Silberband 013 - Der Zielstern
aufschrien.
Ihr Schreckmoment genügte dem fähigen Telekineten völlig, um die drei Roboter gleichzeitig vom
Boden anzuheben, sie rasch gegen die Decke steigen zu lassen, um sie dort in eine rotierende
Bewegung zu versetzen. So konnte er seine mentalen Kräfte am besten koordinieren.
Als die immer schneller im Kreise herumrasenden Robots dem Auge schon als blitzender Ring
erschienen, schaltete Tama seinen Einfluß ab. Drei metallische Körper flogen im Bann der durch
die Rotation erzeugten Zentrifugalkräfte in verschiedenen Richtungen davon. Der fürchterliche
Aufprall der Körper erfolgte fast gleichzeitig.
Es regnete Trümmer, aber das bemerkte ich längst nicht mehr. Den ersten Akonen hatte ich schon
bei Tamas Eingreifen angesprungen und ihn mit einem Hieb unschädlich gemacht.
Jetzt rang ich mit dem zweiten Akonen, der sich verzweifelt bemühte, seine auf dem Boden
liegende Waffe zu ergreifen. Er hatte kein Glück, denn Rhodan setzte ihn außer Gefecht.
Um den zuerst niedergeschlagenen Mann brauchte ich mich nicht mehr zu bemühen. Tama hatte sich
seiner angenommen und gleichzeitig dafür gesorgt, daß Auris nicht an die umherliegenden Waffen
gelangen konnte.
Ich sprang zu den Impulsstrahlern hinüber, raffte sie auf und warf sie Rhodan und dem Mutanten
zu. Tama zögerte nicht lange. Er hob die Körper der besinnungslosen Akonen auf und warf sie in
den sendebereiten Materietransmitter.
Die Männer verschwanden in einer blitzenden Leuchterscheinung, um im selben Augenblick auf dem
fünften Planeten des Systems zu materialisieren.
Es war alles völlig lautlos geschehen. Niemand hatte ein Wort gesprochen. Tama zog Auris an
den Handgelenken hinter sich her. Rhodan und ich gingen zur Tür und in die davorliegende
Luftschleuse, hinter deren Stahlfassung ich in Deckung ging.
Dann wurde der erste Laut hörbar. Der auf dem Bildschirm erkennbare Akone rief etwas, was ich
nicht verstehen konnte.
»Die Transmitter, Sir«, sagte Yokida völlig ruhig. »Wenn man Verstärkung schickt …«
Ich wußte wo die Gefahrenquelle lag. Langsam hob ich die fremde Waffe, suchte den Feuerknopf
und wollte eben abdrücken, als Auris gellend schrie: »Nicht, nicht schießen! Ihr sprengt die
Station! Haltet ein!«
Ich zog schleunigst den Finger zurück und drehte den Kopf. »Wenn das ein Trick sein soll,
Auris …«
»Es ist wahr«, schluchzte sie. »Der Waffenstrahl erzeugt eine unkontrollierbare Aufladung der
drahtlosen Stromleiter. Schießt nicht!«
Rhodan fing meinen Blick auf und nickte. Zugleich vernahm ich ein dumpfes Donnern, das den
mächtigen Bau in allen Nähten erschütterte. Ich lauschte angestrengt. In dem laufenden
Transmitter erschien niemand, noch nicht einmal ein Robot.
»Energiegeschütze, Sir. Die IRONDUKE greift an.«
Ich nickte Tama zu, der seit einigen Minuten wachsam den vor der Schleuse liegenden Gang
überwachte. Von den Technikern war nichts zu sehen. War es tatsächlich so einfach, aus dieser
eigenartigen Gefangenschaft zu entfliehen?
Weitere zehn Minuten vergingen in angespanntem, nervenzermürbendem Schweigen. Auris hatte sich
wieder beruhigt.
Als ich eben die Lage inspizieren und einige Meter weit in den Verbindungsgang hinausgehen
wollte, sagte Rhodan: »Eigentlich müßten sie schon hier sein.«
Er hatte noch nicht ausgesprochen, als drei Wesen gleichzeitig aus dem Nichts
materialisierten. Es waren der Mausbiber Gucky sowie die Teleporter Tako Kakuta und Ras
Tschubai.
Sie machten es kurz. Es fiel kein überflüssiges Wort.
»Claudrin kommt in dreißig Sekunden zurück, vierter Anflug«, schrillte die hohe Stimme des
Mausbibers. »Ich nehme dich und Perry. Tako das Mädchen, Ras nimmt Tama. Fertig? Legt die Arme um
meinen Nacken. Ich muß weit springen.«
Rhodan riß mich hoch, faßte meine Hände, und schon geschah das, was ich wohl niemals ganz
verstandesmäßig begreifen werde.
Guckys unheimliche Teleporterkräfte ersetzten das, was die Akonen mit Hilfe riesenhafter
Transmitter-Apparaturen machten. Nur hatte der Kleine den Vorteil, auf ein Empfangsgerät
verzichten zu können.
Etwas schien in meinem Schädel zu explodieren. Ich fühlte einen ziehenden Schmerz, doch ehe
ich ihn richtig deuten konnte, wurde es vor mir schon wieder hell.
Jefe Claudrins massige Gestalt erschien in meinem Blickfeld. Er nickte mir kurz zu, so, als
hätte ich nur einmal die Zentrale verlassen, um ein Glas Wasser zu holen.
Dicht hinter uns erschienen die anderen
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