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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Band liegenden Aggregate waren
Teilprodukte eines ferngesteuerten Waffenschwenkarms der geheimen Einbauserie LA-185-GEZO-III,
bestimmt für die Außen-Drehkranzkuppeln von Schweren Kreuzern der TERRA-Klasse.
    Das Besondere an den Konstruktionen waren die neuartigen Feldgleitlager, mit denen die im
absoluten Vakuum ständig auftretenden Schmierprobleme endgültig überwunden worden waren.
    Alfo Zartus blickte sich wie gehetzt um. Es war niemand zu sehen. Der schmale, langgestreckte
Gang bot keine Versteckmöglichkeit. Lediglich die stabilen Tragfüße des Laufrollengerüsts wären
eventuell dazu geeignet gewesen, einem Mann Deckung zu bieten.
    Zartus folgte seinem Instinkt. Mit einer raschen Handbewegung schob er die Oberkieferprothese
in den Mund. Für einen Augenblick fühlte er den schmerzhaften Druck des Mikrofilmbehälters, der
sich bei dem hastigen Einsetzen verschoben hatte.
    Verzweifelt begann Zartus mit der Zunge zu arbeiten, bis die ausgehöhlte Saugplatte in die
charakteristischen Linien seines Gaumens hineinglitt und dort Halt fand. Das Druckgefühl
verschwand.
    Aufatmend, in unbewußter Reaktion unsicher lächelnd, richtete sich der klein gewachsene Mann
auf. Langsam hob er die Hände.
    »Tüchtig«, sagte jemand spöttisch. »Wie Sie das können. Sie sollten im Zirkus auftreten.«
    Zartus wußte, daß er verloren war, wenn man ihn in diesem Sektor der automatischen Bandstraße
erwischte. Der irdische Mond hatte sich im Lauf der letzten 57 Jahre erheblich verändert, besser
gesagt: er war verändert worden.
    Genau betrachtet, war der Trabant zu einer einzigen, ineinander verschachtelten
Raumschiffwerft nach arkonidischem Vorbild geworden. Die größte Bauleistung der Menschheit war
erst wenige Monate zuvor vollendet worden. Seitdem liefen auf dem Mond die Fertigungsbänder, die
von relativ wenigen Steuerstationen beherrscht wurden.
    Zartus glaubte zu wissen, daß er von einem Fernsehauge entdeckt worden war. Aber dann konnte
man kaum bemerkt haben, was er in seiner Zahnprothese verborgen hatte. Allerdings war nirgends
eine Fernbildkamera zu sehen. Wieso aber war man so genau über seine Maßnahmen informiert?
    Er blickte sich nochmals um. Er dachte an seine Aufgabe, die Mikrokamera unter der Bodenplatte
seiner Armbanduhr und außerdem an den Lunaren Sicherheitsdienst, eine Nebenabteilung der Solaren
Abwehr.
    Wenn er mit Kamera und Film gefaßt wurde, war seine Laufbahn als Planungsingenieur für
robotgesteuerte Zubringerstraßen beendet.
    Dann drohten Verhöre, Gerichtsverhandlung, Degradierung und Bestrafung.
    Der Gedanke an das Kriegsgericht – denn er stand unter Kriegsrecht – ließ Alfo
Zartus die klare Überlegung verlieren. Nochmals sah er sich um. Den warnenden Ruf überhörte
er.
    Mit einem halberstickten Schrei schwang er sich unter Aufbietung all seiner Kräfte auf das
Förderband, wo er sofort zu Fall kam. Mit hoher Geschwindigkeit wurde er auf den schmalen
Durchlaß im Fels zugetragen.
    Dahinter begann Montagehalle 136, in der die aus allen Richtungen ankommenden Teilprodukte zu
einem Großaggregat zusammengebaut wurden.
    »Sind Sie wahnsinnig geworden!« hörte er die Stimme des unbekannten Sprechers. »Springen Sie
ab – Sie sollen abspringen! Lebensgefahr! Mann, springen Sie doch!«
    Zartus lachte gegen seinen Willen. Er krallte seine Fingernägel in den griffigen Rillenbelag
des Kunststoffbands, quittierte das Holpern der Gleitrollen mit einem unterdrückten,
schmerzhaften Stöhnen und versuchte überdies, darüber nachzudenken, wie er aus Halle 136
entkommen konnte.
    Der Unbekannte rief immer noch, aber die Worte waren schon nicht mehr verständlich.
    Alfo Zartus kam eben zu der Erkenntnis, die belastenden Unterlagen irgendwie vernichten zu
müssen, als er von den stählernen Greifern einer robotgesteuerten Schwenkvorrichtung erfaßt und
nach oben gerissen wurde.
    Zartus schrie in höchster Not. Plötzlich erkannte er, daß die Warnrufe des Unbekannten kein
Trick gewesen waren.
    Der kleine Mann wurde durch die Felsöffnung gezerrt und durch die Luft gewirbelt. Nur
schemenhaft bemerkte er die aufgleitende Öffnung der Spritzisolationsmaschine, in der größere
Halbfertigteile mit einem säure- und temperaturunempfindlichen Kunststoffbelag überzogen
wurden.
    Hinter den Stahltoren flammte es in heller Rotglut. Das Thermoplast wurde in flüssigem Zustand
und unter 1.256 Grad Celsius von zahlreichen Hochdruckdüsen aufgesprüht.
    Der Robotgreifer war

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