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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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drehte aufgebracht den Kopf. In seinem Gesicht zuckte kein Muskel.
    »Wikinger?« fragte Auris verwundert.
    »Es wird Euch interessieren, daß dieser Arkonide einen entscheidenden Einfluß auf die
Entwicklung von bestimmten Völkern des Planeten Erde hatte.«
    »Oh …«
    »Seht Euch die Narben über seiner Bauchdecke an. Das waren einmal Wunden, aus denen der von
Atlan verschluckte Zellaktivator unter primitivsten Bedingungen hervorgeholt wurde.«
    Der Arzt begann noch hastiger zu atmen. Er wollte fragen, aber Auris warf ihm einen
verweisenden Blick zu. Deshalb schwieg er.
    Was bewegte Rhodan, solche Lobeshymnen anzustimmen? Ich hatte erst angenommen, er wollte sich
über mich lustig machen. Die Aufklärung erfolgte gleich.
    »Seht Ihr, Auris von Las-Toór, so sehen die von Eurem Volk so verachteten Kolonistennachkommen
aus. Erscheint es Euch sehr ratsam, den Herrscher über einige Milliarden Arkoniden einfach zu
entführen?«
    Sie wollte etwas erwidern, kam aber nicht mehr dazu. Selbst wenn sie gesprochen hätte, wären
die Alarmpfeifen der Raumstation wesentlich lauter gewesen.
    Ich fuhr bei dem infernalischen Heulen so zusammen, daß die Hochdruckdüse der Spritze von
meiner Brust abglitt und der feine Medikamentnebel wirkungslos in den Raum stäubte.
    Plötzlich war die Hölle los. Die beiden Offiziere rissen ihre Waffen hoch, sprangen bis zur
Tür zurück und gingen in Feuerstellung.
    Der Techniker, ›nebenbei‹ auch Arzt, rannte aus dem kleinen Zimmer. Draußen würde er sich
wahrscheinlich mit seinen vier Kollegen treffen. Sicherlich nahmen sie nun ihre vorgeschriebenen
Manöverstationen ein, die unter Umständen auch Gefechtsleitstände sein konnten.
    Hoffentlich rechnete Jefe Claudrin auch damit. Ganz klar, daß er soeben mit der IRONDUKE den
Schirm durchstoßen hatte und ins Blaue System eingedrungen war. Jetzt wurde es ernst. Der Alarm
konnte keine andere Bedeutung haben.
    Ich hoffte, daß die Telepathen an Bord der IRONDUKE unseren Standort bald aufspüren
würden.
    »Ihr müßt leider auf die Injektionen verzichten«, erklärte Auris erregt, nachdem die
Lärmpfeifen verstummt waren. »Ich darf Euch bitten, sofort den Sammeltransmitter
aufzusuchen.«
    Jetzt war sie nur noch das akonische Mädchen, das sich dazu entschlossen hatte, ausschließlich
im Interesse ihres eigenen Volkes zu handeln.
    Wir gingen, doch diesmal waren die Waffen unserer organischen und nichtorganischen Begleiter
in Schußstellung.
    Ich flüsterte Tama Yokida einige Anweisungen in französischer Sprache zu. Vielleicht hatte man
das Japanische mittlerweile übersetzen können. Sicher war sicher.
    Yokida hatte verstanden. Er lauerte auf meinen Wink, doch noch war es nicht soweit.
    Wir hatten zwölf Minuten und dreiundzwanzig Sekunden benötigt, um den weiten,
hochgewölbten Saal zu erreichen.
    Hier standen die Transmitter.
    Ausgesprochene Riesengeräte, wie ich eines davon auf der Außenhülle bemerkt hatte, gab es hier
nicht. Immerhin handelte es sich noch um ganz gewaltige Apparate, mit denen hausgroße Materialien
im Auflösungsfeld entstofflicht und als dimensional übergeordneter Sammelimpuls auf das
Empfangsgerät abgestrahlt werden konnten.
    Es war eine wunderbare Technik, doch darum durften wir uns jetzt nicht kümmern.
    Praktisch gesehen, befanden sich die Akonen auf der Flucht vor der heranrasenden IRONDUKE, die
man natürlich längst geortet und angemessen hatte. Es war aber sehr zweifelhaft, ob man ein
Schiff aufbieten konnte, das dem Achthundertmeter-Giganten der terranischen Heimatflotte auch nur
annähernd gewachsen war.
    Keuchend kamen wir in dem Transmittersaal an. Die fünf Techniker der Raumstation waren nicht
mehr zu sehen. Nur einer von ihnen war auf einem großen Bildschirm erkennbar. Er schien für die
notwendigen Schaltungen zuständig zu sein.
    Ein etwa zehn Meter hoher Transmitterbogen baute sich bereits auf. Das Dröhnen unsichtbarer
Hochleistungsreaktoren drang in meine Ohren. Immer lauter und tiefer wurde das Donnern, bis es
konstant blieb. Da war aber auch der Bogen fertig. Zwischen seinen rotleuchtenden Stützsäulen
begann jene finstere, wesenlose Dunkelheit, die als Eingangstor zum Transportvorgang diente.
    Wir warteten nicht mehr länger. Ein Augenblick war so gut wie der andere. Ich gab Tama das
Zeichen.
    Er blieb stehen. Seine Augen erstarrten, und schon wurden den akonischen Offizieren die Waffen
so heftig aus den Händen gerissen, daß die Männer schmerzerfüllt

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