nicht verweht«, murmelte Paradicsom.
    Er ging auf Höhe und beobachtete sorgsam den Tastschirm.
    »Ich glaube nicht«, antwortete Mérnök und richtete den Kurs ein.
    In gemächlichem Tempo bewegte sich die kleine Maschine nach Süden. Manchmal rief Paradicsom,
daß er die Spur verloren habe, dann flog Mérnök eine enge Wendung und kehrte zu einer Stelle
zurück, die sie wenige Augenblicke zuvor überstrichen hatten und an der die Spur noch sichtbar
war. Auf diese Weise kamen sie nicht so schnell vorwärts, wie sie es sich gewünscht hätten, aber
da sie wußten, daß die Flüchtlinge zu Fuß unterwegs waren, zweifelten sie keinen Augenblick
daran, daß sie ihrer noch im Verlauf dieses Tages habhaft werden würden.
    Soweit die Springer über diesen Planeten Bescheid wußten, drehte er sich im Lauf von
einunddreißig Stunden einmal um seine Achse, und im Augenblick war es etwa drei Stunden nach
Mittag.
    Orlgans dachte darüber nach, ob er nicht seine Sippe

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