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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Widerschein eines Leuchtens, das
den noch immer unsicheren Deringhouse begeisterte.
    Fast mit jugendlichem Überschwang, weil er an Thora diese Veränderung sah, sagte er: »Thora,
ich bin gekommen, um Sie nach Arkon III zu fliegen. Rhodan ist der Ansicht, daß Sie die richtige
Person sind, um dem Robotgehirn hundert Kugelraumer abzukaufen.«
    Deringhouse, der jeden Einmannjäger so gut flog wie Superschlachtschiffe der IMPERIUM-Klasse,
kam auf allen Wissensgebieten zurecht, nur der weiblichen Psyche gegenüber fühlte er sich hilflos
wie ein Kind.
    Aber jetzt hatte er unbewußt mit einem Geschick gehandelt, um das ihn manche Psychologen
beneidet hätten, wären sie Augen- und Ohrenzeugen dieser Unterhaltung geworden.
    »Ich soll nach Arkon?«
    Die Erregung griff nach ihr und schien sie wieder zu der jungen, faszinierend schönen Frau zu
machen, die von Milliarden Menschen neidlos bewundert worden war.
    Auch für diesen Fall hatte Chefarzt Villnoess dem General Verhaltensmaßregeln gegeben.
»General, achten Sie darauf, daß Thora unbedingt mit innerer Gelassenheit an ihre Aufgabe
herangeht. Vergessen Sie nicht, wie erschöpft sie schon ist und welche Gefahr eine starke
Erregung in sich birgt.«
    Immer noch unsicher, aber wiederum mit instinktivem Geschick, griff Deringhouse ein. »Thora,
der Flug nach Arkon und ganz besonders die Verhandlungen mit der Mammutpositronik werden nicht
leicht sein. Darf ich Ihnen kurz mitteilen, wie …«
    Sie schüttelte den Kopf und legte ihre Hand auf seinen Arm.
    »Eine Aufgabe für mich – oh, Deringhouse, Sie können gar nicht ermessen, was das für mich
bedeutet.« Sie lachte ihn wie ein junges Mädchen an. »Seit einer Minute bin ich nicht mehr müde.
Ich glaube, daß ich nicht einmal Ishy rufen muß, um aufzustehen.«
    Thora erhob sich.
    »Nein, danke, es geht ohne Hilfe …«, wehrte sie ab, als er ihr helfen wollte. Sie war aus
eigener Kraft so aufgestanden, wie sich jeder gesunde Mensch erhebt.
    »Ihren Arm, General.«
    Deringhouse bot Thora seinen Arm an. Sie schob ihre Hand in die Beuge und ging neben ihm her,
leicht, sicher – und stolz.
    »Deringhouse …«
    So vertraulich hatte sie ihn noch nie angesprochen. Er blickte sie von der Seite an, und
wieder fühlte er sich unsicher.
    Sie gingen über die freischwebende Treppe nach unten. Die Stufen bereiteten ihr keine
Schwierigkeiten. Sie sprach dabei.
    »Ich glaube, daß ich in meinem ganzen Leben nur noch einmal so glücklich gewesen bin wie
heute – damals, als ich wußte, wem mein Herz gehört. Wie schade, daß Perry jetzt nicht hier
ist, aber wenn ich es ihm nicht mehr sagen kann, von Mund zu Mund, dann, Deringhouse, sagen Sie
ihm, wie stark ich mich heute gefühlt habe und, ach, Deringhouse, glücklich zu sterben ist ein
schönes Sterben. Aber warum sind Sie denn jetzt zusammengezuckt? Also, ich fliege mit Ihnen nach
Arkon?«
    Er beeilte sich, die letzte Frage zu beantworten. »Ja, Thora. Wir werden die BURMA nehmen,
einen Leichten Kreuzer der STAATEN-Klasse.«
    Unten in der Bibliothek waren sie stehengeblieben. Leicht lag Thoras Hand in seiner Armbeuge.
Sie sah ihn an.
    »Sie werden mich auf diesem Flug nicht belügen müssen, Deringhouse. Kennen Sie Doktor
Villnoess?«
    Er konnte nur nicken.
    »Ich auch. Durch ihn habe ich von einem Sarkom F Arkon gehört – Krebs einer bestimmten
Art, an dem nur Arkoniden erkranken. Doch ich sehe Ihnen an, daß Sie alles wissen, und darum
brauchen Sie mich nicht über meinen Zustand zu belügen.«
    Lautlos hatte sich eine Tür geöffnet, und plötzlich stand die zierliche japanische Telepathin
Ishy Matsu vor ihnen.
    Ihre Lippen lächelten.
    »Thora.« Die Telepathin, die die Gedanken der Arkonidin las, geriet über den Wandel, der mit
der vom Tode gezeichneten Frau vorgegangen war, fast außer sich.
    »Deringhouse, wann starten wir?«
    Die Mutantin, die nicht wagte, die Gedanken des Generals zu lesen, blickte ihn verblüfft
an.
    Er lächelte. »Morgen, von Terrania aus, und Sie«, er nickte Ishy Matsu zu, »werden Thora
begleiten, Ishy.«
    Die BURMA, ein Kreuzer der STAATEN-Klasse von hundert Meter Durchmesser und mit
einer Sollstärke von hundertfünfzig Mann Besatzung, stand startbereit auf dem großen Raumhafen
von Terrania. Nur noch eine einzige Schleuse war geöffnet. Sie wartete darauf, daß General
Deringhouse als letzter an Bord kam, denn der vorgesehene Starttermin war schon um dreißig
Minuten überschritten und hatte damit die

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