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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Roboter zurückgelassen. Vielleicht trugen sie wirklich die Erreger der unbekannten Krankheit an
ihren metallenen Körpern.
    Und er, Gorlap?
    Der Springer verscheuchte den Gedanken. Er war mit dem kranken Kapitän nicht in direkte
Berührung gekommen.
    Berührung?
    Ja, er hatte mit den Schuhsohlen die Planken des Seglers berührt und mit den Händen die
Reling.
    Verdammt, er hätte den Segler vielleicht doch versenken sollen. Wenn der Wind so blieb, würde
das Seuchenschiff den Hafen in einer Woche erreichen. Bis dahin mußten die notwendigen
Vorbereitungen getroffen sein. Noch war nichts verloren. Jede Steuerzentrale konnte den
Kampfrobotern auf dem verseuchten Segler den Befehl zufunken, das Schiff zu versenken. Die
Roboter würden sofort gehorchen, auch wenn sie selbst dabei auf den Grund des Meeres hinabsanken.
Nicht zu weit von der Küste konnten sie sich dann noch retten, wenn der Wasserdruck sie nicht
vorher zerstörte.
    Gorlap betrachtete seine Hände. Die Haut war tiefbraun und gesund.
    Wie lange würde es dauern, bis die ersten roten Flecken sich zeigten – wenn
überhaupt?
    Etwa eine Woche später wurde das Segelschiff mit den erkrankten Matrosen dicht vor
der Hafeneinfahrt der Stadt versenkt. Die Roboter erhielten den entsprechenden Befehl dazu von
Gorlap, noch bevor dieser seine Erinnerung verlor.
    Die Besatzungsmitglieder retteten sich schwimmend an Land. Gorlap hatte sie in seinen
Überlegungen nicht mehr bedacht, denn er hielt sie längst für tot. Es war seine letzte bewußte
Tat – danach versank die Vergangenheit für ihn. Hilflos und ohne jedes Interesse dafür, was
um ihn geschah, dämmerte er in fruchtlosem Grübeln dahin, bis der Gouverneur des benachbarten
Bezirks ihn endlich aufsuchte.
    Damit griff die Seuche nach ihrem zweiten Opfer unter den Springern.
    Inzwischen trafen die ersten Katastrophenmeldungen aus den primitiven Kontinenten ein. Ralv
und seine Organisation sorgten dafür, daß diese beunruhigenden Nachrichten über die
Überwachungszentren bis zu den Ohren der Springer gelangten.
    Damit wurde zweierlei erreicht. Zuerst einmal sorgte ein Erlaß dafür, daß ab sofort die Häfen
für jedes Schiff gesperrt wurden, um die Verbindung zu den anderen Kontinenten abzubrechen.
Zweitens bemächtigte sich der Springer eine ständig größer werdende Unsicherheit. Sie beriefen in
aller Eile eine Konferenz der noch auf Goszuls Planet weilenden Patriarchen ein, um zu
beratschlagen, was nun geschehen sollte.
    Man hatte Gorlap in eine durch Roboter geleitete Krankenstation geschafft, wo man versuchte,
der Ursache der Seuche auf die Spur zu kommen. Aber die Erreger konnten nicht entdeckt und somit
auch kein Gegenserum entwickelt werden. Als einige Tage später der Gouverneur des Nachbarbezirks
ebenfalls erkrankte, als den anfänglichen Flecken das dunkle Vergessen folgte, ergriff die
übrigen Springer Entsetzen. Krankheit und Tod waren ihnen keine unbekannten Begriffe, denn sie
waren nicht unsterblich. Aber bei vollem Verstand plötzlich ohne jede Erinnerung dazustehen, das
schien ihnen schlimmer als der Tod.

17.
    John Marshall hielt es für klug, das Hauptquartier auf dem Segler im Hafen zu
belassen.
    Schon längst hatten er und seine Mutanten die Injektion erhalten, die sie vor der Seuche des
Vergessens schützte. Auch die Rebellenführer waren gegen die nur scheinbar so fürchterliche
Seuche gefeit, die in Wirklichkeit nicht einmal die Gefährlichkeit einer normalen Grippe
erreichte. Was bedeutete schon der Verlust der Erinnerung, führte John mehrmals aus, als sie
darüber sprachen, wenn man sie jederzeit zurückerhalten konnte? Es ist wie eine schmerzliche
Narkose, sagte er, aus der man gesund erwacht.
    Der Segler lag etwa hundert Meter vom Kai entfernt auf Reede. Tako kehrte gerade von einem
Einsatz zurück. Wie üblich materialisierte er mitten zwischen den Mutanten, die auf dem Oberdeck
saßen und mit Ralv die nächsten Maßnahmen besprachen. Gucky lag neben Tama auf dem Rücken und
ließ sich den Bauch kraulen.
    Lediglich Ralv erschrak. Er hatte sich noch nicht an die außergewöhnlichen Fähigkeiten seiner
neuen Freunde gewöhnen können.
    John sah auf. »Nun, hast du etwas erreicht, Tako?«
    Der Japaner nickte und setzte sich zu ihnen. »Ich muß gestehen, daß in diesen letzten Wochen
die Organisation der Widerstandsbewegung großartige Fortschritte gemacht hat. Der Name Ralv ist
zu einer Art Zauberwort geworden. Voller Vertrauen gehorcht

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