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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seinem klapprigen Auto fahren wollte, »… und, das verspreche ich Ihnen, es soll Ihr Schaden
nicht sein.«
    Dieses Argument überzeugte den Jungen vollends.
    Sie fuhren also zu Wolfrey's Place und gingen auf Monternys Zimmer.
    »Setzen Sie sich«, sagte Monterny um eine Spur unfreundlicher, als er bisher gewesen war, und
wies auf einen Sessel.
    Der Junge setzte sich. Monterny nahm ihm gegenüber Platz. Er begann, den Jungen anzusehen.
Eine Weile ertrug der Junge den Blick grinsend und schließlich mit einer widerspenstigen
Grimasse. Dann sah er zur Seite und musterte das Zimmer, um Monterny nicht mehr in die Augen
sehen zu müssen.
    Und gerade, als es ihm schließlich zu dumm werden wollte, fragte Monterny: »Haben Sie mich
schon jemals gesehen?«
    Verblüfft antwortete der Junge: »Nein. Ich war zwei Wochen lang bei Freunden in …«
    »Idaho Falls«, unterbrach ihn Monterny. »Stimmt das?«
    Der Junge war nicht sonderlich überrascht. »Genau. Woher wissen Sie das? Haben Sie meine
Eltern gefragt?«
    Monterny schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe deine Eltern nie gesehen. Du heißt Freddy
McMurray, und deine Freunde nennen dich ›Tiger‹, weil du am liebsten Jacken mit Tigermuster
trägst. Du hast in Idaho Falls Freunde, weil du mit deinen Eltern bis vor ein paar Jahren –
bis Mai 1973, um genau zu sein –, in Idaho Falls gewohnt hast. Dein Vater ist
Reaktorentechniker, der bei dem Unfall von 1960 dabei war und vorzeitig in Pension ging, weil er
verletzt wurde. Du selbst bist fast ein Jahr nach dem Unfall geboren, und zwar am 14. Juni 1961.
Du hast gerade vor ein paar Tagen in Idaho Falls zwei Mädchen kennengelernt: Sue und Dorothy. Du
bist dir nicht darüber im klaren, welche von beiden dir am besten gefällt. Stimmt das alles?«
    McMurray war aufgesprungen. Nach den ersten Worten hatte er vorgehabt, gegen die vertrauliche
Anrede zu protestieren, aber dann hatten ihm die Eröffnungen den Atem verschlagen. Das meiste,
was Monterny gesagt hatte, war einfach herauszufinden. Dazu bedurfte es keinerlei hellseherischer
Gaben. Aber daß er es in Idaho Fall mit zwei Mädchen zu tun gehabt hatte, das wußte niemand außer
ihm.
    »Woher – woher …«, stammelte Freddy.
    Monterny winkte ab. »Ich weiß ebensoviel über dich wie du selbst. Vor allen Dingen weiß ich,
daß du ein ganz besonderes Talent besitzt, eines, von dem du noch mit niemandem gesprochen
hast.«
    Freddy war blaß geworden und wieder in den Sessel gesunken. Seine Augen funkelten gefährlich,
als er Monterny fragte: »Und was soll das alles?«
    Monterny kümmerte sich nicht um die Frage. »Du bräuchtest nur die Augen zu schließen und zu
wünschen, du wärest wieder in Idaho Falls – und schon wärst du dort, nicht wahr? Man nennt
das Teleportation, und du bist ein großartiger Teleporter. Welches ist die größte Entfernung, die
du bisher bewältigt hast?«
    »Zweihundert …«, antwortete Freddy voreilig, unterbrach sich dann aber sofort.
    »Meilen.« Monterny nickte befriedigt. »Das ist gut für den Anfang, es wird sich noch ausbauen
lassen.«
    Er stand auf und fuhr fort, während er mit ruhigen Schritten durch das Zimmer spazierte: »Du
träumst, seit du deine Begabung erkannt hast, davon, eines Tages ein großer Mann zu sein. Ich
will dir die Chance dazu geben. Du wirst für mich arbeiten – im Anfang für tausend Dollar
pro Monat und Spesen in jeder beliebigen Höhe.«
    Er wandte sich um und sah Freddy an.
    »Es stimmt«, gab dieser mit überraschend sicherer Stimme zu. »Ich habe seit ein paar Jahren
davon geträumt, eines Tages ein großer Mann zu sein. Aber ich habe ebenso davon geträumt, mein
Ziel auf sauberem Weg zu erreichen. Was Sie mir da anbieten, scheint nicht gerade sauber zu sein,
sonst wären Sie offen zu meinen Eltern gekommen. Ich brauche Ihre tausend Dollar und Ihre Spesen
nicht, und das liegt daran, daß ich Sie nicht mag.«
    Er wandte sich um und marschierte zur Tür hinaus. Monterny hielt ihn nicht zurück. Ein paar
Augenblicke lang starrte er mit haßerfüllten Augen auf die Tür, die sich hinter Freddy McMurray
längst wieder geschlossen hatte.
    Dann schloß er die Augen und konzentrierte sich auf irgend etwas.
    Freddy hatte inzwischen das Hotel verlassen. Ein Wust von Gedanken tobte in seinem Schädel, so
daß er keinen davon festhalten konnte. Er kletterte in seinen Wagen, wendete ihn
vorschriftswidrig mitten auf der Straße und wollte zum Haus seiner Eltern fahren.
    In

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