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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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finden. Wir sind bereit, den Morg Ärzte zu schicken,
die das größte Leid lindern sollen. Mehr können wir einfach nicht tun.«
    »Wir haben mit den Terranern ehrlich gehandelt!« rief Stanour bitter, nachdem Deegan mit
dumpfer Stimme Rhodans Worte wiederholt hatte. »Diese Zeit ist nun vorüber. Wir sind nicht länger
an der Anwesenheit der terranischen Frachter auf Morg interessiert. Eduard Deegan war uns ein
vorbildlicher Freund, ihn trifft keine Schuld. Trotzdem müssen wir die Handelsstation auflösen.
Bitte ziehen Sie Ihre Männer dort innerhalb einer gewissen Frist zurück. Der genaue Zeitpunkt
wird Ihnen von unserer Regierung noch bekanntgegeben. Schon jetzt kann ich Ihnen versichern, daß
Quatrox-Zuat, der Kaiser von Saastal, unserem Vorgehen folgen wird. Ich spreche auch im Auftrag
seiner Majestät. Schließlich ist Saastal unser Zwillingsplanet, und wir sind mit den Bewohnern
eng verbunden.«
    Getreulich beendete Deegan seine Übersetzung. Bully machte Anstalten, mit wütenden
Armbewegungen auf den Morg loszugehen. Rhodans Blick hielt ihn jedoch zurück.
    »Kümmern Sie sich um unseren Freund, bis er die Erde verlassen hat. Sagen Sie ihm, daß wir den
Wunsch seiner Regierung respektieren und unsere Handelsbeziehungen abbrechen.« Deegan wollte sich
erheben, doch Rhodan war noch nicht fertig. »Warten Sie, Deegan. Sagen Sie ihm auch, daß eines
Tages wieder terranische Frachter auf Morg und Saastal willkommen sein werden – so wahr ich
Perry Rhodan heiße.«
    Nur Bully, der beste Freund des Administrators, hatte die große Erregung gesehen, die Rhodan
gepackt hatte.
    »Leben Sie wohl, Administrator«, grüßte Stanour und verließ gemeinsam mit Eduard Deegan den
Raum.
    Eine Weile schwiegen die drei zurückgebliebenen Männer. Jeder hing seinen eigenen Gedanken
nach. Mercant war der erste, der wieder sprach.
    »Das war deutlich«, sagte er niedergeschlagen. »Sie glauben tatsächlich, daß wir es sind, die
das Rauschgift verbreiten.«
    Rhodan nickte. Groß und hager saß er in seinem Sessel, eine beinahe schon legendäre Gestalt in
einer einfachen, sauberen Uniform. Nur die Augen schienen in diesem kantigen Gesicht zu leben.
Die Zelldusche auf dem Kunstplaneten Wanderer hatte Rhodans Körper jung erhalten, aber sein Geist
und seine Erfahrung hatten sich nicht in diesen Stillstand gefügt.
    »Das war nur der Anfang«, sagte er ruhig. »Weitere Planeten werden dem Beispiel von Morg und
Saastal folgen. Das ist die Absicht der Springer. Wenn es ihnen gelingt, uns wirtschaftlich zu
isolieren, haben wir keine Chance mehr, das Imperium zu halten. Weder Lineartriebwerk noch
Mutanten können uns darüber hinwegtäuschen.«
    Bully ballte seine Hände zu Fäusten. »Dieser Narr von einem Morg. Er wird noch früh genug zu
spüren bekommen, welche Halsabschneider seine Springerfreunde sind.«
    Wenn Bully einen längeren Satz vom Stapel ließ, konnte man stets damit rechnen, daß dieser
mehrere nicht ganz standesgemäße Wörter beinhaltete. In diesem Fall war seine Empörung jedoch
echt, und niemand dachte daran, ihn deswegen zu kritisieren. Der Stellvertretende Administrator
wußte nur zu gut, welche Folgen aus dem Rauschgiftschmuggel entstehen konnten.
    »Bis es soweit ist, wird es aber zu spät sein – für uns und für die Morg und alle anderen
betroffenen Völker«, hielt ihm Mercant entgegen. »Ich muß ständig daran denken, was geschehen
wird, wenn die Springer einmal Samen in die Hände bekommen, der ihnen gestattet, selbst Mohn
anzupflanzen. Das wäre das Ende.«
    »Ihre Überlegung hat einen kleinen Haken«, erwiderte Bully. »Glauben Sie wirklich, daß die
terranischen Schmuggler den Händlern diese Möglichkeit geben? Damit würden sie sich ihr eigenes
Geschäft ruinieren.«
    Rhodan hatte seinen beiden Freunden nachdenklich zugehört.
    »Trotzdem sollten wir Allans Vermutung nicht einfach so abtun«, sagte er. »Wir wissen nicht,
ob außer geschäftlichen nicht noch politische Gründe bei der terranischen Gruppe der Banditen
mitspielen.«
    »Politische Gründe?« fragte Bully erregt. »Das verstehe ich nicht.«
    Rhodan lächelte ohne Wärme. Er kam hinter seinem Tisch hervor und ging zum Fenster. Unter ihm
breitete sich Terrania aus, die Stadt der Superlative. Für Rhodan, der gebürtiger Amerikaner war,
hatte die terranische Metropole einen eigenartigen Reiz. Sie war für ihn zu einer zweiten Heimat
geworden.
    »Es könnte auf der Erde eine Gruppe geben, die die

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