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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein merkwürdiger und auch unheimlicher Anblick.
    Der Mensch und der Mausbiber hockten reglos auf dem Holzdeck in der prallen Sonne und hörten
schweigend zu, was ihnen eine stumme Stimme zu sagen hatte. Johns Gesicht zeigte einen gespannten
Zug. Einmal huschte ein Schatten darüber, um sofort einem amüsierten Lächeln Platz zu machen.
    Guckys Reaktionen liefen erstaunlich synchron. Sein Nagezahn zeugte davon, daß die Langeweile
der vergangenen Wochen ein Ende zu haben schien. Zwar sträubte sich sein Nackenfell gelegentlich
und wies darauf hin, daß die bevorstehende Abwechslung mit Schwierigkeiten verbunden war, aber
sonst war weder ihm noch John anzusehen, woraus diese Abwechslung bestand.
    Enzally mußte viel zu berichten haben, denn das unnatürliche Schweigen dauerte mehr als
fünfzehn Minuten, dann richtete sich John endlich aus seiner verkrampften Haltung auf und holte
tief Luft. Mit einem kurzen Blick zu Gucky sagte er: »Das war Enzally. Er wird uns noch heute
aufsuchen, wahrscheinlich gegen Abend, wenn er nähere Einzelheiten erfahren hat. Drüben beim
Raumhafen ist einiges los. Du solltest dir das einmal ansehen, Tako. Die Springer, die sich mit
ihren Raumschiffen im Tatlira-System aufgehalten haben, landen. Und wir haben geglaubt, sie
würden eilends verschwinden, wenn sie von der Seuche erführen. Sie stehen noch mit den
Gouverneuren in Verbindung und wissen somit, was auf Goszuls Planet vor sich geht. Ich verstehe
das nicht ganz.«
    »Was ist eigentlich passiert?« wollte Kitai wissen.
    John sah nachdenklich zum Himmel empor, als könne er dort die Antwort finden. Aber Rhodan war
zu weit entfernt.
    »Die Springer landen«, wiederholte er. »Wir wissen ja, daß noch etwa dreißig von ihnen in der
Nähe weilen und den Planeten umkreisen. Doch hofften wir, daß sie fliehen würden. Aber unsere
Rechnung geht nicht auf. Sie tun genau das Gegenteil von dem, was wir erwarteten. Sie landen auf
einer in ihren Augen verseuchten Welt.«
    »Das verstehe ich nicht«, gab der Suggestor zu. »Freiwillig begibt sich niemand in Gefahr, das
Gedächtnis zu verlieren. Sie müssen also einen Grund haben, wenn sie landen.«
    »Den haben sie auch.« John nickte grimmig. »Es ist Enzally gelungen, einige von ihnen
telepathisch zu belauschen. Den Planeten und die noch darauf regierenden Gouverneure haben sie
längst abgeschrieben, nicht aber die technischen Einrichtungen und die Roboter. Um sie geht es in
erster Linie.«
    Kitai machte ein verständnisloses Gesicht. »Das begreife ich nicht – ehrlich gesagt. Sie
müssen doch wissen, daß die Erreger der Krankheit überall haften, auch an Metall. Sie begeben
sich freiwillig in die Gefahr, infiziert zu werden?«
    »Sie unterschätzen die Gefahr«, klärte John ihn auf. »Ihre Habgier ist größer als alle
Vorsicht. Ein Kampfroboter ist fast soviel wert wie ein kleines Raumschiff. Goszuls Planet
erinnert in diesem Augenblick an eine Stadt, die zur Plünderung freigegeben wird. Jeder wird
versuchen, sich nach Möglichkeit zu bereichern. Die Springer sind Krämer.«
    »Leider sind die Springer auch Kämpfer«, murmelte Tama tiefsinnig.
    »Wir wissen das nur zu gut.« John nickte zustimmend. »Und darum glaube ich auch nicht, daß
Enzally alles erfahren konnte. Ich möchte jede Wette darauf eingehen, daß noch etwas anderes
hinter ihren Absichten steckt, als nur Roboter und Maschinen zu bergen.«
    »Aber was?«
    »Warten wir ab, bis Enzally kommt. Vielleicht erfahren wir dann mehr. Er wird in einigen
Stunden hier sein.«
    Gucky, der bisher geschwiegen hatte, fragte lispelnd, weil er zu faul war, den Nagezahn
zurückzuziehen: »Hat jemand etwas dagegen, wenn ich mich umsehe?«
    Etwas ratlos stellte John die Gegenfrage: »Wo willst du dich umsehen?«
    »Na, wo schon? Auf dem Raumhafen natürlich. Es ist ja nur ein Maussprung bis dort.«
    »Aber nur für Teleporter«, schränkte John ein und dachte einige Sekunden nach. »Vier Augen
sehen mehr als zwei – und zwei telepathische Gehirne erfahren auch mehr als nur eins. Also
gut – aber laß dich nicht bei den Springern sehen. Das würde unsere Pläne erheblich
stören.«
    »Niemand wird mich sehen«, versprach Gucky und verbarg keineswegs seine Vorfreude auf das
Abenteuer. »Ich werde bald zurück sein und euch berichten, was die Springer vorhaben – außer
Roboter klauen.«
    John starrte auf die Stelle, an der Gucky eben noch gesessen hatte. Schließlich seufzte er auf
und meinte: »Ich bin

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