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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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diesem Augenblick warf sich eine fremde Gewalt wie ein Hammerschlag auf sein Bewußtsein.
Das Getümmel der Gedanken war plötzlich fortgeblasen, und Freddy hatte nur noch einen Wunsch: zu
dem Fremden zurückzugehen.
    Rückwärts fuhr er sein Auto wieder vor das Hotel, stieg aus und ging an dem verwunderten
Mister Wolfrey vorbei die Treppe hinauf.
    Monternys Tür stand offen. Freddy trat ein, ohne anzuklopfen.
    Monterny lächelte ihn an.
    »Brav, mein Junge«, sagte er.
    Für eine Weile studierte er Freddy sorgfältig. Der Junge hatte die starren, glasigen Augen,
die Monterny bei jedem zu sehen erwartete, den er unter seinen geistigen Zwang genommen
hatte.
    »Du wirst jetzt zu deinen Eltern zurückkehren«, befahl Monterny, »und sagen, daß ich dich
deshalb mit ins Hotel genommen habe, weil ich dich mit jemandem verwechselte. In den nächsten
zwanzig Tagen wirst du so leben, wie du bisher gelebt hast. Aber du wirst keinen einzigen
Teleportationssprung unternehmen und wie bisher keinem einzigen Menschen davon erzählen, daß du
die Teleportation beherrschst. In zwanzig Tagen aber – merk dir das Datum: 7. August,
nachmittags, fünf Uhr – wirst du durch Teleportation in Salt Lake City sein. Kennst du den
großen Mormonen-Tempel?«
    Freddy nickte.
    »Gut. Ich werde vor dem Hauptportal stehen und dich erwarten. Und vergiß nicht: Du kannst
durch mich ein großer Mann werden, aber ich werde immer über dir stehen.«
    Am zwanzigsten Tag, wie verabredet, verschwand Freddy McMurray aus Gardiner und
wurde niemals mehr gesehen. Kein Mensch brachte sein Verschwinden mit dem Fremden in Verbindung,
der zwanzig Tage zuvor Gardiner verlassen hatte.
    Die Polizei suchte nach Freddy und fand ihn nicht. Als die Suche endlich aufgegeben wurde,
starb Freddys durch seinen Unfall ohnehin geschwächter Vater – aus Gram, wie die Leute
sagten.
    Clifford Monterny aber fuhr fort, Leute mit besonderen Gaben um sich zu versammeln. Er holte
sie überall dort, wo in den vergangenen dreißig Jahren verstärkte radioaktive Strahlung
aufgetreten war, weil er wußte, daß Radioaktivität die menschlichen Erbmerkmale nicht nur in
negativem Sinn veränderte.
    Er tat nichts anderes als das, was Perry Rhodan ein paar Jahre zuvor schon getan hatte: Er
stellte ein Mutantenkorps zusammen. Der einzige und wesentliche Unterschied zu Perry Rhodan
bestand darin, daß Monterny die Leute nicht fragte, ob sie für ihn arbeiten wollten. In einem
Zusammensein, das nicht länger als ein paar Augenblicke zu dauern brauchte, nahm er ihr
Gehirnmuster in sich auf, und nachdem er das getan hatte, war er in der Lage, die Gedanken seines
Gegenübers auch dann zu erkennen, wenn dieses ein paar tausend Kilometer von ihm entfernt war,
und es über die gleiche Entfernung vollkommen unter seine Gewalt zu bringen.
    Denn Monterny war Mutant – der energiereichste Telepath und Hypno in einer Person. In
dieser Beziehung stellte er eine absolute Ausnahme dar.
    Die von ihm beherrschten Menschen nannten ihn den ›Overhead‹. Die meisten kannten ihn nicht
selbst. Er wußte, daß er ein gefährliches Geschäft betrieb und daß es nur eines kleinen Fehlers
bedurfte, um ihn zu Fall zu bringen.
    Es genügte ihm zu wissen, daß seine Helfer, einmal in seinen Dienst getreten, ihm nicht mehr
entrinnen konnten. Wo auch immer sie waren, er hatte sie fest in der Gewalt.
    Freddy McMurray war sein erstes Opfer gewesen. Fünf Jahre später, im Juli 1981, hatte Monterny
so viele leistungsfähige Mutanten, wie er brauchte, um zum ersten Schlag auszuholen.
    Zum ersten Schlag gegen den Mann, der allein dadurch, daß er erfolgreich gewesen war,
Monternys Haß auf sich gezogen hatte.
    Zum Schlag gegen Perry Rhodan.

2.
    Perry Rhodan hatte eine Reihe von Tagen mit harter Arbeit hinter sich.
    Er und Crest sammelten alles Material, in dem nach ihrer Ansicht ein Hinweis auf den
Unbekannten versteckt sein konnte, übertrugen es in stundenlanger Arbeit in den komplizierten
arkonidischen Maschinenkode und übergaben es der Positronik zur Auswertung.
    Das Ergebnis war mager.
    Die Positronik behauptete, hinter den Anschlägen stehe eine Wirtschaftsmacht, die mit
wirtschaftlichen Mitteln versuchte, die Dritte Macht zu unterhöhlen und zu Fall zu bringen.
    Als Ziel der fremden Macht gab die Positronik ganz einfach ›Weltherrschaft‹ an.
    »Das bringt uns kein Stück weiter«, sagte Rhodan seufzend.
    In den vergangenen Tagen war die Lage ernster geworden. Eine Reihe von

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