Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
menschlicher Arm
war, konnte man ihm nicht zumuten, auf einem Sessel Platz zu nehmen. Man hatte daher eine Lehne
konstruiert, die den Beschaffenheiten eines Morgkörpers angepaßt war, um ihm ein Höchstmaß an
Bequemlichkeit zu bieten.
    In diesem Augenblick jedoch schien Stanour, der Morg-Gesandte, weit davon entfernt, von dieser
Lehne Gebrauch zu machen. Erregt hatte er sich Perry Rhodans Platz genähert. Seine Stielaugen
schimmerten bläulich. Er besaß sechs davon, und sie waren gleichmäßig über seinem ovalen Schädel
verteilt. Im allgemeinen waren die Morg ein friedliches Volk, doch gegenwärtig war bei Stanour
von dieser Friedfertigkeit wenig zu bemerken.
    »Es werden immer mehr Süchtige gefunden, Administrator«, bellte er in seiner eigenartigen
Sprache. »Pastonar, eine kleine Stadt im Westen des Landes Troatara, wird nur noch von Tollen
bevölkert. Das Rauschgift bedeutet eine Gefahr für unser gesamtes Volk.«
    Eduard Deegan, Handelsbevollmächtigter der Erde auf Morg, übersetzte den Anwesenden die Worte
des Extraterrestriers. Außer Rhodan, Deegan und dem Morg befanden sich noch Allan D. Mercant,
Chef der Solaren Abwehr, und Reginald Bull im Raum. Mit voller Absicht hatte Rhodan keine
weiteren Männer hinzugezogen. Er wollte vermeiden, den Morg durch Anwesenheit vieler Untergebener
glauben zu machen, daß er die Sorgen des Gesandten nicht wichtig nahm. Stanour kannte Rhodan und
Bull persönlich, wer Mercant war, hatte man ihm erklärt, und er war durch die Tatsache, daß er
mit diesen drei mächtigen Männern allein zusammentreffen konnte, schon etwas besänftigt
worden.
    »Morg ist nicht der einzige Planet, von dem wir solche Berichte erhalten«, sagte Rhodan. Man
sah ihm an, daß er sich in den letzten Monaten zuviel zugemutet hatte. Die Erprobung des
Lineartriebwerks und der Zusammenstoß mit den Akonen waren ebenso nicht spurlos an ihm
vorübergegangen, wie der Kampf gegen das Plasma. Auch die Belastung, der er durch die
verbrecherische Arbeit der Rauschgiftschmuggler ausgesetzt war, beeinträchtigte seinen
Zustand.
    »Das Geschäft mit dem Gift scheint immer weitere Ausmaße anzunehmen«, fuhr Rhodan fort. »Die
Lieferanten scheinen auf der Erde zu sitzen, während die Galaktischen Händler als Verteiler
fungieren.«
    Deegan übersetzte dem Morg Rhodans Vermutung. Das Wesen, dessen Vorfahren noch in Sümpfen
gelebt hatten, war jedoch nicht geneigt, etwas freundlicher zu werden.
    »Die Springer behaupten, daß die Terraner an der Verbreitung des Giftes die alleinige Schuld
trifft«, rief der Morg. »Vergessen Sie nicht, Administrator, es ist irdisches Opium, das
überall auftaucht. Die Springer behaupten, daß die terranischen Politiker verschiedene Völker der
Galaxis mit dem Gift verseuchen wollen, um sie dann kurzerhand dem Solaren Imperium
einzuverleiben.«
    Nur zögernd übersetzte Deegan diese Anklage. Während er sprach, begannen Rhodans Kinnmuskeln
zu arbeiten. Ansonsten blieb er gelassen. Anders Bully, der sich jetzt nicht mehr beherrschen
konnte.
    »Diese Teufel!« rief er und sprang von seinem Platz auf. »Systematisch wollen sie uns
unmöglich machen. Wenn ich nur wüßte, welche erbärmlichen Wichte von unserer Seite dabei
mitarbeiten. Ich würde sie persönlich zum Pluto verfrachten.«
    »Meine Agenten arbeiten Tag und Nacht«, meldete sich Mercant. »Wir haben jeden Verdächtigen
verhört. Es muß sich um eine vollkommen neue Gruppe handeln, die alten Hasen haben mit diesem
üblen Geschäft nichts zu tun. Wahrscheinlich lebt der Anführer in der Maske eines Biedermanns
mitten unter uns. Wie sollen wir ihn finden? Wollen wir jeden einzelnen Menschen einem
Gedankentest durch Telepathen unterziehen? Das widerspricht nicht nur unseren ethischen
Grundsätzen, es ist auch ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen. Bis wir damit fertig wären,
hätten die Springer bereits ihr Ziel erreicht, das heißt, die meisten Völker, mit denen wir
Handel treiben, würden uns den Zutritt in ihr Gebiet verwehren.«
    »Ich habe das Stanour schon selbst alles unzählige Male erklärt, Sir«, sagte Eduard Deegan
niedergeschlagen. »Sie können sich nicht vorstellen, welches Elend unter diesem Volk durch das
Opium angerichtet wird. Ein süchtiger Terraner würde Ihnen dagegen wie ein wandelnder
Sonnenstrahl erscheinen.«
    Rhodan unterbrach ihn mit einer Handbewegung. »Sagen Sie ihm, daß wir alles in unseren Kräften
Stehende tun werden, um die Verbrecher zu

Weitere Kostenlose Bücher