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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Olavson saß im Ko-Sitz. Er war frisch von der Raumakademie gekommen und sofort Kopilot
geworden. Drei Raumflüge hatte Pasgin bis jetzt an seiner Seite gemacht und den jungen Leutnant
dabei sehr scharf beobachtet. Schon nach der ersten Fahrt stand für ihn fest, daß Olavson im
Ko-Sitz fehl am Platz war. Er gehörte in den Kommandosessel eines Kugelraumers der
IMPERIUM-Klasse.
    Hendrik Olavson war ein Naturtalent, was die Führung eines Raumschiffes anbetraf, und wenn
jeder andere sich für diese Aufgabe zu konzentrieren hatte, dann erledigte er sie spielend.
    »Übernehmen Sie den Start, Olavson«, sagte Joe Pasgin beiläufig und fügte schmunzelnd hinzu:
»Lassen Sie dabei aber Terrania in seinen Grundfesten stehen.«
    Hendrik Olavson, von schwedischen Eltern abstammend, blinzelte dem 1. Offizier vergnügt zu.
Pasgins Anspielung verstand er. Die BURMA, hundert Meter groß und mit hundertfünfzig Mann
Besatzung, gehörte zu der Schiffsklasse, die es innerhalb kurzer Zeit auf Lichtgeschwindigkeit
brachte. Natürlich hatte bei solchen Triebwerken, die in ihrer Größenordnung zwischen denen der
Schweren Kreuzer und den Schiffen der SOLAR-Klasse lagen, alles andere zurückzutreten, auch die
Bewaffnung.
    Schiffe der STAATEN-Klasse waren Fernaufklärer im Sinne des Wortes. Der neue
Eigenschwingungsdämpfer verhinderte, daß Transitionen mit dem arkonidischen Kompensatorpeiler
angemessen werden konnten.
    Die gewaltigen Maschinen in der BURMA begannen zu heulen.
    In Deringhouses Kabine und in jeder anderen der BURMA kam die Meldung durch: »Transition in
drei Minuten!«
    Der General, von Sorge um Thora erfüllt, verließ seinen Privatraum. Er mußte sich beeilen, um
unterwegs nicht vom Sprung überrascht zu werden, denn Thoras Kabine lag zwei Decks tiefer.
    Eine Minute vor der Transition stand er vor Ishy Matsu, die ihn in die Kabine einließ.
    »Deringhouse, nehmen Sie Platz!« rief ihm Thora lebhaft zu.
    Sie wies auf einen Sessel. Kaum saß der General, als der Sprung in Nullzeit erfolgte.
Deringhouse krümmte sich leicht unter dem Rematerialisationsschmerz, doch Thora zeigte keine
Bewegung. Ihr schien der Hypersprung nichts ausgemacht zu haben.
    Die zierliche Telepathin hielt sich im Hintergrund der Kabine auf. Deringhouse zeigte offen
sein Erstaunen über Thoras gute Verfassung. Ein Hauch von Gesundheit ging von ihr aus. Sie schien
einen rückläufigen Prozeß zur Verjüngung hin durchzumachen, und wie gern hätte der Mann neben ihr
daran geglaubt, wenn er sich nicht an Doktor Villnoess' Warnung erinnert hätte: »Je gesünder
Thora plötzlich aussehen wird, um so kränker ist sie. Es ist nichts anderes als ein unbewußtes
Aufbäumen aller Körperenergien – eine letzte Flamme. Aber wie der Tod eintritt und wann,
wissen wir nicht zu sagen.«
    Gerade wollte Deringhouse zu einer Erklärung ansetzen, als der Interkom ansprach.
    »Perry Rhodan wünscht Sie zu sprechen, Thora!« rief der diensttuende Offizier.
    Deringhouse horchte überrascht auf.
    Rhodan versuchte, seine Frau zu sprechen?
    Zur selben Sekunde dachte er an die vielen Möglichkeiten, die es gab, um einen Hyperfunkspruch
anzumessen. Damit konnte die Tarnung, die über Gray Beast lag, mit einem Schlag hinweggefegt
werden, oder der Regent auf Arkon erfuhr früher als beabsichtigt, daß Thora von Zoltral an Stelle
von Perry Rhodan zu ihm unterwegs war.
    Was hatte Rhodan veranlaßt, alle diese gefährlichen Möglichkeiten außer acht zu lassen?
    Auf dem Bildschirm erschien Rhodans Gesicht. Die Anlage übermittelte Rhodan zur selben Sekunde
das Bild seiner schwerkranken Frau.
    Während sich der General über das unbeschwerte, fast jungenhafte Lachen Rhodans noch wunderte,
hörte er den Administrator sagen: »Thora, schade, daß wir beide die Mission nicht zusammen
erleben können. Bis bald, Thora!«
    »Perry!« rief sie, aber Perry Rhodan konnte es nicht mehr hören. Die Hyperfunkverbindung von
Gray Beast zur BURMA war zu Ende. Der Bildschirm in ihrer Kabine wurde grau.
    Allen Bedenken und Fragen zum Trotz blickte General Deringhouse zu Thora hinüber. Die eigene
Verblüffung hielt er zurück, und Thoras Fragen ließ er erst gar nicht aufkommen.
    »Thora, ein Regiefehler meinerseits«, machte er sich freiwillig zum Sündenbock. »Ich habe zu
lange gezögert, Ihnen die allerletzten Neuigkeiten über unseren Flug zu berichten. Lassen Sie es
mich jetzt schnell nachholen, und Sie werden verstehen, warum Ihr Mann Ihnen diese

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