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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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jetzige Regierung stürzen möchte«, erklärte
Rhodan. »Was müssen diese Leute tun? Wenn sie skrupellos sind, werden sie uns mit allen Mitteln
unmöglich machen.«
    »Du hast leider nur zu recht«, gab Bully zu. »Ich glaube, daß wir uns noch viel intensiver mit
der Schmugglerorganisation beschäftigen müssen.«
    Rhodan wandte sich vom Fenster ab. Er sah Bully und den Abwehrchef an. »Das werden wir auch,
Freunde. In vier Stunden werde ich eine Konferenz einberufen, zu der Allan seine Offiziere
mitbringen wird. Außerdem werden die Verbindungsmänner zu unseren stellaren Handelsstationen
anwesend sein. Ich denke daran, auch einige Mutanten heranzuziehen.«
    Diese Konferenz fand zur angegebenen Zeit statt. Es war 18 Uhr Weltzeit, als sie der Erste
Administrator eröffnete.
    In der Abendpresse erschien an diesem Tage ein Interview mit Archibald Pincer, dem
Präsidenten der International-Fruit-Company. Pincer verlangte von der Solaren Flotte, daß sie
sich umgehend auf die Suche nach seinem Sohn John Edgar begeben solle, der sich anscheinend auf
seiner Hochzeitsreise zur Wega verirrt hatte. Die Leser, die nicht über den Bericht schmunzelten,
bekamen spätestens dann einen Lachanfall, wenn sie das Bild betrachteten, das ebenfalls
abgedruckt war. Es zeigte einen jungen Mann mit träumerischem Blick und abstehenden Ohren. Das
war John Edgar Pincer.
    Der junge Pincer sah aus wie ein Mann, der sich in seiner eigenen Wohnung verirren kann, nicht
aber wie ein kühner Raumpilot, der zu einer Hochzeitsreise in das Weltall startet.
    Perry Rhodan schloß die Konferenz kurz nach 20 Uhr Weltzeit. Er hatte mit den
anwesenden Männern verschiedene Maßnahmen beschlossen, um den Schmuggel endlich zu beenden. Noch
am selben Abend startete Stanour, der Abgesandte von Morg, vom Raumflughafen von Terrania.
    Die Bevölkerung der Erde ahnte nichts von den Schwierigkeiten, die auf sie zukamen. Hätte man
einen unbefangenen Menschen nach dem wichtigsten Ereignis des Tages gefragt, hätte er vielleicht
grinsend geantwortet: »Nun, ein junger Mann ist während seiner Hochzeitsreise abhanden
gekommen.«
    Und damit hätte er sogar recht gehabt.
    Denn die einzige Chance des Solaren Imperiums, den drohenden wirtschaftlichen Boykott
abzuwenden, ruhte in diesem Augenblick auf den schmalen Schultern von John Edgar Pincer, dem
Greenhorn.

32.
    Die drei Händler blieben stehen und sahen sich unschlüssig um. Pincer beobachtete
sie mit angehaltenem Atem. Hinter ihm begann die Plattform leicht zu schwanken. Völlig
geräuschlos war Lupatz zurückgekommen. Pincer stieß Schnitz leicht gegen den Rücken und nickte zu
den Springern hinab. Der Eingeborene zwinkerte ihm zu und deutete auf die Tragsitze.
    »Ohneflügler verstecken in Hütte«, bedeutete er Pincer. »Schnitz machen großen Trick.«
    Irgendwie erinnerte Schnitz an einen Jahrmarktsgaukler, der jeden Augenblick mit einem neuen
Einfall aufwartet, um sein staunendes Publikum zu verblüffen. In der Wahl seiner Mittel war
Schnitz allerdings noch primitiver. Trotzdem ging eine Sicherheit von ihm aus, die Pincer seine
Ruhe bewahren ließ. Diese Vogelwesen waren die optimistischsten Extraterrestrier, von denen
Pincer je gehört hatte.
    Pincer wandte sich seiner Frau zu. »Wir müssen uns in der Baumhütte verstecken. Schnitz will
die Springer ablenken. Glaubst du, daß du an diesem Seil hinaufklettern kannst?«
    Cora nickte. Sie drückte ihre Zigarette aus und hangelte sich an dem Strick empor. Schnitz sah
ihr mit Seelenruhe zu.
    »Jetzt Ohneflügler auch gehen«, forderte er Pincer auf.
    Der junge Mann hatte noch nie in seinem Leben einen derartigen Kletterversuch unternommen. Es
schien ganz leicht zu sein, denn Cora hatte es ohne Mühe geschafft. Pincer streckte seine Arme
aus und umklammerte den Strick. Er hob sich hoch und hielt sich fest. Das Seil begann zu
schwanken und trug Pincer ein Stück über die Plattform hinaus. Blätter und Äste streiften ihn. Er
wagte nicht, einen Blick nach unten zu riskieren.
    Das Seil pendelte über die Bretter zurück. Schnitz' Krallenhand packte ihn am Jackett.
    »Ohneflügler nicht können schaffen«, erkannte der Eingeborene fachmännisch. »Schnitz muß
helfen.«
    Beschämt mußte sich Pincer der Hilfe des Vogelwesens anvertrauen. Kankantz, Lupatz und der
vierte Eingeborene sahen ungerührt zu, wie sich der Terraner nach oben quälte. Schnitz hatte ihn
am Kragen gepackt und zog ihn von Ast zu Ast. Schließlich stand er

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